Verantwortung auf Serviceebene
Lenkungsgruppen und ähnliche Strukturen
5.1
5.2
Lenkungsgruppen“ können u.a. auch als Expert*innengruppen, Aktionsgremien, Beratungsgruppen, Jugendausschüsse oder Schattenvorstand bezeichnet werden. Lenkungsgruppen sind kleine Gruppen , die in der Regel aus weniger als 20 Personen bestehen. Sie bieten Orientierungshilfen zu einem bestimmten Arbeitsbereich der Jugendinformationsdienste. Lenkungsgruppen geben Hilfestellung bei einem neuen Projekt, befassen sich mit der Arbeit der Organisation im Ganzen oder fokussieren sich auf ein bestimmtes Thema. Lenkungsgruppen kommen regelmäßig zusammen . Sie können als permanente Struktur organisiert sein oder zeitlich begrenzt für ein bestimmtes Projekt eingerichtet werden. Das Ausmaß der Entscheidungsbefugnis von Lenkungsgruppen hängt von ihrer Zusammensetzung ab (s. Harts Stufen der Beteiligung, Kapitel 2). Lenkungsgruppen können eine direkte Entscheidungsbefugnis über einen bestimmten Arbeitsbereich haben und Entscheidungen dahingehend treffen, wie der Jugendinformationsdienst in diesem Bereich arbeitet. Sie können auch eine beratende Funktion einnehmen und Entscheidungsträger*innen von Jugendinformationsdiensten (wie z. B. leitende Mitarbeitende oder Vorstandsmitglieder) Empfehlungen aussprechen, die wiederum die Meinung der Gruppe bei der Entscheidungsfindung berücksichtigen.
Jugendinformationsdienste treffen jeden Tag Entscheidungen zu ihrer Funktionsweise und ihren Angeboten. Dazu zählen operative Entscheidungen wie z. B. die Projektplanung, die Festlegung von Öffnungszeiten oder die Einstellung von neuem Personal. Es gehören auch strategische und verwaltungsbezogene Entscheidung dazu, darunter die Entwicklung von Jahresplänen und die Festlegung des Budgets. Junge Menschen an diesen Entscheidungen zu beteiligen, ist ein zentraler Aspekt der Jugendbeteiligung in der Jugendinformation. Die Öffnung dieses Prozesses vonseiten der Entscheidungsträger*innen in Jugendinformationsdiensten und die aktive Partizipation der Jugend nennen wir „Co-Steering“ – also die kollaborative Teilhabe junger Menschen an Entscheidungsprozessen. In diesem Kapitel werden verschiedene Modelle der kollaborativen Teilhabe in Jugendinformationsdiensten beschrieben. Dies umfasst: → Lenkungsgruppen: Junge Menschen schließen sich Gruppen oder Ausschüssen an, die Orientierungshilfen zu einem bestimmten Arbeitsbereich geben. → Führungsgremien: Junge Menschen werden zu Mitgliedern der Führungsgremien in Jugendinformationsdiensten. → Servicedesign-Methoden: Gemäß den Co-Design- Prinzipien werden Jugendinformationsdienste in Zusammenarbeit mit jungen Menschen gestaltet.
Lenkungsgruppen bestehen in der Regel aus einem festen Teilnehmendenkreis. Solche Gruppen können sich
folgendermaßen zusammensetzen: → Ausschließlich junge Menschen
→ Eine ausgewogene Mischung zwischen jungen Menschen und Entscheidungsträger*innen der Jugendinformationsdienste → Ein oder zwei junge Menschen, die sich der Lenkungsgruppe der Entscheidungsträger*innen der Jugendinformationsdienste anschließen
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