Freud-Chinese Translation Project (FCTP) 弗洛伊德汉译项目

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„Tönen“, mit denen diese Silben gesprochen werden. Für unsere Vergleichung ist der Umstand noch interessanter, daß es in dieser Sprache so gut wie keine Grammatik gibt. Man kann von keinem der einsilbigen Worte sagen, ob es Haupt-, Zeit, Eigenschaftswort ist, und es fehlen alle Abänderungen der Worte, durch welche man Geschlecht, Zahl, Endung, Zeit oder Modus erkennen könnte. Die Sprache besteht also sozusagen nur aus dem Rohmaterial, ähnlich wie unsere Denksprache durch die Traumarbeit in ihr Rohmaterial unter Hinweglassung des Ausdrucks der Relationen aufgelöst wird 28 . Im Chinesischen wird in allen Fällen von Unbestimmtheit die Entscheidung dem Verständnis des Hörers überlassen, der sich dabei vom Zusammenhange leiten läßt. Ich habe mir ein Beispiel eines chinesischen Sprichwortes notiert, das wörtlich übersetzt lautet: Wenig was sehen viel was wunderbar 29 . Das ist nicht schwer zu verstehen. Es mag heißen: Je weniger einer gesehen hat, desto mehr findet er zu bewundern, oder: Vieles gibt’s zu bewundern für den, der wenig gesehen hat. Eine Entscheidung zwischen diesen nur grammatikalisch verschiedenen Übersetzungen kommt natürlich nicht in Betracht. Trotz dieser Unbestimmtheiten, wird uns versichert, ist die chinesische Sprache ein ganz ausgezeichnetes Mittel des Gedankenausdrucks. Die Unbestimmtheit muß also nicht notwendig zur Vieldeutigkeit führen.“ (Freud 1916-17a, S. 237f.) 30

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28 [vgl. auch Karlgren 1923; T.P.] 29 Freud bezieht sich hier vermutlich auf den chinesischen Spruch 少见多怪 (Shao Jian Duo Guai), wobei „Guai“ hier zu übersetzen wäre mit „verwundert“. Also: Wenig sehen viel verwundert. 30 Es sind wohl diese Ausführungen Freuds, auf die sich der ehemalige chinesische Erziehungsminister ZHANG Shizhao 1929 in einem Schreiben an Freud bezog, und auf das Freud am 27.05.1929 (siehe oben) antwortete. 52 ᦤ⥒⎁θᕍ⍑Հᗭ൞䘏䠂᤽Ⲻਥ㜳ᱥѣള؍䈣 “ ቇ㿷ཐᙠ ” θ “ ᙠ ” ൞䘏䠂Ⲻᝅᙓᱥ “ ᝕ࡦᜀཽ ” Ⱦҕቧᱥ䈪φ 㿷䇼ቇⲺӰቧՐሯ䇮ཐӁ⢟䜳᝕ࡦᜀཽ Ⱦ 53 ࢃѣ঄≇ളᮏ㛨ᙱ䮵ㄖ༡䫀൞ 1929 ᒪ ߏ 㔏ᕍ⍑ՀᗭⲺؗ ѣਥ㜳ቧᨆࡦҼᕍ⍑ՀᗭⲺ䘏⇫䇰䘦θԄ㙂 ᕋ࠰Ҽᕍ⍑Հᗭ൞ 1929 ᒪ 5 ᴾ 27 ᰛⲺഔؗ δ㿷рᮽεȾ

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