IHK-Global Business Ausgabe 11/2023

ZERTIFIZIERUNGEN

Türen in einen Auslandsmarkt öffnen sich oft erst, nachdem Waren nach Standards des Importlandes zertifiziert sind.

Eintrittskarten für Einfuhrgüter Handelshemmnisse nehmen weltweit zu. Lokale Zertifizierungs- und Sicherheitsanforderungen rangieren dabei ganz vorn. Sie erhöhen Aufwand und Kosten im internationalen Geschäft. Wir haben in einzelnen Ländern und Regionen genauer hingeschaut, mit was Exporteure und Hersteller rechnen müssen.

Liste gibt es online: osha.gov/nationally-recognized-testing- laboratory-program/current-list-of- nrtls Wichtige Einrichtungen, die von der OSHA anerkannte Normen und Prüf- zeichen entwickeln, sind das Ame- rican National Standards Institute (ANSI) und die Underwriters Labora- tories (UL). Zwar sind die Standards formal nicht verpflichtend, werden aber häufig als Vertragsbestandteil verlangt. Auch sind sie oft Grundlage für OSHA-Normen, sodass sich eine Nichteinhaltung im Schadensfall auf die Bußgeldhöhe auswirken kann. Elektrische Anlagen benötigen in den USA zudem eine Betriebsgenehmi- gung, die die Authority Having Juris- diction (AHJ) ausstellt. Meist handelt es sich dabei um lokale Amts-

lassungspflichten für Chemikalien und gefährliche Stoffe überwacht die Environmental Protection Agency (EPA). Für Maschinensicherheit ist der „Occupational Safety and Health Act“ relevant, mit dem Sicherheits- und Gesundheitsgefährdungen am Arbeitsplatz minimiert werden sollen. Kontrollbehörde ist die Occupational Safety and Health Administration (OSHA). Die OSHA fordert die Einhaltung eigener technischer Standards und Zulassungsprozesse, die als Krite- rien für nationale Prüflabore dienen. Maschinen, elektrische Bauteile und Geräte müssen von einem akkredi- tierten Testlabor (Nationally Recogni- zed Testing Laboratory, kurz: NRTL) mit einem der geltenden Prüfzeichen abgenommen werden. Eine aktuelle

USA: Maschinensicherheit im Fokus Die Vereinigten Staaten sind für Deutschland seit Langem der weltweit wichtigste Exportmarkt und bedeutendste Investitionsstandort außerhalb der EU. Dennoch bestehen zahlreiche Handelshemmnisse. Allein 25 hat die EU identifiziert, dazu zählen auch Zertifizierungen. Das US-Produktzulassungsrecht kennt verschiedene Prozesse und Vorschriften, die von der Art des Produkts und der zuständigen Bundesbehörde abhängig sind. Im Verbrauchergeschäft ist der „Con- sumer Product Safety Act“ wichtig. Für die Zulassung von Lebensmitteln und Medizinprodukten ist die Food and Drug Administration (FDA) zuständig. Registrierungs- und Zu-

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