Meetings organisieren
Eine Lenkungsgruppe gründen
„Gestalten Sie Meetings nicht zu formell. Formalitäten begleiten junge Menschen bereits während ihres kompletten Bildungswegs. Das Schöne an solchen Aktivitäten und Projekten ist es, dass sie die Formalitäten des Bildungssystems hinter sich lassen können. Ihre Aktivitäten sollten als einen informelleren Ansatz verfolgen und attraktiv gestaltet werden, damit sie die Teilnehmenden begeistern und diese während der Teilnahme auch offener und aktiver sind.“
Bevor Sie eine Lenkungsgruppe gründen, sollten Sie deren Zweck und Umfang festlegen. Außerdem sollten Sie bestimmen, welche Entscheidungskompetenzen der Gruppe zukommen sollen. Entscheidungsträger*innen von Jugendinformationsdiensten müssen entscheiden, ob sie der Lenkungsgruppe bestimmte Entscheidungsbefugnisse übertragen oder ob die Gruppe in einer beratenden Funktion tätig wird. Einigen Sie sich also auf die Bereiche, in denen die Gruppe für Entscheidungen verantwortlich ist und in welchen Bereichen sie beraten kann. Diese Dinge können in einer Leistungsbeschreibung festgehalten und allen Teilnehmenden und Entscheidungsträger*innen offen mitgeteilt werden. Teilnehmende gewinnen . Ähnlich wie bei den Rekrutierungsmaßnahmen in Kapitel 2 sind auch hier einige Aspekte zu beachten: → Eine diverse und inklusive Zusammensetzung ist in der Regel wichtig für Lenkungsgruppen. → Die Teilnehmenden können von den direkten Erfahrungen mit dem Jugendinformationsdienst profitieren und diese in die Diskussionen einfließen lassen. → Jugendinformationsdienste mit Mitgliederstrukturen können ihre Mitglieder bitten, junge Menschen für den Lenkungsausschuss zu nominieren. Dadurch erhalten die Teilnehmenden eine demokratische Grundlage für die Vertretung ihrer Mitglieder. → Die Zusammenarbeit mit Jugendräten und anderen demokratischen, von jungen Menschen geführten Organisationen kann sich als wertvoll erweisen. Gewählte Jugendvertreter*innen können die Ansichten anderer junger Menschen in die Lenkungsgruppe einbringen. → Es kann sich schwierig gestalten, junge Menschen für die Teilnahme an einem Lenkungsausschuss zu gewinnen, da sie häufig den konkreten Nutzen ihrer Beteiligung nicht erkennen. Überlegen Sie, von welchen Entwicklungsmöglichkeiten und anderen Vorteilen die Mitglieder des Lenkungsausschusses profitieren könnten. → Regelmäßig neue Mitglieder gewinnen. Sogar die engagiertesten Mitglieder werden die Gruppe früher oder später verlassen, daher ist es wichtig, regelmäßig für Nachfolger*innen zu sorgen. → Die Gruppe sollte so gestaltet werden, dass junge Menschen sich dafür interessieren und auch motiviert sind, sich zu beteiligen. Sie müssen verstehen, wie sie persönlich von der Erfahrung profitieren. Daher sollte der Mehrwert der Beteiligung an einer Lenkungsgruppe klar und deutlich kommuniziert werden.
Caterina, Kroatien/Italien ERYICA-Jugendbotschafterin
Meetings organisieren
„Workshops und Qualifizierungskurse können hilfreich sein, damit junge Menschen ihre Kompetenzen entwickeln können. Es sollte Zeit für alles geben: Zeit, um sich mit anderen zu vernetzen aber auch Zeit, um die Ärmel hochzukrempeln und intensiv zu arbeiten. Alles sollte geplant, aber nicht zu streng sein. Flexibilität ist das Stichwort. Spiele und Kennenlernaktivitäten sind auch eine gute Möglichkeit, die Jugend einzubinden. Aber natürlich braucht es auch konkrete und kurze Meetings. Die formellen und informellen Aspekte sollten sich die Waage halten und miteinander verknüpft werden, wobei die Hauptbotschaft niemals aus den Augen verloren werden sollte.“
Rafaela, Kroatien ERYICA-Jugendbotschafterin
Meetings organisieren
„Bevor Sie einen Termin in den Kalender einstellen, sollte überprüft werden, ob das Meeting wirklich notwendig ist. Vielleicht gibt es auch einen anderen Weg, Ihr Ziel zu erreichen. Asynchrone Kommunikationsformen wie E-Mails oder interne Messaging-Dienste haben zwar ihre Nachteile, reichen aber manchmal völlig aus. Außerdem sollten Sie sich fragen, ob Sie genug Zeit für die Vorbereitung der Meetings eingeplant haben; mit einer festen Tagesordnung sind Sie viel produktiver. Denken Sie darüber nach, wer Ihnen wirklich bei der Erreichung Ihrer Ziele helfen kann und wen die Ergebnisse des Meetings betreffen.“
Kacper, Poland Eurodesk-Jungjournalist
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