FREMDE IN DER HEIMAT
Persönliche Begegnung Als ich zu einer christlichen Familie zog, waren die Art und Weise, wie sie sich verhielten sowie ihre Einstellungen und Verhaltensweisen völlig entgegengesetzt zu dem, was ich vor- her gedacht und von den Leuten gehört hatte. Diese Familie half anderenMenschen und lehrte uns, Eltern und Nachbarn von ganzem Herzen zu lieben, zu ehren und zu respektieren.
Somaly ist Kambodschanerin und mit der dortigen Religion aufgewachsen. Schon als Kind kam sie durch interkulturelle Mitarbeitende mit dem Christentum in Berührung. Diese «Fremden» waren jedoch nicht be- liebt und ihre Religion wurde verspottet. Eine Begeg- nung hat das bei Somaly grundlegend verändert. Sie erzählt, was sich in ihrem Leben getan hat und wie es dazu gekommen ist:
Vor allem waren sie nicht vom Glauben abgefallen, wie ich zuvor angenom- men hatte. Sie bevorzug- ten die Wahrheit und be- trogen nicht einfach sich selbst, das realisierte ich mehr und mehr. Leben verändert Ich freue mich und bin froh, dass ich diese Erfah- rung mit Christen machen konnte und Jesus Christus
«Früher mochte ich das Christentum nicht, weil ge- sagt wurde, dass, wer an Jesus glaube, seine Eltern nicht respektieren oder eh- ren dürfe. Selbst wenn die Eltern sterben, dürfe der Christ weder weinen noch den Toten die letzte Ehre erweisen. Christen wür- den behaupten, dass andere Götter gescheiterte Götter seien, die einen überhaupt
Somaly mit Nica, Molyna, Rudolf und dem Sohn einer Freundin.
als meinen Erlöser erkennen und annehmen durfte. Während ich noch schlecht über die Christen dachte, hat Jesus durch seine Nachfolger/innen meine Sicht verändert. Mein Leben gehört jetzt ihm und ich spreche oft mit anderen über mei- nen Gott. Es reicht nicht, nur die gute Botschaft zu hören, wir müssen sie kennen und uns immer wieder vor Augen füh- ren. Denn wir sind Nachfolger von Jesus – wir sollen nicht nur das Evangelium verkünden, sondern wir müssen es auch für andere sichtbar machen, wie man mit Gott leben kann.»
nicht retten könnten – nur Jesus Christus könne das wirk- lich. Im Dorf wurde schlecht über die Christen gesprochen, was mich veranlasste zu denken, sie seien keine guten Men- schen. Deshalb wollte ich sie nicht kennen lernen oder mit ihnen reden. Ich lebte mit meinen Grosseltern in einem Dorf, in dem es eine christliche Familie gab. Aber niemand mochte sie oder arbeitete mit ihnen. Alle Dorfbewohner verspotteten und diskriminierten sie, weil sie an den Gott der Ausländer und nicht an unsere Götter und Ahnen glaubten und diese anbe- teten. Ich wollte sie weder anschauen noch mit ihnen spre- chen, obwohl ich direkt an ihrem Haus vorbeiging.
Somaly B. Gesamtleitung Lighthouse Kambodscha
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