Gelebte Nächstenliebe
öffnet Türen und
«Mit der Bibel unter dem Arm hätten wir euch die Türe nicht aufgetan» Vor 33 Jahren haben wir unsere Koffer gepackt und sind nach Brasilien gereist, motiviert durch die Ver- se aus Matthäus 28,19-20: «… und führt sie in die Gemeinschaft mit Gott. Lehrt sie, so zu leben, wie ich es euch aufgetragen habe.» Wir versuchen, diese herausfordernden Worte in unserer Arbeit in die Pra- xis umzusetzen. Dabei legen wir den Fokus zuerst immer auf ganz praktische Aktivitäten: Landwirtschaft ist beispielsweise sehr anspruchsvoll bei uns im trockenen Nordosten Brasiliens. Martin hatte immer den Wunsch, Landwirten neue, bessere Anbaumethoden zu zeigen, und startete ein Anbauprojekt auf einem Grundstück, das für seinen schlechten Boden bekannt war. Als die Bauern aus den Inlanddörfern sahen, dass die trockene Erde sich plötzlich in guten und fruchtbaren Boden verwandelte, staunten sie. Immer mehr Anfragen erreichten uns und so entstanden durch unsere Unterstützung Gemüsegärten und per- manente Pflanzungen. Viele Personen begannen mit dem Silieren und Kompostieren und gaben das Ver- brennen von wertvollem Grünmaterial auf. Wo es keinWasser zum Bewässern gab, halfen wir mit dem Bau von Brunnen. So wurden wir in verschiedene Dörfer eingeladen. Susanne rief jeweils die Frauen des Dorfes zusammen und unterrichtete sie beispielsweise im Nähen, Basteln, Kochen oder Backen. Wo auch immer wir hinkamen, trafen wir Menschen mit wenig Einkommen und schlechter Schulbildung. Darum starteten wir Förderschulen für Kinder. In all unseren Aktivitäten war uns eines sehr wichtig: ein Licht für Jesus zu sein und auf Gott als unseren liebenden Schöpfer und Retter hinzuweisen. Ein Gebet vor demMittagessen, ein Bibelvers als Trostspender, ein ermutigendes Wort, eine einfache Umarmung und weitere kleine Ges- ten veränderten die Menschen. Sie öffneten sich und fingen an, über Gott nachzudenken. Vor zwei Jahren nahmen wir ein 11-jähriges Mädchen in unsere Familie auf, was ebenfalls sehr starken Eindruck auf die Bevölkerung machte. In kleinen Schritten erleben wir, wie Menschen sich verändern, Jesus lieben lernen und beginnen, ihm nachzufolgen. «Wenn ihr, wie alle anderen Christen, mit der Bibel unter dem Arm gekommen wärt, hätten wir euch unsere Türen nicht aufgetan», sage Arnaldo, ein ehemaliger Alkoholiker, der bei uns einen Kurs gemacht hat. Er ist heute ein überzeugter Christ und ein grosses Zeugnis in seinem Dorf, weil er keinen Tropfen Alkohol mehr anrührt. So wollen wir auch in den nächsten Jahren ein lebendiger Hinweis auf Jesus sein, die Menschen lieben und mit unserem Handeln und Leben Gott verherrlichen, denn unser Leben ist ein praktischer Gottesdienst für ihn.
Susanne und Martin Baumann, ProSERTÃO, Brasilien
Wie die eigenen Kinder Unser Wunsch ist es, den Kindern hier imTschad Gottes Liebe näher zu bringen und ihnen durch eine qualitativ hochwertige Ausbildung bessere Zukunftsaussichten zu ermöglichen. Aus diesem Grund haben wir eine christliche Schule gestartet. In Sprüche 22,6 heisst es: «Bring dein Kind schon in jungen Jahren auf den richtigen Weg, dann hält es sich auch im Alter daran.» In unserer christlichen Schule Mustakhbal wa Radja’ werden die Kinder in Gottes Wort unterrichtet, um ihnen Gottes Liebe näher- zubringen und christlicheWerte zu vermitteln. Auch die Besuche bei den Eltern bieten Möglichkeiten und Gelegenheiten, Gottes Liebe weiterzugeben. Es ist uns ein besonderes Anliegen, Kindern aus ärmlichen Verhältnissen und Waisenkindern Hilfe zu bieten. Wir bezeugen Gottes Liebe offen in den Klassenzimmern und beten für Kinder, die krank sind oder besondere Bedürfnisse haben. In der ört- lichen Kultur erfahren die Kinder oft nicht viel Zuneigung von ihren Eltern. In unserer Schule werden die Kinder von den Lehrpersonen wirklich wertgeschätzt. Unsere Lehrer und Lehrerinnen behandeln die Schüler und Schülerinnen wie ihre eigenen Kinder. Das ist wunderbar!
Florent Nang-Tour, Projektleiter ProRADJA’, Tschad
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