Frauen, die beeindrucken ... Naomi ist Ende 30. Sie hat eine Jüngerschafts- schule von «Jugend mit einer Mission» in Nigeria besucht und dort bereits eine Arbeit über ihre Vision, unter Kindern zu arbeiten, geschrieben. Als sie zurück nach Kamerun kam, arbeitete sie als Sekretärin in der Administration der medi- zinischen Arbeit (Oeuvre Médicale) der Kirche. Nebenbei begann sie, mit unserer ehemaligen Mitarbeiterin Vreni Kohli zu arbeiten und er- zählte ihr von ihrer Vision. Naomi fühlte sich in der Sekretariatsarbeit zunehmend am falschen Ort. Schliesslich kündigte sie, um sich von Kids- Team für die Arbeit unter Kindern ausbilden zu lassen. Als die SAM global-Mitarbeitenden Kamerun verlassen mussten, übernahm sie die neu gegründete Arbeit unter Kindern und hat sie seither weiter ausgebaut. Naomi schult und coacht Sonntagsschulhelferinnen und -helfer von verschiedenen Denominationen und Verant- wortliche von Kinderclubs, organisiert Camps, mobilisiert junge Menschen fürs Gebet, hat einen Teenager-Club begonnen und setzt auch ihr musikalisches Talent immer wieder ein. Ihr Wirken zieht Kreise – Gott allein weiss, wie vie- le Kinder dank ihrer Arbeit Jesus kennenlernen durften und wie viele Kursteilnehmende für die Arbeit mit Kindern begeistert wurden! Ebenfalls bemerkenswert und im kamerunischen Kontext fortschrittlich scheint mir ihre ganzheitliche Sichtweise: Sie ist nicht auf «ihre» Denomination fixiert, sondern investiert ihre Gaben, wo immer ihr eine Tür geöffnet wird. Naomi ist eine Aus- nahmeerscheinung – eine Afrikanerin, die weiss, was sie will und was sie kann. Sie hat eine klare Berufung und lebt diese voll aus.
und für sie da zu sein. Ich kenne diverse Frauen, die bereit wären, auszureisen, aber ihre Männer haben nicht dieselbe Bereitschaft. Schade! Es braucht beide – unbedingt Dabei bräuchte es eigentlich auch Männer in der interkul- turellen Arbeit, denn für die Arbeit mit und unter Männern gibt es für Frauen in vielen Kulturen Einschränkungen (um- gekehrt natürlich auch). Zudem gibt es Bereiche, wo es ohne Männer schwierig wäre. So müssten wir unsere Zentren für duale Berufsausbildung von Maurern, Schreinern, Auto- und Landmaschinenmechanikern und so weiter wohl derzeit schliessen ohne Männer. Darum: Wir brauchen Männer und Frauen, damit wir Män- nern und Frauen dienen und ganzheitlich die Gute Nachricht bringen können!
– und das ohne einen Mann an ihrer Seite! Das war und ist für viele sicher auch nicht nur einfach, aber sie schaffen das. So be- stehen zum Beispiel im medizinischen Bereich in Angola, Gui- nea, Kamerun und Tschad unzählige wertvolle Dienste, die es ohne Frauen gar nie oder nicht lange gegeben hätte. Aber auch im Bereich Ausbildung oder Arbeit unter Kindern wäre vieles, was heute ein wichtiger Teil von SAM global ist, gar nie entstan- den. Wir können und wollen uns gar nicht vorstellen, wie unsere Arbeit heute ohne all diese mutigen Frauen aussehen würde! Ein starkes Herz für Benachteiligte Und Männer? Was ist los mit dem «starken» Geschlecht? Warum sind die Männer, was interkulturelle Arbeit betrifft, eigentlich eher das «schwache» Geschlecht im Vergleich zu Frauen? Einer- seits denke ich, dass es für Männer in verschiedener Beziehung eine grössere Herausforderung ist, alleine zurecht zu kommen. Dazu gehört auch der Bereich der Sexualität. Zudem fassen Männer einen Auslandeinsatz von sich aus grundsätzlich weni- ger ins Auge. Warum wohl? Viele wollen gerne in irgendeiner Form Karriere machen. Frauen haben dagegen oft ein starkes Herz für Benachteiligte und die Bereitschaft, anderen zu dienen
Ohne Frauen geht es nicht! Das sagt auch Gott selber. Ist Ihnen schon mal aufgefallen, dass beim Schöpfungsbericht (1. Mose 1,1-31) nach je- dem Tag steht: «Und Gott sah, dass es gut war!» Nur etwas war nicht gut. In 1. Mose 2,18 lesen wir: «Gott, der HERR, sprach: Es ist nicht gut, dass der Mensch allein ist. Ich will ihm jemanden zur Seite stellen, der zu ihm passt!» Und dann hat Gott die Frau erschaffen und erst jetzt ist die Schöp- fung perfekt. Gerade in der interkulturellen Arbeit zeigt sich aber, dass Frauen weitaus mehr als eine Ergänzung zumMann sind. Die Arbeit von SAM global ohne Frauen ist undenkbar. Für Männer ohne Frauen ist es nach unserer Erfahrung im interkulturellen Dienst schwierig. Alle unsere Männer, die Jahrzehnte im Einsatz waren, hatten eine Frau zur Seite. Mir ist nur eine Ausnahme in der Geschichte der letzten 30 Jahre von SAM global bekannt, in der ein lediger Mann bis zur Pension durchgehalten hat. Es scheint für Männer besonders schwierig zu sein, auf die Dauer allein im interkulturellen Dienst tätig zu sein. Ohne Frauen ginge es nicht Umgekehrt kann ich eine ganze Reihe bewundernswerter Frauen aufzählen, die mit SAM global Jahrzehnte, ja bis zur Pension im Einsatz waren oder sind, ohne müde zu werden, ohne aufzugeben und ohne die Vision zu verlieren
Andreas Zurbrügg, Länderverantwortlicher Kamerun 16
Jürg Pfister, Leiter SAM global
Made with FlippingBook - professional solution for displaying marketing and sales documents online