4/2020 A M S g l o b a l focus SERVE AND MULTIPLY
Leidenschaft
...ganp zersönlich:
Leidenschaft
Seit neun Monaten in Guinea
Hallo! Seit neun Monaten bin ich nun in Guinea. In dieser Zeit habe ich viele Entdeckungen gemacht und neue Erfahrungen sammeln können. Ich habe eine Tro- ckenzeit und eine Regenzeit miterlebt, einiges über das guineische Schulsystem erfahren und bin auf un- gepflasterten Strassen voller Löcher gefahren. Mein Bett teile ich mit einer Maus, bis es mir gelingen wird, sie zu töten. Ich brauchte eine Weile, um mich daran zu gewöhnen, wie hier Kontakte und Beziehungen gepflegt werden. So gehört es nun zu meinem Alltag, dass ich regelmässig Bekannte «grüssen gehe»: Ich besuche sie zu Hause, set- ze mich hin, frage, wie es ihnen und ihren Familien geht, und gehe wieder weiter. Um auf den Feldern mitzuarbei- ten, habe ich gelernt, wie man Erdnüsse, Mais und Reis anpflanzt, wie man pflügt und Unkraut jätet. Auch das Einkaufen findet auf eine neue Art und Weise statt: ohne Coop oder Migros und manchmal ohne die Sprache der Verkäufer und Verkäuferinnen zu verstehen. Coronavirus: Gehen oder bleiben? Der schwierigste Moment meines Aufenthaltes stand im Zusammenhang mit der Covid-19-Krise. Da die Airlines ankündigten, ihre Flüge einzustellen, und man nicht wusste, wie sich die Situation in Guinea entwickeln wür- de, wurde mir empfohlen, Guinea schnellstmöglich zu verlassen und in die Schweiz zurückzukehren. Auf eine solche Abreise war ich überhaupt nicht vorbereitet. Ich war wirklich traurig darüber, dass ich alles zurücklassen sollte, da ich eigentlich noch einige Monate in Guinea bleiben wollte. Schliesslich musste ich doch nicht abrei- sen, weil unser ganzes Team in Kissidougou blieb, und dafür bin ich wirklich dankbar. Die Augen geöffnet Mein Aufenthalt in Guinea hat mir die Augen geöff- net. Ich bin von einem der reichsten Länder der Welt in eines der ärmsten gezogen. Ich bin dankbar, dass ich in der Schweiz und somit in einem Land aufwachsen durfte, in dem die Schule kostenlos und obligatorisch ist und Bildung gefördert wird. In einem Land, in dem den Schwächsten und den am stärksten Benachteiligten geholfen wird, wenn sie in finanziellen Schwierigkeiten stecken. Dieser Einsatz hat mich auch auf meine indivi- duelle Verantwortung gegenüber den Bedürftigen in der Schweiz und in anderen Ländern aufmerksam gemacht und mich angeregt, darüber nachzudenken, welchen Beitrag ich leisten kann. Ich danke Gott für Guinea und für alles, was er hier tut. Möge seine Gnade und Liebe je- den Menschen in diesem Land begleiten und möge er die Herzen der Menschen berühren!
INHALT
PERSÖNLICH 02 EDITORIAL 03 Sind wir ein Missionswerk oder ein Hilfswerk? 04 Nachhaltige Entwicklungsziele (SDGs) 05 UND WAS SAGT DIE BIBEL DAZU? 06 Die grosse frage nach unserem zweck 07 Gelebte Nächstenliebe öffnet Türen und Herzen 08 Dafür brennt mein Herz 10 Aus Leidenschaft geblieben12 Kochen mit . . . 14 Eine Hühnerfarm in Kambodscha: GottesWegmit mir 15 DER ULTIMATIVE SAM global-berufungsTEST 16 Zuhause in der schweiz – wirklich zu hause? 17 «Noch nie habe ich Menschen so sehr geliebt» 18 AuS DER HOMEBASE 19 PINNWAND 20 BEWEGUNGSMELDER 21
Juliane Crausaz, ehemalige Kurzzeiterin im ProTIM 2-2-2 Kissidougou, Guinea
FINANZPULS 22 Impressum 23
02
EDITORIAL
Nach über fünf Jahren bei SAM global und rund 20 Focus-Ausgaben ist das nun mein letztes Editorial und ich darf diese tolle Arbeit weitergeben! Als ich mich im Jahr 2015 bewarb, kannte ich SAM glo- bal noch nicht und wusste nicht so recht, worauf ich mich einliess. Was ich aber wusste: Mein Herz brennt für gelebte Nächstenliebe, für praktische, nachhaltige Hilfe. Mehr als leereWorte In den vergangenen Jahren durfte ich hautnah er- fahren, dass genau das bei SAM global vermittelt und gelebt wird: Leidenschaft für Gott und die Menschen, die Suche nach wirksamen Mitteln und Wegen, echte Annahme und Anteilnahme, Begeg- nungen auf Augenhöhe. Immer wieder staunte ich über unsere Mitarbeitenden vor Ort, die ihrem be- quemen Leben den Rücken kehrten, um sich für andere Menschen einzusetzen, über unsere Län- derverantwortlichen, die nach nachhaltigen, kultur- angepassten Lösungen suchen, und über all unsere Unterstützerinnen und Unterstützer, die in sagen- hafter Treue hinter uns stehen. Eindrückliche Begegnungen Einige von Ihnen, liebe Leserinnen und Leser, durf- te ich in dieser Zeit per Telefon oder Mail persön- lich kennenlernen. Diese Begegnungen blieben mir oft noch lange im Kopf und im Herzen. Ich war und bin beeindruckt davon, wie sich alle gemeinsam für das eine Ziel einsetzen, den Menschen in den Ein- satzländern in Schwierigkeiten und Nöten zu be- gegnen, ihnen zu dienen und ihnen Gottes Liebe in Wort und Tat weiterzugeben. Unsere Mitarbei- tenden, die vor Ort leben und anpacken, sind der verlängerte Arm von leidenschaftlichen Unterstüt- zerInnen wie Sie, die mitdenken, mitbeten, mithel- fen und mitfinanzieren. Um unserem Ziel jeden Tag einen Schritt näher zu kommen, braucht es jeden Einzelnen. Es war mir eine Ehre! Es war mir eine Freude und Ehre, in den letzten Jahren als Teil der grossen SAM global-Familie mit Ihnen unterwegs zu sein, gemeinsam mit Ihnen in Geschichten und Leben einzutauchen, uns über das weltweite Wirken von Gott zu freuen, in Schwierig- keiten gemeinsam im Gebet einzustehen und uns mit Leidenschaft für die Menschen weltweit einzu- setzen. Vielen Dank für alles – ich freue mich darauf, Sie irgendwann und irgendwo (wieder) zu sehen!
Sarah Brühwiler ehemalige Co-Leiterin Kommunikation
PS: Was ist Ihre Leidenschaft? Unser Team freut sich jederzeit, von Ihnen zu hören! focus@sam-global.org
Sind wir ein
Missions-
werk
oder ein
Hilfswerk? Sowohl als auch. Nein, stopp – weder noch! Oder: je nachdem, wieman diese Begriffe ver- steht und interpretiert. Sind wir ein Hilfswerk? Laut Wikipedia bezeichnet ein Hilfswerk eine Ar- beit, in deren Rahmen eine Hilfe geleistet wird. In der Regel ist damit die Hilfe für Menschen gemeint. Natürlich leistet SAM global Hilfe für Menschen und in diesem Sinne sind wir ein Hilfs- werk. Und trotzdem: Nein, wir sind nicht einfach ein Hilfswerk, aus zwei Gründen: 1. Wir leisten nicht einseitig Hilfe, sondern ar- beiten mit den Menschen in den Einsatzlän- dern zusammen. Diese Zusammenarbeit, das Einbeziehen der Betroffenen in Ent- scheidungs- und Umsetzungsprozesse wird heute als grundlegende Voraussetzung effektiver Entwicklungsarbeit gesehen. Da- rum spricht man heute vielmehr von Ent- wicklungszusammenarbeit (EZA) anstatt von Entwicklungshilfe. Darüber bin ich froh. 2. Beim Hilfswerk denkt man meist vor allem an die materielle Dimension. Die Erfahrung zeigt aber, dass materielle Probleme mit materieller Unterstützung oft nicht nach- haltig gelöst werden können. Wir möchten den Menschen ganzheitlich begegnen und die Probleme auf verschiedenen Ebenen an- packen. Ein Schlüssel dazu ist Bildung. Das beinhaltet, dass wir mit ihnen auch über die Weltanschauung, religiöse Überzeugun- gen oder Traditionen nachdenken, um die Ursachen von Schwierigkeiten anzugehen. Dazu gehört zum Beispiel das Überwinden des Fatalismus, also des passiven Verhal- tens, das durch die Überzeugung bewirkt wird, das eigene Schicksal sei unveränder- lich. Denn nur durch das Übernehmen von Eigenverantwortung ist wirklich nachhalti- ge Entwicklung möglich.
Sind wir ein Missionswerk?
LautWikipedia geht es einer Missionsgesellschaft umdas Entsenden von Missionaren und das Missionieren. Diese Wörter rufen zum Teil negati- ve Assoziationen hervor wie Manipulation oder Instrumentalisierung für religiöse Ziele. Das ist nicht das, was wir bei SAM global leben. Wir sind für alle Menschen da und wollen nachhaltige Veränderung durch profes- sionelle Entwicklungszusammenarbeit auslösen.Wie die Einzelnen dabei zum christlichen Glauben stehen, spielt keine Rolle in dem Sinn, dass wir allen mit dem gleichen Engagement und der gleichen Liebe dienen wol- len. Was ist unsere Motivation? Was bewegt uns dazu? Unser Zweckartikel drückt es so aus: «Er (gemeint der Verein SAM global) tut dies aus der Motivation, die gute Nachricht von Jesus Christus ganzheitlich zu vermitteln.» Jesus hat den Menschen gedient, indem er ihnen ohne Vorurteile und mit bedingungsloser Liebe begegnet ist. Er hat sie geheilt und befreit, ihnen Nahrung gegeben und sie auch gelehrt. Am Ende ist er für sie gestorben und hat so den Zugang zur Versöhnung mit Gott möglich gemacht. Das ist die gute Nachricht. Dieses Angebot gilt jedem, ob arm oder reich, Mann oder Frau, Akademiker oder Analphabet, Afrikanerin, Asiat, Latina oder Europäer. In Christus gibt es diese Unterschiede nicht mehr (vgl. Galater 3,26-29) – vor ihm sind wir alle gleich wertvoll. Jesus hatte ein Herz für alle Menschen. Er begegnete ihnen mit Liebe, diente ihnen ganzheitlich und veränderte Leben! Dafür brennt mein Herz: «Serve And Multiply», nach seinem Vorbild und mit seiner Hal- tung, damit alle Menschen ganz praktisch diese lebensverändernde Liebe von Gott erfahren können und Versöhnung mit ihm und unter- einander erleben dürfen.
Jürg Pfister, Leiter SAM global
04
Nachhaltige Entwicklungsziele
Unsere Schwerpunkte Sustainable Development Goals
Unsere Projekte
Verbesserung der Lebensgrundlagen
ProAGRO ProTIM 2-2-2 ActionVIVRE ProSERTÃO Lighthouse ProUDYAMI
Die nachhaltigen Entwicklungsziele, SDGs genannt (Sustainable Develop- ment Goals), sind eine Art Aktions- plan, umbis 2030 die Armut zu besei- tigen, die Erde zu schützen und die Lebensbedingungen aller Menschen zu verbessern. Die 17 Ziele und 169 Unterziele dieser Agenda wurden 2015 von allen UNO-Mitgliedstaaten unterzeichnet. Auch SAM global hilft mit, diese Ziele zu erreichen. Seit der Gründung vor über 130 Jahren setzt sich SAM global für die Erreichung der SDGs ein: Schon von Anfang an wur- de die Armut bekämpft (SDG 1), und sehr bald begannen die ersten Mitar- beitenden, Kranken medizinische Hilfe anzubieten (SDG 3). Es wurden Schulen gegründet und später auch Handwer- ker und Handwerkerinnen ausgebildet (SDG 4). Durch die Vermittlung christ- licher Werte und theologischer Aus- bildung sowie der Unterstützung von Kirchen leisteten wir einen Beitrag ans SDG 16: Frieden, Gerechtigkeit und star- ke Institutionen. Die SDGs in der Bibel Mehrere der SDGs widerspiegeln bibli- sche Prinzipien: Armut wird gerade im Alten Testament mehrfach erwähnt. Man soll sich um die Armen und Hung- rigen (SDG 2) kümmern. Jesus hat bei- spielhaft Kranke geheilt. Die Frage der Geschlechtergleichstellung (SDG 5) hat er für damalige Verhältnisse sehr provo- kativ thematisiert. Die Bekämpfung von Ungleichheit (SDG 10) wurde mit dem Erlassjahr alle 50 Jahre auf eindrückli- che Weise gelöst.
Ziel 1: Keine Armut Ziel 2: Kein Hunger Ziel 5: Geschlechtergleichstellung Ziel 6: Sauberes Wasser und Sanitäreinrichtungen Ziel 8: Menschenwürdige Arbeit undWirtschaftswachstum Medizinische Bildung und Sensibilisierung Ziel 3: Ein gesundes Leben für alle Menschen Grund- und Berufsbildung Ziel 4: Inklusive, gleichberechtigte und hochwertige Bildung Theologische Bildung und Praxis Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen Sensibilisierung im Norden Ziel 16: Frieden, Gerechtigkeit und starke Institutionen
Zwei Dimensionen Für SAM global stellt sich die Frage, ob wir uns an den SDGs beteiligen wollen, also nicht. Sie entsprechen in weiten Teilen unserer DNA. Die UNO, die Poli- tiker und auch die Wirtschaft, die auch ihren (grossen) Teil zur Erreichung der Entwicklungsziele beitragen soll, stre- ben eine mehrheitlich «technische» Lösung an: Erneuerbare Energien, Wirtschaftswachstum, Gesetze und Normen sollen das Problem lösen. Vie- le der Herausforderungen haben aber auch eine geistliche Dimension: Geist- liche Armut. Süchte und Depressio- nen. Hunger nach Sinn und Annahme. Angst durch Aberglaube. Ungleiches Gerechtigkeitsverständnis … Echte Veränderung Ich bin der Überzeugung, dass die Menschheit es nicht schaffen kann, die Welt aus eigener Kraft und nur mit Know-how, Technik und Wissenschaft zu retten. Es braucht einen ganzheitli- chen Ansatz, der den Menschen in sei- nen geistlichen, seelischen und phy- sischen Bedürfnissen begegnet. Die globalen Entwicklungsziele können nur dann nachhaltig Wirkung zeigen, wenn Menschen ihr Verhalten ändern und beginnen, ihren Glauben, ihre Werte und Systeme zu hinterfragen. Wenn «Entwicklung» nicht für «immer mehr» steht, wenn jemand mit «ge- nug» zufrieden sein kann oder gar zu Gunsten anderer verzichtet, dann kön- nen wir echte Nachhaltigkeit (er)leben.
ProESPOIR ProRIBEIRINHO SOLE Angola ProSALAAM ProRADJA’ ActionVIVRE ProTIM 2-2-2 ProSALAAM CCS ProEQUIPE HFCI
ProSALAAM ProTIM 2-2-2 ActionVIVRE China
ProCONNECT Öffentlichkeitsarbeit SAM global
«Wir können die erste Generation sein, der es gelingt, Armut zu beseitigen, und gleichzeitig vielleicht die letzte Genera- tion, die noch die Chance hat, unseren Planeten zu retten. Wenn es uns gelingt, unsere Ziele zu verwirklichen, werden wir die Welt im Jahr 2030 zum Besseren ver- ändert haben.» Quelle: Vereinte Nationen
Andreas Zurbrügg, Qualitäts- und Risiko- management
Und was sagt die
Bibel dazu?
Ein strahlendes Lächeln Ein Beispiel aus unserem Projekt Acti- onVIVRE Süd: Sira, eine Mutter von drei Kindern, arbeitet ein paar Stunden pro Woche mit uns zusammen. Ihr ältester Sohn, Mamadou, ist 15 Jahre alt. Er spricht wenig Französisch und sagt kaum Hallo, so schüchtern ist er. Eines Tages wurde er Opfer eines schweren Motorradun- falls. Sein Kiefer war gebrochen und sein Schienbein sogar dreifach. Die Familie beschloss, ihn in die Hauptstadt zu brin- gen, um zu versuchen, eine angemessene Behandlung zu finden. Die Kosten für die Operation überstiegen das Jahresgehalt seiner Mutter. Die Familie bat uns um Hil- fe, und wir beteiligten uns an den Kosten für die Operation. Nach einigen Wochen durfte Mamadou endlich wieder nach Hause. Seither leuchtet jedes Mal, wenn wir ihn treffen, ein strahlendes Lächeln auf seinem Gesicht auf, und er grüsst uns herzlich. Herzen öffnen «Darauf wird der König ihnen antworten: Wahrlich, ich sage euch: Was ihr für einen meiner geringsten Brüder getan habt, das habt ihr mir getan.» (Matthäus 25,40) Es ist unser Wunsch, dass sich durch unse- re Projekte und die konkrete Hilfe, die wir in verschiedenen Situationen leisten, die Herzen der Menschen für Gottes Liebe öffnen. Wir möchten uns von Gottes Geist leiten lassen, um denen die gute Bot- schaft weiterzugeben und zu helfen, die uns Gott über den Weg führt.
Weitergabe der Guten Nachricht und praktische Hilfe – für die Arbeit von SAM global ist beides gleich wichtig. Doch was sagt eigentlich die Bibel – verstehen wir das richtig? In der Bibel lesen wir, dass Gott einen Erlösungsplan für die Menschen hat: «Gott will, dass alle Menschen gerettet werden und zur Erkenntnis der Wahrheit kom- men.» (1. Timotheus 2,4). Und er gibt uns den Auftrag, seine frohe Botschaft bis an die Enden der Erde weiterzugeben: «Darum gehet hin und macht zu Jüngern alle Völker und tauft sie auf den Namen des Vaters und des Sohnes und des Heili- gen Geistes.» (Matthäus 28,20). Es ist eindeutig: Gott hat eine ewige Perspektive für die Menschen. Gott hat ein echtes Interesse an uns Gleichzeitig interessiert es Gott, was wir Menschen in unserem Alltag erleben – er möchte Teil unseres Lebens sein. Das sehen wir auch in den Evangelien – dort lesen wir von verschiedenen Situationen, die das Herz von Jesus bewegen und berühren: • Als er die Scharen von Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl; denn sie waren erschöpft und hilflos wie Schafe, die keinen Hirten haben. (Matthäus 9,36) • Als Jesus aus dem Boot stieg und die vielen Menschen sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl, und er heilte die Kranken. (Matthäus 14,14) • Als der Herr die Frau sah, ergriff ihn tiefes Mitgefühl. «Weine nicht!», sag- te er zu ihr. (Lukas 7,13) Durch Jesus sehen wir das betrübte Herz unseres himmlischenVaters angesichts von Krankheit, Einsamkeit oder Verzweiflung. Darüber hinaus lesen wir in meh- reren Abschnitten der Bibel, dass Gott sich besonders um diejenigen Menschen sorgt, die weniger privilegiert sind. Es geht Hand in Hand In Jesaja 58,6-7 heisst es: «Ist nicht das ein Fasten, wie ich es wünsche: die Fes- seln des Unrechts zu lösen, die Stricke des Jochs zu entfernen, Unterdrückte frei- zulassen, jedes Joch zu zerbrechen? Bedeutet es nicht, demHungrigen dein Brot zu brechen, obdachlose Arme ins Haus aufzunehmen, wenn du einen Nackten siehst, ihn zu bekleiden und dich deiner Verwandtschaft nicht zu entziehen?» Als Gottes Volk sind wir berufen, ihn auf Erden zu vertreten und seine Botschaft der Liebe in Wort und Tat weiterzugeben. Wenn wir die ganze Bibel lesen, stel- len wir fest, dass sowohl die Weitergabe der frohen Botschaft als auch soziales Engagement in den Augen Gottes wichtig sind. Sie gehen Hand in Hand. Man kann nicht nur von der Liebe Gottes sprechen, sondern sie muss sich auch in Taten äussern.
Sandro und Amélie Maurer, ActionVIVRE Süd, Guinea
06
Die grosse Frage nach
unserem Zweck
nachzugeben. Was würde geschehen? Würde Gott ein Wunder schenken? Die Verantwortlichen von Zewo überzeugen? Oder die wegfallende Finanzierung auf übernatürliche Weise ersetzen? Wir waren gespannt … Dann geschah das Wunder Und dann geschah etwas Aussergewöhnliches: Zewo schien es so wichtig zu sein, SAM global zertifizieren zu können, dass sie aktiv nach einer Lösung suchten. Sie unterbreiteten uns eine leicht abgeänderte Variante des Zweckartikels: die bestehenden Wörter wurden verwen- det, aber einfach umgeordnet! Gemeinsam nahmen wir uns nochmals Zeit für Diskussionen und Gebete und er- hielten je länger je mehr Frieden. Es wurde uns allmäh- lich bewusst, dass wir tatsächlich Zeugen eines Wunders wurden: der «neue» Zweckartikel entspricht unserem Herzensanliegen und «Jesus Christus» (an diesem Na- men scheiden sich die Geister) wird darin explizit er- wähnt! Nun galt es noch, die letzte Hürde zu nehmen: 2/3 der SAM global-Mitglieder mussten mit der Änderung des Zweckartikels einverstanden sein – dies war innert kürzester Zeit der Fall. Für uns als Vorstand eine klare Be- stätigung des eingeschlagenen Weges! Wir dürfen vertrauen Rückblickend stelle ich fest, dass Gott den ganzen Pro- zess gebraucht hat, um die Motivation unserer Arbeit nochmals neu in den Fokus zu stellen: die ganzheitliche Vermittlung der Guten Nachricht von Jesus Christus. In unsern Herzen ist diese Motivation neu verankert. Mir persönlich wurde dabei einmal mehr bewusst, dass SAM global Gott gehört und ich getrost darauf vertrauen darf, dass er versorgt – auf welche Art und Weise er das auch immer tut. Ist das nicht ermutigend?
Als SAM global ist es uns wichtig, dass unsere Arbeit nach- haltig etwas verändert. Wir legen viel Wert auf Professiona- lität und arbeiten schon seit einigen Jahren mit der Unité* zusammen, die unsere Projekte prüft und über welche wir jährlich ca. 500‘000 CHF von DEZA bekommen – ein ent- scheidender Beitrag. Doch letztes Jahr stand diese Unter- stützung plötzlich auf der Kippe: Neu mussten alle Unité- Organisationen Zewo**-zertifiziert sein. Doch Zewo war mit der Formulierung des geistlichen Fokus unseres Zweck- artikels nicht einverstanden. «Wir ändern den Zweckartikel nicht – auf gar keinen Fall!», war die erste Reaktion bei uns im Vorstand. Und wir hatten noch keine Ahnung, auf was für einen emotionalen und gleichzeitig gewinnbringenden Prozess wir uns noch einlassen würden … Wir sind überzeugt, dass unsere Arbeit professionell ist und wir daher das Zewo-Gütesiegel verdient haben. Das sah auch Zewo so – nur unser Zweckartikel, in dem als erster Punkt die Wei- tergabe der Guten Nachricht stand, müsse angepasst werden, sodass die Gemeinnützigkeit im Vordergrund stehe. Wir waren gefordert: Werden wir Gott und uns selbst untreu, wenn wir den Artikel anpassen, um das Gütesiegel zu erhalten? Auf der ande- ren Seite ging es um sehr viel Geld – damit könnten wir weiter- hin in unseren Einsatzländern unseren Dienst an den Ärmsten tun! Aber Gottes Möglichkeiten sind doch grösser und er kann die nötigen Finanzen auch ohne Gütesiegel ermöglichen! Als Vorstand nahmen wir uns viel Zeit für die Entscheidung und et- liche intensive Diskussionen wurden geführt. Intensiv suchten wir den Willen Gottes über dieser Sache. Schliesslich hatten wir gemeinsam Frieden darüber, den Zweckartikel nicht zu ändern. Was ist unsere Motivation? Dieser Prozess stellte sich für uns als ein grosser Segen heraus: Gott nutzte ihn dazu, dass wir mit sehr tiefgreifenden und ele- mentaren Fragen konfrontiert wurden: Wer sind wir als SAM global wirklich? Was ist unser Zweck? Wo stehen wir im Spagat zwischen «reiner sozialer Entwicklungszusammenarbeit» und «purer Verkündigung des Evangeliums»? Müssen wir eine Kurs- korrektur vornehmen? Schwierige Fragen, die nach Antworten verlangten. Im Kern der Diskussion stand nicht mehr der Wort- laut des Zweckartikels, sondern unsere Motivation und tiefste Überzeugung. Schliesslich gelangten wir zur gemeinsamen Erkenntnis: nachhaltige, professionelle Entwicklungszusam- menarbeit UND Verkündigung der frohen Botschaft von Jesus Christus gehören für uns untrennbar zusammen! Wir wollen und werden beide Ebenen im Auftrag von SAM global weiter- verfolgen, damit wir das Leben der Menschen in unseren Ein- satzländern nachhaltig verändern können. Und die Zertifizierung? Wir entschieden uns als Vorstand, nicht
Michael Rohner, Vorstand
* Die Unité ist ein Dachverbandmit verschiedenen Mitgliedorganisatio- nen. Vollmitglieder erhalten via Unité für ihre Programme Bundesbei- träge des DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit. ** Zewo ist eine Schweizer Zertifizierungsstelle für gemeinnützige Non- Profit-Organisationen. Sie sorgt für Klarheit und Vertrauen rund ums Spenden. Erfüllt eine Organisation die 21 Zewo-Standards, kann sie das Gütesiegel beantragen.
Gelebte Nächstenliebe
öffnet Türen und
«Mit der Bibel unter dem Arm hätten wir euch die Türe nicht aufgetan» Vor 33 Jahren haben wir unsere Koffer gepackt und sind nach Brasilien gereist, motiviert durch die Ver- se aus Matthäus 28,19-20: «… und führt sie in die Gemeinschaft mit Gott. Lehrt sie, so zu leben, wie ich es euch aufgetragen habe.» Wir versuchen, diese herausfordernden Worte in unserer Arbeit in die Pra- xis umzusetzen. Dabei legen wir den Fokus zuerst immer auf ganz praktische Aktivitäten: Landwirtschaft ist beispielsweise sehr anspruchsvoll bei uns im trockenen Nordosten Brasiliens. Martin hatte immer den Wunsch, Landwirten neue, bessere Anbaumethoden zu zeigen, und startete ein Anbauprojekt auf einem Grundstück, das für seinen schlechten Boden bekannt war. Als die Bauern aus den Inlanddörfern sahen, dass die trockene Erde sich plötzlich in guten und fruchtbaren Boden verwandelte, staunten sie. Immer mehr Anfragen erreichten uns und so entstanden durch unsere Unterstützung Gemüsegärten und per- manente Pflanzungen. Viele Personen begannen mit dem Silieren und Kompostieren und gaben das Ver- brennen von wertvollem Grünmaterial auf. Wo es keinWasser zum Bewässern gab, halfen wir mit dem Bau von Brunnen. So wurden wir in verschiedene Dörfer eingeladen. Susanne rief jeweils die Frauen des Dorfes zusammen und unterrichtete sie beispielsweise im Nähen, Basteln, Kochen oder Backen. Wo auch immer wir hinkamen, trafen wir Menschen mit wenig Einkommen und schlechter Schulbildung. Darum starteten wir Förderschulen für Kinder. In all unseren Aktivitäten war uns eines sehr wichtig: ein Licht für Jesus zu sein und auf Gott als unseren liebenden Schöpfer und Retter hinzuweisen. Ein Gebet vor demMittagessen, ein Bibelvers als Trostspender, ein ermutigendes Wort, eine einfache Umarmung und weitere kleine Ges- ten veränderten die Menschen. Sie öffneten sich und fingen an, über Gott nachzudenken. Vor zwei Jahren nahmen wir ein 11-jähriges Mädchen in unsere Familie auf, was ebenfalls sehr starken Eindruck auf die Bevölkerung machte. In kleinen Schritten erleben wir, wie Menschen sich verändern, Jesus lieben lernen und beginnen, ihm nachzufolgen. «Wenn ihr, wie alle anderen Christen, mit der Bibel unter dem Arm gekommen wärt, hätten wir euch unsere Türen nicht aufgetan», sage Arnaldo, ein ehemaliger Alkoholiker, der bei uns einen Kurs gemacht hat. Er ist heute ein überzeugter Christ und ein grosses Zeugnis in seinem Dorf, weil er keinen Tropfen Alkohol mehr anrührt. So wollen wir auch in den nächsten Jahren ein lebendiger Hinweis auf Jesus sein, die Menschen lieben und mit unserem Handeln und Leben Gott verherrlichen, denn unser Leben ist ein praktischer Gottesdienst für ihn.
Susanne und Martin Baumann, ProSERTÃO, Brasilien
Wie die eigenen Kinder Unser Wunsch ist es, den Kindern hier imTschad Gottes Liebe näher zu bringen und ihnen durch eine qualitativ hochwertige Ausbildung bessere Zukunftsaussichten zu ermöglichen. Aus diesem Grund haben wir eine christliche Schule gestartet. In Sprüche 22,6 heisst es: «Bring dein Kind schon in jungen Jahren auf den richtigen Weg, dann hält es sich auch im Alter daran.» In unserer christlichen Schule Mustakhbal wa Radja’ werden die Kinder in Gottes Wort unterrichtet, um ihnen Gottes Liebe näher- zubringen und christlicheWerte zu vermitteln. Auch die Besuche bei den Eltern bieten Möglichkeiten und Gelegenheiten, Gottes Liebe weiterzugeben. Es ist uns ein besonderes Anliegen, Kindern aus ärmlichen Verhältnissen und Waisenkindern Hilfe zu bieten. Wir bezeugen Gottes Liebe offen in den Klassenzimmern und beten für Kinder, die krank sind oder besondere Bedürfnisse haben. In der ört- lichen Kultur erfahren die Kinder oft nicht viel Zuneigung von ihren Eltern. In unserer Schule werden die Kinder von den Lehrpersonen wirklich wertgeschätzt. Unsere Lehrer und Lehrerinnen behandeln die Schüler und Schülerinnen wie ihre eigenen Kinder. Das ist wunderbar!
Florent Nang-Tour, Projektleiter ProRADJA’, Tschad
08
Herzen
Praktische Unterstützung und das Weitergeben von Gottes Liebe – beides gehört untrennbar zu unserer Arbeit. Vier Mit- arbeitende erzählen, wie sie das imAlltag leben und umsetzen:
«Wir möchten Nächstenliebe leben» Bereits vor unserer ersten Ausreise nach Kamerun war klar, dass wir mit unseren beruflichen Fähigkeiten im Einsatzland nicht nur fachlich und praktisch helfen wollen, sondern mit der Leidenschaft, die Jesus in unser Herz gelegt hat, anderen dienen möchten. Im Buch «Das Buch der Mitte» beschreibt V. Mangalwadi unter anderem, dass Armutsbekämpfung nur tiefergreifend und nachhaltig funktionieren kann, wenn die Weltanschauung und Sichtweise verändert und biblische Grundsätze und Werte wie Liebe und Mitgefühl verinnerlicht werden. In vielen anderen Religionen herrscht Fatalismus, und Grundwerte wie Nächsten- liebe oder das Geben und Annehmen von Hilfe sind nicht oder nur kärglich vorhanden. Auch in unserer westlichen Kultur fanden Begriffe wie Menschenrechte undMenschenwürde erst durch christliche Bildung überhaupt Eingang. Dass Jesus Mensch geworden ist, macht es möglich, dass wir Gottes Kinder werden können. Gott selbst hat sich erniedrigt, umuns zu erhöhen. DiesemVorbild folgen wir: Wir möchten Nächs- tenliebe leben, die sich selbst für andere bedingungslos hingibt. Inzwischen sind wir in Sri Lanka im Einsatz und haben uns dafür den Vers aus Psalm 127,1 zu Herzen genommen: «Wenn der Herr das Haus nicht baut, dann arbeiten umsonst, die daran bauen.» Für uns bedeutet das, dass wir jungen Sri Lankern die Chance geben, einen Beruf zu erlernen und qualitativ hochwertige Arbeit zu erbringen. Gleichzeitig möchten wir in ihnen eine Leidenschaft wecken, dies zur Ehre Gottes zu tun. Er hat sie geschaffen und mit Gaben befä- higt. Wir möchten ihnen dabei ein Vorbild sein, ihnen neben dem fachlichen Unterricht eine biblisch orien- tierte Ethik vermitteln und ihnen die Chance geben, in ihrer Persönlichkeit zu wachsen. Wir wünschen uns, dass sie der Umwelt und den Mitmenschen Sorge tragen und einen respektvollen Umgang untereinander pflegen. Schlussendlich möchten wir sie in eine Zukunft in Selbständigkeit, mit Verdienstmöglichkeiten und einem gesundem Selbstwert entlassen können.
Rahel Ringger, CCS, Sri Lanka
Heilsame Spuren hinterlassen Eine mir unbekannte Stimme bittet um Einlass in unseren Hof. Ich ahne, dass ein Verbren- nungspatient Hilfe sucht. Das geschieht hier leider häufig – Kinder verbrennen sich beispiels- weise an den offenen Feuerstellen. Manchmal sind die Verbrennungen sehr schwer und gross- flächig. Ich bitte die Frau mit dem weinenden Kind herein und biete ihr einen Stuhl an. Nach der üblichen Begrüssung erkundige ichmich nach demUnfallhergang. Ich höre zu, besehe die Wunden und versuche, den Verbrennungsgrad einzuschätzen. Jedes Mal, wenn ich einen Menschen so leiden sehe, erbarmt es mich. Ich möchte dem Patien- ten und seiner Familie helfen und mein Möglichstes tun, damit alles gut heilt. Diese praktische Hilfe ist für mich eine Möglichkeit, Nächstenliebe zu leben und weiterzugeben. Es ist hart, dieWunden ohne lokale Betäubung zu säubern. Ich erkläre, was ich tue, umdas Ver- trauen der Patienten zu gewinnen. Wenn die Kinder weinen und schreien vor Schmerz oder Angst, habe ich auch Mühe. Aber ich weiss, dass es nötig ist, damit es schön heilt. Wenn ich feststelle, dass der Heilungsprozess ungewöhnlich schlecht verläuft, frage ich die Angehörigen, ob ich für das Kind beten darf. Meist sind sie offen für Gebet, da es üblich ist, einander zu segnen. Mit der Zeit und der richtigen Behandlung wachsen die Wunden lang- sam zu, doch die neue Haut ist hell. Die Menschen versuchen oft, mit irgendwelchen Mitteln zu bewirken, dass sie dunkel wird. Ich wasche das jeweils wieder ab und erkläre, dass Gott uns genial geschaffen hat. Wir müssen geduldig warten und werden dann sehen, wie die Haut ohne unser Zutun dunkel wird. Diese Behandlungen lassen Beziehungen entstehen. Ich bin mir sicher, dass dies in den Leben der Betroffenen und ihrer Familien Spuren hinterlässt.
Michelle Vögeli, ActionVIVRE Nord, Guinea
Dafür brennt mein Herz Beat Roggensinger, interkultureller Berater, Schweiz/Portugal/Brasilien
Nachdem meine Frau und ich über 30 Jahre lang in Brasilien im Einsatz waren, baue ich nun Brücken zwischen brasilianischen und portugiesischen Gemeindeverbänden, Organisationen und Interessierten und begleite BrasilianerInnen, die sich auf einen Einsatz in Europa vorbereiten. Mich begeistert, wie die Latinos und Latinas den Auf- trag, Gottes Liebe weiterzugeben, wahrnehmen wollen. Ich möchte sie fördern und mit meinen Erfahrungen unterstützen, damit sie mit ihrer aufgestellten und natür- lichen Art undWeise Gottes Liebe in Europa teilen können. Helen M., Oase, Tschad Mein Herz brennt für Menschen, speziell für Muslime. In meiner Arbeit als Hebam- me und in meinen Beziehungen hier erlebe ich immer wieder Momente, in denen Gott so offensichtlich wirkt und eingreift, dass ich denke: «Wow, das ist ja wie in der Apostelgeschichte!» Das ermutigt mich, dranzubleiben, auch wenn die äusseren Um- stände menschlich gesehen schwierig sind. Martha Gafafer, ProESPOIR, Guinea Gott legte mir eine besondere Liebe für die behinderten, von Lepra betroffenen Men- schen ins Herz. Viele von ihnen lernte ich nach langen Reisen in ihre Dörfer kennen. Die Freude auf ihren Gesichtern, wenn sie besucht und ernst genommen wurden, be- geisterte mich immer wieder – und berührt mich nach wie vor. Die Namen von sehr Mein Herz brennt für meine Familie und Freunde. Ich wünsche mir, dass sie Jesus Christus kennenlernen. Ich möchte, dass die Kambodschanerinnen und die Kambod- schaner und alle Menschen die Liebe von Jesus erfahren und weitergeben. Anand R., HFCI, Indien Seit ich vor vielen Jahren begonnen habe, eine Kirche zu leiten, beschäftigt mich eine Frage immer wieder: «Wie kann ich die Kirche so gestalten, dass sie der Vorstellung von Gott entspricht?» Jeden Morgen, wenn ich erwache, begeistert mich dieses An- liegen aufs Neue und ich frage mich: «Was kann ich heute für Jesus tun, dass die Kir- che ihm immer ähnlicher wird?» Ich bin überzeugt: Wir brauchen mehr leidenschaft- liche Menschen, die Gottes Liebe mit anderen teilen, und ich möchte dazu beitragen, dieses Anliegen zu wecken und solche Personen auszubilden. Ramesh L., COI, Indien Bei «Coorperative Outreach of India» setzen wir alles daran, das Leiden der Menschen so zu lindern, wie Jesus es getan hat, wenn er Menschen begegnete. Wir engagieren uns zudem leidenschaftlich dafür, die gute Nachricht von Jesus liebevoll mit den vielen von ihnen werde ich nie mehr vergessen. Varun T., Lighthouse Battambang, Kambodscha
Menschen zu teilen, die ihn noch nicht kennen. Beatrice Gugelmann, ProUDYAMI, Nepal
Mein Herz brennt für die Menschen in Nepal, vor allem für die Frauen. Wir möchten sie fördern und ermutigen, ihr Potenzial, das ihnen unser Schöpfer gegeben hat, zu entdecken und auszuschöpfen. Zu erleben, wie sie während der Unternehmeraus- bildung an Selbstvertrauen gewinnen und Geschäftsideen konkret anpacken und umsetzen, macht enorm Freude!
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Cornelia Hollenstein, Mãos que Criam, Brasilien Mein Herz brennt für Menschen, die ohne Hilfe keine Chance haben, ein menschenwürdi- ges Dasein zu führen – und für Gott, der meinem Leben Sinn und Frieden gibt in allen Le- benssituationen. Ich möchte Kindern und Frauen helfen zu verstehen, dass ihr Leben nicht wertlos oder sinnlos ist – auch wenn die Umstände es so aussehen lassen. Eine Sozialarbei- terin von einem staatlichen Kinderheim dankte mir einmal und meinte: «Euer Einsatz für die Kinder, die Liebe, die Geduld und die biblischen Werte, die ihr weitergebt, bewirken auch bei den Kleinsten eine positive Veränderung.» Das ermutigt und hilft, dranzubleiben. Aristarque Djingri Lankoandé, CEFM, Burkina Faso Es ist meine Leidenschaft, mich dafür einzusetzen, dass Menschen die frohe Botschaft von Jesus Christus hören, und zwar besonders diejenigen, die noch nie damit in Berührung gekommen sind. Als Coach der interkulturellen Mitarbeitenden am CEFM besteht meine Rolle darin, die Mitarbeitenden zu begleiten und zu ermutigen. Und ich erlebe jedes Mal grosse Freude, wenn ich unsere Mitarbeitenden in ihren Einsatzdörfern besuche und ihnen Rat geben und Trost spenden kann! Daniel de Souza, ProRIBEIRINHO, Brasilien Gott hat mich schon seit meiner Jugend auf verschiedene Arten auf meinen Dienst vor- bereitet. So machte ich beispielsweise eine technische Ausbildung in der Landwirtschaft und ich habe früh gemerkt, dass ich mein Wissen dafür einsetzen möchte, um Menschen in meiner Region zu helfen. All das kann ich jetzt bei meiner Arbeit unter den Menschen an den Flüssen nutzen. Pastor Diniz Ezequiel, TWR, Angola Seit 2003 engagiere ich mich für die Radioprogramme von TWR. Der Radiodienst ist sehr wichtig, weil dadurch auch Menschen erreicht werden können, die keine Kirche in ihrer Umgebung haben. Monatlich erhalte ich fünfzig bis sechzig Reaktionen von Hörerinnen und Hörern, die um geistliche Hilfe bitten. Samuel Tom, ProVIDA, Brasilien Zu sehen, wie Menschen, deren Leben zerbrochen ist und die scheinbar keine Hoffnung mehr haben, gerettet und total verändert werden, das ist die grösste Freude bei meiner Arbeit. Dafür lohnt es sich zu leben und die lebensverändernde Botschaft von Gottes Liebe Meine Leidenschaft ist: mit den Menschen das Leben teilen, ihnen zuhören, an ihren Freu- den und Leiden Anteil nehmen. Dabei ist es mir ein Anliegen, dass sie etwas erfahren von der Liebe Gottes, von der Hoffnung und der Freude, die mir Jesus Christus gibt, und dass auch sie diesen grossen Schatz entdecken. Tamba Etienne Telliano, christliche Medienarbeit, Guinea Ich bin Schauspieler und Videoproduzent. Mit meinen künstlerischen Arbeiten, basierend auf christlichen Werten, möchte ich zur Bildung undWeiterentwicklung der Menschen hier in Guinea beitragen. Neue Horizonte, neue Menschen, neue Kulturen zu entdecken und unsere jeweiligen Werte zu teilen und gemeinsam eine Einheit zu bilden, das ist für mich das Wertvollste auf der Welt. Ich empfinde dies als meine Berufung, als das Beste, was ich tun könnte – und besonders wenn diese Arbeit dazu beiträgt, dass Menschen die Liebe Jesu entdecken. zu verbreiten. Das ist es, wofür mein Herz schlägt! Anne-Marie Aellig, Bakan Assalam, Tschad
Aus Leidenschaft Manchmal ist die Leidenschaft stärker als die Vernunft – und führt dazu, dass Menschen Entscheidungen treffen, die nicht alle nachvollziehen kön- nen. Zwei Beispiele von leidenschaftlichen und mutigen Mitarbeitenden, die entgegen aller vernünftigen Stimmen entschieden haben, zu bleiben, als Krisen ihre Einsatzländer erschütterten.
Wie stehe ich heute zu meiner damaligen Entscheidung? Ich freue mich sehr, dass Gott mich vor bald fünfzig Jahren nach Angola berufen hat. Er hat mir eine Leidenschaft für die- ses Volk und vor allem für invalide Men- schen geschenkt. Diese Leidenschaft hat damals meinen Entscheid mitbestimmt. Ich wollte bereit sein, mit diesem Volk unterwegs zu sein und seine Leiden und Freuden zu teilen. Auch dann, wenn es schwierig und leidvoll werden sollte. Meine Entscheidung von damals habe ich nie bereut. Für die einheimische Kir- che ist es bis heute bedeutungsvoll, dass ich zusammen mit ihnen in Kalukembe geblieben bin. Dennoch weiss ich, dass Gott Mitmenschen oder mich selber zu einem anderen Zeitpunkt anders führen kann. Die Leidenschaft bleibt Ich möchte auch jetzt, in meinem aktiven Ruhestand, in und für Angola mit Lei- denschaft unterwegs sein und vor allem Menschen, welche auf der Schattenseite des Lebens stehen, unterstützen. Diese Leidenschaft soll ansteckend sein und sich auf unsere Mitarbeitenden über- tragen. Ohne Leidenschaft erscheint mir das Leben farblos. Mit Leidenschaft im Dienst von Jesus zu stehen, ist etwas vom Schönsten überhaupt im irdischen Leben!
Elisabeth Gafner Angola:
Immer wieder gehen meine Gedanken zurück zu einem einschneidenden Erlebnis in mei- nem Leben: 1993 lag ich mit Hepatitis im Bett, als alle interkulturellen Mitarbeitenden die Aufforderung erhielten, Angola wegen des Krieges sofort zu verlassen. Da die Strassen zu diesem Zeitpunkt wegen Überfällen nicht passierbar waren, wurden Evakuationsflüge organisiert. In meinem Herzen entstand ein grosser Widerstreit. Ist mein Leben wertvoller als das meiner angolanischen Mitarbeiten- den? Hat uns Gott versprochen, uns im Dienst für ihn vor allen Gefahren zu bewahren? Sol- len wir diesen Gefahren entfliehen? Diese Fragen musste ich mit einem klaren «Nein» beantworten. So entschied ich mich, trotz der Anweisung von SAM global in Angola zu blei- ben. Meine Mutter sagte dazu: «Ich wusste, dass Elisabeth bleiben würde!» Auch meine Heimatgemeinde konnte meinen Entscheid nachvollziehen und unterstützte mich weiter- hin im Gebet und finanziell. Eine Entscheidung mit Folgen Genau ein Jahr später musste ich zusammen mit der Kirchenleitung, dem medizinischen Personal und der Bevölkerung aus Kalukem- be flüchten. Nochmals zweieinhalb Monate später kam ich, auf vielen Umwegen, kurz vor Weihnachten in der Schweiz an. Für mich per- sönlich war die Zeit in der Schweiz eine Her- ausforderung – fast schwieriger als das Blei- ben in den Kriegswirren und die Flucht selber mit allen Ungewissheiten.
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geblieben Renate und Emanuel Wieland ProTIM 2-2-2 Kissidougou, Guinea:
Lieferungen nicht mehr möglich waren. Wir investierten viel in die Landwirtschaft und konnten auch andere ermutigen, sich beson- ders im Kulturanbau zu engagieren, um sel- ber Nahrungsmittel zu produzieren und ein Einkommen zu sichern. Wir haben den Mais- anbau unterstützt und Kleinkredite vergeben, um den Gemüse- und Reisanbau zu fördern. Inzwischen konnte der erste Mais geerntet werden. Wir werden hier sein Das Landesinnere von Guinea, wo wir leben, wurde von der Pandemie bisher Gott sei Dank grösstenteils verschont – und wir sind froh, dass wir durch unsere Sensibilisierungsmass- nahmen dazu beitragen konnten. Es ist aber noch nicht absehbar, wie gross die wirtschaft- lichen Folgen sein werden – Experten gehen davon aus, dass weltweit Millionen von Men- schen wegen der Pandemie in die Armut ab- rutschen werden. Auch für das das ohnehin fragile Gesundheitssystem ist und bleibt die Pandemie eine grosse Herausforderung. Ein trauriges Beispiel: Ein junges Paar ging ins Spital, weil die Frau in den Geburtswehen war. Ausgerechnet an diesemMorgen war dort ein Mann, der positiv auf Corona getestet wurde – das Personal war in Panik, alles war blockiert. Als die Frau schliesslich um 13 Uhr behandelt wurde, stellte man fest, dass ein Kaiserschnitt nötig war – doch es war zu spät, das Baby war bereits tot. Für uns ist klar: Es gibt noch viel zu tun – und wir werden hier sein, um Leben zu teilen und um echte Hoffnung zu vermitteln.
Die Anfangszeit der Coronakrise war sehr turbulent in Kissidougou. Die Ereignisse überstürzten sich. Schnell begannen wir mit der Aufklärungs- und Sen- sibilisierungsarbeit. Zuerst informierten wir unsere Mitarbeitenden, dann die Bibelschule in Telekoro und die Lernenden in der Mechanikerausbildung. Dann setzten wir uns mit Schlüsselpersonen der Kirche zusammen, um ihnen die Wichtigkeit eines klugen Umgangs mit den vorhandenen Nahrungs- mitteln und dem Anpflanzen von Mais, Reis und Ge- müse aufzuzeigen. Schliesslich wurden alle Pastoren der ganzen Präfektur nach Kissidougou eingeladen, damit wir auch ihnen diese Informationen weiterge- ben konnten. Hierbleiben oder gehen? Dann kam die Frage an uns: Hierbleiben oder zurück in die Schweiz reisen? Für uns war sofort klar, dass wir bleiben wollten. Hier in Guinea wurden wir nun gebraucht, und wir gehören nicht direkt einer Risiko- gruppe an. Hier sind wir zuhause. Auch ohne Corona könnte uns in Guinea vieles zustossen, bei dem wir nicht die Möglichkeit hätten, Hilfe oder Behandlung zu bekommen, wie das in der Schweiz möglich wäre. Damit lebt man grundsätzlich in einem Land wie Guinea. Ist das Teil der Berufung, Gottvertrauen oder Leichtfertigkeit? Auf alle Fälle war es für uns gar keine Frage, wir sahen die Dringlichkeit des Hierbleibens und Helfens gerade in dieser Situation. «Merci, dass ihr geblieben seid, dass ihr ganz praktisch helft, mit uns Leben teilt und für uns betet!», durften wir in den letzten Monaten immer wieder hören. Vielschichtige Probleme Neben der Gefahr durch das Coronavirus selber sa- hen wir uns vor allem mit zwei grossen Problemen konfrontiert: Einerseits verloren viele durch die Aus- gangssperre ihr ganzes Einkommen, und anderer- seits stiegen die Preise für Lebensmittel stark an, da
B orbor krueng – ein Rezept von Somaly Bernhardt Lighthouse Battambang, Kambodscha
Eigentlich würde ich das Kochen nicht als meine Leidenschaft betiteln. Es gehört halt zum Alltag dazu, ich bin damit aufgewachsen. Allerdings gibt es ein Gericht, das ich besonders gerne ko- che. Es ist eine kambodschanische Spezialität und schmeckt sowohl unserer Familie als auch Gästen aus dem Ausland sehr gut: Borbor kru- eng (sprich: «bobo crüäng»), gefüllte Reissuppe. Ich verrate Ihnen gerne das geschmackvolle Re- zept – vielleicht entfacht es in Ihnen die Leiden- schaft für kambodschanisches Essen?
Zutaten für 4 Personen:
Wasser Reis, z. B. Jasminreis Poulet am Knochen Bohnensprossen getrocknete Glasnudeln
3.2 l 160 g 400 g 120 g
80 g 20 g 40 g
Kräuter, z. B. Koriander oder langer Koriander Frühlingszwiebeln (entspricht ca. 1 Bund) Limetten Knoblauchzehen ...Pfeffer und Chilipulver oder Chilipaste nach Belieben
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Die Zubereitung am Tisch: In den leeren Suppenteller gibt man zuerst die Glasnudeln und Bohnensprossen, danach giesst man die heisse Suppe darüber und ver- feinert sie mit weiteren Zutaten aus den klei- nen Schalen. Wichtig ist ein Schnitz Limette für das richtige Aroma. Jetzt wird alles ver- mischt und bei Bedarf nachgewürzt. En Gue- te! Aber halt, erst noch das Tischgebet! Unser jüngster Sohn wünscht sich meistens das Lied «Jedes Tierli». Jetzt aber: En Guete us Kambodscha.
1. Wasser in einem grossen Kochtopf aufsetzen. 2. Poulet am Knochen in 2 bis 4 Stücke zerkleinern.
3. Sobald das Wasser kocht, das Poulet beigeben, 30 Minuten kochen. 4. Nach 30 Minuten den Reis beifügen und beides zusammen weitere 20 Minuten kochen lassen. 5. Den Knoblauch klein schneiden und in einer Pfanne andünsten, bis er braun ist. Dann in eine kleine Schale geben. Die Limetten in Schnitze schneiden. 6. Limetten, Kräuter, Frühlingszwiebeln, Bohnensprossen und Glasnudeln in kleine Schalen geben. 7. Nach 20 Minuten das Poulet abschöpfen und abkühlen lassen. 8. Das Fleisch von Hand vom Knochen lösen und die kleinen Stücke wieder in die Suppe geben. Suppe mit Salz oder Bouillonwürfel abschmecken.
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Was ich in Kambodscha gemacht habe? Eier ver- kauft! Wie ich dazu gekommen bin? Gott hat mich Schritt für Schritt dorthin geführt. Schon als Kind faszinierte es mich, wenn Auslandsmitarbeiten- de in unserer Gemeinde von ihrer Arbeit erzählt haben. So war früh klar: Ich will Gott eines Tages in einem anderen Land die- nen. Als Jugendlicher investierte ich mich in die Jungschararbeit und entwickelte eine Leidenschaft dafür, andere zu fördern. Ich absolvierte das KV und suchte nach meinem Abschluss intensiv nach Gottes Plan für mein Leben. Dafür reiste ich nach Asien, wo ich verschiedene interkulturelle Mitarbeitende traf und mit allen möglichen Menschen sprach. Ein Inder sagte zu mir: «Geh wie- der zurück und studiere weiter!» Tatsächlich öffnete mir Gott eine Türe für ein Studium in Betriebsökonomie. Ich fühlte mich dort total fehl am Platz, wie ein Ausserirdischer. Doch Gott trug mich durch und bestätigte diesen Weg – und schenkte mir auch eine Leidenschaft für das Business. Was willst du von mir, Gott? Ein paar Jahre später reiste ich gemeinsam mit meiner Frau nach Kambodscha aus und arbeitete dort unter Strassenkindern. Die Arbeit gefiel uns gut, doch in mir wuchs der Wunsch, durch Busi- ness den Menschen zu helfen. «Was willst du von mir, Gott?», fragte ich immer wieder. Irgendwann öffnete sich dann eine Tür und wir zogen in eine andere Stadt. Dort begannen wir mit den Recherchen: Welche Art Business braucht es, wie können wir Arbeitsplätze schaffen und den Menschen helfen? Normaler- weise ist das ja umgekehrt, wenn man eine Firma gründet: Man kann oder weiss etwas und setzt das dann um. Doch wir hatten ein weisses Papier vor uns – und wussten einfach, dass für Gott nichts unmöglich ist. Mit der Zeit entstand die Idee, Hühner zu halten, um Eier für Hotels und Restaurants zu produzieren und damit Arbeitsplätze zu schaffen. Das war der Start unseres Pro- jekts eggscellent. Wir sind Gefässe mit Rissen Ich bin kein Prediger – aber ich als Chef bin Christ. Das fliesst in meine Arbeit, in meinen Umgang mit den Mitarbeitenden mit ein. Wir kümmern uns um sie wie um eine Familie. Das spürten wir besonders in der Corona-Zeit: Plötzlich waren alle Restaurants und Hotels geschlossen, wir konnten nur noch einen Bruchteil der Eier verkaufen. Wir haben zusammengehalten und sind mit- einander durch diese schwierige Zeit gegangen. Meine Mitarbei- tenden liegen mir am Herzen – und das sollen sie merken. Ich bin wegen und für sie da. Wenn ich ihnen etwas erzähle, spielt Gott immer eine Rolle. Als Christ kann ich die praktische Hilfe und das Weitergeben von Gottes guter Nachricht nicht trennen. Gott legt seine Botschaft in uns zerbrechliche Gefässe – und ich wünsche mir, dass sein Licht durch unsere Risse scheint. Wir bieten den Mit- arbeitenden an, über Gott auszutauschen und Fragen stellen zu können, manchmal beten wir gemeinsam. Mir ist wichtig, dass sie sich nicht bedrängt fühlen – aber sie wissen, dass Gott das Wich- tigste für mich ist. Der Weg ist wichtiger als das Ergebnis Gott geht einen Weg mit uns. Er hat mich Schritt für Schritt auf meine Arbeit in Kambodscha vorbereitet und ich habe ihm ge- geben, was ich habe – meine Leidenschaften, meinWissen, meine Talente – und er hat das genutzt. Wichtiger als ein super erfolgrei- ches Ergebnis ist allerdings der Weg. Gott nutzt jeden einzelnen Schritt. Und ich soll und darf nicht abhängig werden vom Resul- tat, sondern einzig von Gott.
Eine Hühnerfarm in Kambodscha: Gottes Weg mit mir Der nächste Schritt: SAM global! Mein nächster Schritt ist jetzt meine Stelle als Länderver- antwortlicher bei SAM global. Mir gefällt bei SAM glo- bal, dass nicht das Ziel im Zentrum steht, sondern der Mensch und der Weg, den Gott mit uns geht. Ich bin sicher, dass Gott mich darauf Schritt für Schritt vorbe- reitet hat – und ich freue mich darauf, zu sehen, wie er die verschiedenen Erfahrungen in dieser neuen Aufgabe nutzen wird!
David Keller hat mit seiner Familie 13 Jah- re in Kambodscha gelebt und arbeitet jetzt als Länderverantwortlicher Asien bei SAM global.
2010 in Kambodscha: Ich habe gerade meinen kleinen Sohn ins saubere Bett gelegt; ein Ventilator summt in sei- nem Kinderzimmer, um die Hitze erträglich zu machen. Ich bringe den Abfall raus – da sehe ich eine Frau, die in den Abfallsäcken wühlt. In einem Korb auf ihrem alten Velo liegt ein kleines Baby, gleich alt wie mein Sohn, dreckig und mit Lumpen zugedeckt. Ich spreche sie an. Anstatt wie unsere Familie am Abend im Restaurant oder zuhause am Tisch zu essen, durchsucht sie jeden Abend die Abfallsäcke nach etwas Essbarem. Statt wie wir in einem klimatisierten Haus zu schlafen, legt sie sich jede Nacht mit einemMesser unter die Decke – aus Angst, jemand könnte ihr oder ihrem Sohn etwas tun. Und das alles direkt vor meiner Haustüre! Ich stelle sie als Mitarbeiterin bei eggscellent an. Inzwischen ist sie eine langjährige Mitarbeiterin und es geht ihr finanziell deutlich besser. Ihr Sohn, der damals in Lumpen gewickelt auf dem Velo lag, besucht eine gute Schule. Ich bin sehr glücklich, dass es ihr besser geht und sie nicht mehr den Abfall durchwühlen muss! Und ich glaube, dass diese praktische Hilfe immer zuerst kommt. Aber das ist nicht alles. Ich wünsche mir von Herzen, dass die Menschen auch Gott kennenlernen und seine Liebe er- leben.
Ich möchte mich einbringen! Der ultimative SAM global-Berufungstest (Könnte Ihr eigenes Leben und das anderer nachhaltig verändern. Lösen auf eigene Gefahr!)
Ich bin daran interessiert und bereit, meine Zeit und Fähigkeiten bei SAM global in ein Projekt zu investieren ...
Ich kann mir vorstellen, SAM global finanziell zu unterstützen ...
Eher nicht
Sicher
Brauche ich eine Ent- scheidungshilfe bei all den vielen Möglichkeiten?
Ich denke schon
Ja Nein... zwar... doch, eigentlich schon
Gut, dann mal los! Wie lange könnte der Einsatz denn dauern?
Vielen Dank! Deine Spende macht einen grossen Unterschied!
Nein danke, ich weiss bereits, wo ich mich beteiligen werde.
Keine Ahnung ...vielleicht so 1 bis 12 Monate?
Ich gehe «all in»! Mindestens zwei Jahre.
Kenne ich mich mit dem Stütz- und Bewegungsapparat gut aus?
Arbeite ich lieber mit Werkzeug, Computer oder mit Menschen?
Ähm...
Natürlich
Arzt/Ärztin
Orthopäde/Orthopädin, Orthopädietechniker/in
Medizin oder Pädagogik?
Handwerker/in
Administrator/in
Kurzeinsatz als Handwerker/in
Fussball oder Bauklötzchen?
Ich habe nicht gefun- den, wonach ich gesucht habe. Ausserdem finde ich das Flussdiagramm etwas irreführend und hätte da ein paar Ver- besserungsvorschläge.
Lehrer/in
Kurzeinsatz als Lernhelfer/in
Kindergärtner/in
Kurzeinsatz im Kindergarten
Projektleiter/in
Wir freuen uns auf Ihre Kontaktaufnahme!
www.sam-global.org
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