Leitfaden_Jugendpartizipation_Eurodesk_ERYICA_DE

Jugendbeteiligung durch Feedback von Teilnehmenden

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Praktische Methoden, um Feedback- Daten von Nutzer*innen zu bekommen Es gibt eine ganze Reihe an Tools, mit denen das Feedback junger Menschen während der Evaluierung und Beurteilung gesammelt werden kann. Die meisten basieren auf Methoden aus der Sozialforschung, z. B. Fragebögen, Interviews und Fokusgruppen. Kreative Workshops und Methoden können sich auch als sehr erfolgreich erweisen. Die Teilnehmenden beteiligen sich an einer Reihe kreativer Aktivitäten, die thematisch auf die Evaluierung abgestimmt sind. Die Gespräche, die während dieser Aktivitäten entstehen, werden als Bestandteil der Datenerhebung aufgenommen. Diese Methoden bieten eine interaktive und spielerische Möglichkeit, mit der Jugend in Kontakt zu treten und sind für viele junge Menschen die ansprechendere Option. Es können z. B. Theater- und Storytelling-Workshops, Veranstaltungen zu Videoproduktion und Fotografie sowie Kunstworkshops durchgeführt werden.

Nicht jede Art von Evaluierung, Prüfung, Monitoring und Beurteilung ermöglicht eine Beteiligung junger Menschen. Um einen konkreten Beitrag zur Stärkung der Jugendbeteiligung zu leisten, muss mindestens das Feedback der Teilnehmenden eingeholt werden. Dadurch kann sichergestellt werden, dass die Ansichten junger Menschen in die Evaluierung einfließen. Folgende Themen sollten erfragt werden: → Welche Dingen schätzen junge Menschen am Jugendinformationsdienst? → Wo sehen sie die Stärken und Schwächen des Dienstes? → Wie könnte der Dienst ihrer Meinung nach verbessert werden? → Welche Art von Jugendinformationen wollen und brauchen sie? → Zu welchen Arten von Jugendinformationsdiensten, -produkten oder -themen hätten sie gerne Zugang? Solches Feedback kann sowohl bei bestehenden als auch bei potenziellen Nutzer*innen des Dienstes (junge Menschen, die den Dienst noch nicht in Anspruch nehmen) erhoben werden. Andere Informationsquellen wie Beteiligungsdaten (wer beteiligt sich wie?) und Daten zu den Auswirkungen oder Ergebnissen (welchen Unterschied macht der Dienst?) sind wichtige Bestandteile der Evaluierung und Beurteilung. Ohne Feedback der Nutzer*innen fehlt der Evaluierung die Einschätzung der Jugend und ist damit in der Regel keine Methode, um Jugendbeteiligung zu ermöglichen. Nachdem das Feedback eingeholt wurde, müssen die Daten systematisch analysiert werden . Dies ist ein wesentlicher Schritt in jedem Evaluierungsprozess. Für spezielle Evaluierungs- oder Beurteilungsprojekte findet dieser Schritt nach Abschluss der Datenerhebung statt. Im Falle des Monitorings, wo das Feedback der Nutzer*innen kontinuierlich erfasst wird, sollten auch die Daten regelmäßig analysiert werden.

Dieses Foto wurde bei einem Lego-Bau-Workshop aufgenommen, den die Europäische Jugendkonferenz während der tschechischen EU-Ratspräsidentschaft veranstaltete. Die Teilnehmenden des Workshops wurden gebeten, Räume und Orte zu entwerfen, an denen man Jugendinformation zum Thema Nachhaltigkeit erhalten kann. Während des Workshops traten die Workshop-Leiter*innen in einen Austausch mit den jungen Teilnehmenden und nahmen ihre Ideen auf.

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