IHK-Global Business Ausgabe 11/2023

EUROPA/ZENTRALASIEN

GROSSBRITANNIEN Regierung verschiebt Verbrenner-Aus Die Umweltpolitik Großbritanniens steht in der Kritik, nachdem der britische Premierminister Rishi Sunak angekündigt hat, das Verbot von Neuwagen mit Verbrenner- Motoren von 2030 auf 2035 zu verschieben. Ein späteres Enddatum für den Verbrenner-Ausstieg wird als problema- tisch angesehen, da es die Planungssicherheit für Investitio- nen in umweltfreundliche Technologien in der Automobil- branche untergräbt. Zudem könnte es Autokäufer verunsichern und vom Kauf emissionsfreier Fahrzeuge abhalten. Die Debatte um die britische Klimapolitik zeigt Heraus- forderungen und Kontroversen, die mit dem Übergang zu umweltfreundlicheren Technologien und Energieträgern verbunden sind. Während einige mehr Flexibilität als notwendig im Blick auf die Bedürfnisse der Verbraucher sehen, warnen andere vor den langfristigen Auswirkungen auf die Umwelt und die Einhaltung der Klimaziele. Zum Vergleich: In der EU dürfen ab 2035 keine mit fossi- lem Diesel oder Benzin betankten Pkw mehr neu zugelas- sen werden. Eine Ausnahme soll es für E-Fuels geben. Mit der angekündigten Lockerung bewegt sich die britische Regierung im gleichen Zeitplan wie die EU. IHK

UKRAINE Sonderförderung zum Wiederaufbau Seit Oktober 2023 fördert das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwick- lung (BMZ) über das develoPPP-Programm zusätzliche Projekte, die dem Wiederaufbau der Ukraine dienen. Der „Sonderwettbewerb Ukraine“ richtet sich an Unterneh- men, die bereit sind, trotz der aktuell herausfordernden Situation unternehmerische Chancen wahrzunehmen und sich in der Ukraine zu engagieren. Der Fokus richtet sich auf Projekte in den Bereichen Landwirtschaft, Gesundheit, Bauen sowie erneuerbare Energien. Geeignete Projekte fördert das BMZ fachlich und finan- ziell mit bis zu 2 Millionen Euro, vorausgesetzt das Unter- nehmen trägt mindestens die Hälfte der Kosten und erfüllt einige weitere Kriterien. Über die Förderung wird im Rahmen eines Ideenwettbe- werbs entschieden. Eine Bewerbung ist ab sofort möglich. Die Auswahl der Projekte erfolgt nach dem „Windhund-Prin- zip“ bis spätestens Ende 2024. Für den „Sonderwettbewerb Ukraine“ stehen 20 Millionen Euro zur Verfügung. BMZ/IHK Details zu den Teilnahmekriterien und zur Bewerbung: ihk.de/rhein-neckar/developpp-ukraine

KASACHSTAN Energiewende in vollem Gang

Für Investoren und Projektentwickler eröffnen sich in Kasachstan wieder Chancen, sich am Ausbau der erneuerbaren Energien zu beteiligen. Noch bis Ende November 2023 laufen 16 Auktionsrunden. Interessenten können sich in den Bereichen Fotovoltaik, Wind, Wasserkraft und Biomasse engagieren. Den Ab- laufplan hatte das Energieministerium des neuntgrößten Flächenstaates Ende Mai 2023 bekanntgegeben. Mit den vorgesehenen Projekten könnte der landesweite Anteil an grünem Strom um 860 Megawatt steigen. Mitte 2023 speisten kasachische Anlagen für erneuerbare Energien insgesamt 2.525 Megawatt Leistung ins Stromnetz ein. Zwischen 2024 und 2027 sind mehrere weitere Auktions- runden pro Jahr geplant. Sie betreffen landesweit rund 70 Standorte. Sollten alle diese Projekte für erneuerbare Energien umgesetzt werden, kämen in den nächsten Jah- ren bis zu 5.910 Megawatt Leistung hinzu. Windkraft und Fotovoltaik bilden die Schwerpunkte bei der Erzeugung. Die Klimaschutzstrategie Kasachstans sieht vor, dass der Anteil grünen Stroms an der Gesamtproduktion bis 2025 auf 6 Prozent steigt. Bis 2030 sollen regenerative Energie-

quellen 15 Prozent beitragen, 2050 sogar die Hälfte der Stromerzeugung ausmachen. GTAI/IHK

In der kasachischen Steppe ist Platz für riesige Solar- und Windparks. Im Bild: Solaranlage Akadyr in Zentralkasachstan, die Goldbeck Solar aus Hirschberg errichtet hat

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