IHK-Global Business Ausgabe 1/2024

UNTERNEHMERSTIMMEN

über 900 Beschäftigte für HIMA. Neben dem Hauptsitz in Brühl ist die Gruppe mit über 50 Niederlassungen weltweit. Regionale Zentren befinden sich in Singapur, Shanghai, Dubai, den USA, in den Niederlanden und Großbritannien. Mittlerweile habe sich die Lieferlage etwas gebessert, erklärt CEO Jörg de la Motte, er- fordere aber immer noch gezielte Maßnahmen. Lieferketten durch Diversifizierung robuster zu gestalten ist für Lindy- Elektronik aus Mannheim keine Option. Der Spezialist für Kabel, Adapter, Extender und viele weitere Produkte der Verbindungstechno- logie für die AV- (Audiovision) und IT-Branche ist in rund 90 Ländern mit Vertriebs- und Serviceniederlassun- gen vertreten. Geschäftsführer Jürgen Lindenberg repräsentiert die dritte

Entwicklung „konnten wir dank unserer starken interna- tionalen Präsenz mit insgesamt 21 HIMA-Gruppengesell- schaften ausgleichen“, so Jörg de la Motte. In der Baubranche zeigten sich ebenfalls Auswirkungen der Energie- und Rohstoffkrise. Viele private und öffentli- che Bauprojekte standen und stehen noch auf dem Prüf- stand, umso mehr als Inflation und steigende Zinsen für zusätzliche Risiken sorgen. Neben Lieferengpässen berichtet Peter Pittner von ex- plodierenden Kosten. Pittner ist seit 2017 Geschäftsführer der ausländischen Beteiligungsgesellschaften der BUNG- Gruppe und gleichzeitig für das Qualitätsmanagement verantwortlich. Die Bau- und Verkehrsplanungsgesell- schaft mit Hauptsitz in Heidelberg beschäftigt 430 Mit- arbeitende an 12 deutschen Standorten sowie in Bratislava und Prag. Bauingenieure, Verkehrs- und Tragwerksplaner, Vermessungs- und Fach-Ingenieure sowie Betriebswirte kümmern sich um Infrastrukturprojekte inklusive Tunnel, Brücken, Hoch- und Industriebau. Als Baumaterial immer teurer wurde, mussten Termine geschoben und Kosten-Nachträge überprüft werden. Die Planer mussten zwischen öffentlichen Auftraggebern und ausführenden Firmen kommunizieren. „Oft haben wir die Rolle eines Mediators übernehmen müssen“, so Pittner. Neues Geschäft mit erneuerbaren Energien Mit der Förderung der Erneuerbaren Energien in Europa, ergeben sich nicht nur für Stromerzeuger neue Geschäfts- perspektiven. „Ebenso bedeutend war die verstärkte Investition in die Netzinfrastruktur, besonders für den Neubau von Energieübertragungsnetzen zur Anbindung regenerativer Energiequellen“, sagt Sebastian Ebert, Proku- rist von Südkabel in Mannheim. Das Unternehmen ist auf Stromübertragung und -verteilung per Mittel-, Hoch- und Höchstspannungsleitungen spezialisiert und profitiert von der europaweit anziehenden Nachfrage nach Energie- kabeln. Den immensen Bedarf an Betriebsmitteln für die Umsetzung der Energiewende sicherzustellen sei 2023 die zentrale Herausforderung gewesen, so Ebert.

„Wir müssen auf kontinuierliches Wachstum der Kompetenzen achten – auch in Bezug auf Digitalisierung im Bauwesen.“ Peter Pittner, Geschäftsführer bei der BUNG Unternehmens - gruppe, Heidelberg

Generation in der Führung des Familienunternehmens. Als größte Gefahr für sein Unternehmen nennt er eine mög- liche Abkopplung Deutschlands und der EU von China, „da wir für unser Produktportfolio nicht wirklich eine Alter- native haben“. Antworten auf Energie- und Rohstoffkrise Hohe Kosten für Gas und Öl haben viele Betriebe hart getroffen. Vor allem energieintensive Branchen leiden darunter, auch wenn Rohstoff- und Energiepreise wieder etwas nachgegeben haben. Kunden der Chemieindustrie wie der Verpackungsspezi- alist eutecma aus Mannheim bekamen die Auswirkungen

zu spüren. Seit 2008 stellt eutecma recyclingfähige Kühlsysteme für die Pharma- und Foodbranche her – in Deutschland, Polen, den Niederlan- den und seit neuestem auch in den USA. Die gekühlten Transportboxen mit einem Fassungsvermögen von 4 bis 1588 Litern bestehen aus EPS (Expandiertem Polystyrol), besser be- kannt als Styropor. Das Material wur- de nicht nur teurer, zeitweise stand es sogar nicht mehr ausreichend zur Verfügung. „Diese Erfahrung hat uns ein weiteres Mal gezeigt, wie wichtig es ist, die Kreislaufwirtschaft mit Nachdruck zu fördern“, ziehen die eutecma-Geschäftsführer Markus Baumgärtner und Florian Zeilfelder Bilanz für 2023. Auf Veränderungen bei Chemie- Kunden musste auch HIMA reagie- ren. Denn die investieren verstärkt im Ausland, wo Energie billiger ist. Diese

„Durch Digitalisie- rung können wir über die komplette

Automations- anlage hinweg

Mechanik, Elekt- ronik, Steuerung, Software und Be- diener vernetzen und zusätzliche Services anbieten.“ Uwe Weiss, CEO der WEISS GmbH, Buchen

Blick ins neue Engineering Knowledge Center von WEISS im in - dischen Pune. Der Subkontinent zählt zu den wichtigen Zielmärkten des Automationsspezialisten.

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IHK Global Business 01/2024

ihk.de/rhein-neckar

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