MEET - JOIN - CONNECT! Digitale Tools ...

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BEITRÄGE AUS DER PRAXIS

IN DER VORBEREITUNGSPHASE: KENNENLERNEN, PARTIZIPATION ERMÖGLICHEN, WEICHEN STELLEN

AUTORIN: MICHAELA JACOBS – HAUS AM MAIBERG

Ein weiter Reiseweg, unbekannte Umgebung, fremde Sprache und neue Leute: Der erste Projekt­ tag ist häufig ein Sprung ins kalte Wasser! Die Vorbereitung einer Begegnung mithilfe webbasierter Tools kann dem entgegenwirken. Durch Videokonferenzen können sich Teilnehmende vorab kennenlernen, Informationen über den Veranstaltungsort erhalten und ihre Interessen bezüglich des Programms und den Inhalten äußern.

Das Videokonferenz-Tool Zoom ( k S.31) bietet durch die Einladung mit einem Link schnellen und unkom - plizierten Zugang zum gemeinsamen digitalen Raum. Dabei sollte ein Online-Meeting insbesondere eines sein: abwechslungsreich und interaktiv. Online- Energizer (die Teilnehmenden drücken ihren derzei - tigen Gemütszustand mit dem Posten eines GIF aus), Umfragen, Emoticons und Kleingruppenarbeit können dabei zum Zuge kommen. Um den Begegnungsaspekt des Online-Meetings zu unterstreichen, sollten die Teil- nehmenden unbedingt dazu angehalten werden, ihre Kameras angeschaltet zu lassen. Der digitale Raum ist anpassbar: Eine gemeinsame Vorstellungsrunde, z. B. „Alle, die“, kann durch das Ein- und Ausschalten von Kameras stattfinden. Anschließend können die Teilneh - menden in Kleingruppen eingeteilt werden, in denen sie sich weiter kennenlernen oder über ihre Erwartungen an das Projekt austauschen. Durch sogenannte Break- out-Sessions können die Teilnehmenden einer Zoom- Konferenz separaten Räumen zugeordnet werden. Die Erfahrung hat gezeigt, dass es insbesondere Kleingrup - pen sind, die es Teilnehmenden ermöglichen, die „digitale Distanz“ zu überwinden und in einen persön­ lichen Austausch zu treten. Anschließend können Ergeb - nisse solcher Runden in einer Umfrage dokumentiert werden, beispielsweise mithilfe einer Zoom-Umfrage oder Mentimeter ( k S.45 ). Darüber hinaus kann das Leitungsteam erste Eindrücke vom Veranstaltungsort vermitteln und Informationen zum Ablauf geben. Durch die Screensharing-Funktion von Zoom kann jede Person die Desktop-Ansicht ihres Gerätes teilen und via Power-Point oder Prezi-Präsen-

tation Informationen vermitteln. Vorbereitungstreffen ermöglichen die Partizipation von Teilnehmenden über eine „Alibi-Teilnahme“ hinaus. Häufig (und unter Angabe guter Gründe) werden Programme und Themen vorab im Leitungsteam entschieden und geplant. Eine frühzeitige Einbindung der Teilnehmenden in diesen Prozess gibt ihnen eine Stimme und die Möglichkeit der Einflussnahme. In einem durch Fragen angeleiteten Prozess können Feedback und Interessen der Teilneh- menden in ein Projektthema gegossen werden, bei- spielsweise mithilfe der Tools Padlet ( k S.39 ) sowie Mindmaster. Neben ihrem Feedback zum inhaltlichen Teil können sich die Teilnehmenden in Arbeitsgruppen zusammenfinden und eigenständig Programmelemente planen oder die Begegnung anderweitig begleiten, bei- spielsweise mit WhatsApp ( k S.53 ). Keine Frage, Internationale Jugendarbeit basiert maßgeblich auf Begegnung und dem Erleben von neuen Lebensräumen. Trotzdem können webbasierte Formen der Kommunikation einen wichtigen Beitrag zu den Zielen der Internationalen Jugendarbeit leisten. Insbe - sondere seit den Social-Distancing-Maßnahmen durch die Corona-Pandemie, ist das allgemeine Wissen von und über webbasierte Kommunikationstools immens gewachsen. Gerade die Internationale Jugendarbeit, wo zwischen deren Teilnehmenden große geografische Distanzen liegen, sollte davon Gebrauch machen! Web - basierte Tools bieten einen relativ einfachen Zugang zu gemeinsamen Kommunikationsräumen, die vielfältig gestaltet werden können. Damit können Partizipations- möglichkeiten, Subjektorientierung und Nachhaltigkeit internationaler Projekte gestärkt werden.

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Beiträge aus der Praxis

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