KGEKEHRT
David und Drusilla mit ihren vier Kindern zurück in der Schweiz.
nate in der Schweiz verbracht. Unsere Kinder starteten erfolgreich in der Schu- le Schafisheim und wir sind sehr dank- bar zu sehen, dass sie gut aufgenom- men wurden. Es gibt viel Neues für sie zu entdecken und zu lernen – aber bis jetzt überwiegt das Positive. Für Dru, meine Frau, und mich ist es eine emoti- onale und anstrengende Zeit. Wir sind sehr dankbar für die Ankommens-Zeit bis Ende September 2020, die SAM glo- bal uns gewährte, in der wir besonders für unsere Kinder da sein konnten. Der Einlebe-Prozess ist noch nicht ab- geschlossen, aber wir sind zuversicht- lich, dass die Schweiz in den nächsten Monaten (oder vielleicht Jahren) wie- der (oder erstmals) zu unserer Heimat werden wird.
tisiert und auch Unterlagen zusammen durchgearbeitet, die wir von SAM glo- bal erhalten haben. Gemeinsam freu- ten wir uns auf Käse, Wurst und Schog- gi und haben aufgezählt, was wir von Guinea vermissen werden. Im Spital CHRS, meinem ehemaligen Arbeitsort, haben wir unsere Abreise auch früh an- gekündigt. Als es kompliziert wurde Der Abschluss gestaltete sich dann cha- otischer als geplant – wegen der Co- rona-Pandemie wurde der Flughafen geschlossen und über Wochen war un- klar, wann und wie wir abreisen kön- nen. Wegen der Pandemie war es auch nicht möglich, das geplante, grosse Ab- schiedsfest durchzuführen. Das Packen, Räumen und Verabschieden war ent- sprechend schwierig, und wir als Eltern haben uns öfters Sorgen gemacht, ob diese Umstände nun einen guten Übergang für unse- re Kinder verunmöglichen wür- den. Es war ein Wunder, dass wir schliesslich, mit einemMonat Ver- spätung, einen Flug fanden und in die Schweiz reisen konnten. So blieb noch etwas Zeit, bevor für die Kinder die Schule begann. Die Heimat kennenlernen Mittlerweile haben wir die ersten Mo-
Als Familie waren wir zehn Jahre lang mit SAM global in Macenta (Guinea, Afrika) im Einsatz. Schon bei der Ausreise nach Guinea war klar, dass wir nicht «für immer» bleiben würden. Am 13. Juli 2020 sind wir definitiv in die Schweiz zurückgekehrt und leben seither wieder hier oder besser gesagt: Wir leben uns hier ein. Als wir im August 2018 zum letzten Mal wieder nach Guinea ausreisten, wussten wir schon, dass ich ab Oktober 2020 eine Stelle im Kantonsspital Aar- au haben würde. Aber «Zurück in die Heimat» – diese Aussage passt für uns als Familie nicht. Nach zehn Jahren im Ausland ist Guinea unsere Heimat ge- worden. Wir haben uns dort wohl ge- fühlt, haben die guineische Art kennen und auch in vielerlei Hinsicht schät- zen gelernt. Für unsere vier Kinder, der jüngste vier Jahre alt, ist Guinea so- wieso die einzige Heimat, die sie ken- nen. Entsprechend haben wir als Fami- lie mehr darüber gesprochen, dass wir in einen neuen Lebensabschnitt, in ein neues Land aufbrechen werden. Schon im Sommer 2018 konnten wir eine «Fa- mily Debriefing»-Woche besuchen, wel- che sich als gute Vorbereitung für uns erwiesen hat. Immer öfter haben wir den Wechsel mit den Kindern thema-
David Leuenberger Leiter ProESPOIR, Guinea von der Schweiz aus
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