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KONZEPTIONELLE HERAUSFORDERUNGEN:

BEWERTUNG:

Internationale Begegnung und ein gemeinsames Von- und Miteinanderlernen lassen sich relativ einfach kon- zipieren; die Aspekte des gemeinnützigen Engagements und der Einbindung in eine lokale Community sind dagegen sehr herausfordernd. Zu beiden Aspekten gab es verschiedene Ansätze und Experimente: » die An- und Einbindung an den Projektort: Bei einem virtuellen Workcamp – in Anbindung an den Ort Aach (bei Trier) –, das nur ehemaligen Teil- nehmenden offenstand, wurden gemeinsam mit Akteuren aus der Dorfgemeinschaft verschiedene Aktivitäten unternommen, wie beispielsweise die Übersetzung des Flyers „Jüdische Spaziergänge durch Aach“, die Gestaltung einer interaktiven Karte sowie gemeinsames Kochen und der Austausch von Anekdoten aus dem Dorfleben. Den Beteiligten hat das virtuelle Workcamp zwar Spaß gemacht, gleich- zeitig stellte es aber keinen Ersatz für ein reales Workcamp dar − die Wehmut nach einem echten Treffen wurde verstärkt. » das gemeinnützige Engagement: Ein Home-Gar - dening-Projekt der südafrikanischen Organisation SAVWA interpretierte den „Volunteering“-Aspekt als Aufgabe der Teilnehmer/-innen, in ihren Heimator- ten lokale Home-Gardening-Initiativen anzustoßen und zumindest im persönlichen Umfeld umzuset- zen.

Zwischen Mai und Juli 2020 haben insgesamt 1.138 jun - ge Menschen aus 72 Ländern an 86 unterschiedlichen virtuellen Projekten teilgenommen, die von Organisa- tionen auf der ganzen Welt organisiert wurden. 65 % nahmen erstmals an einem virtuellen internationalen Projekt teil, 35 % waren Wiederholungstäter/-innen. 94 % der Teilnehmer/-innen würden nun gerne an einem echten internationalen Workcamp teilnehmen. Diese Zahlen machen deutlich, dass es einen Bedarf an virtuellen internationalen Projekten gibt. Die hohe Zahl der beteiligten Länder verdeutlicht, dass verschiedene Barrieren (Reisekosten, Visa) damit umgangen werden. Alles spricht dafür, dass virtuelle Camps ein barriere - armer Zugang sein können, um neue Zielgruppen zu erreichen und junge Menschen an internationale Aus- tauschprojekte heranzuführen. Virtuelle Workcamps sollten damit eine sinnvolle Ergän - zung des Angebots von Organisationen sein, können aber reale Begegnung nicht ersetzen. Um das Format dauerhaft zu etablieren, liegt noch eine Menge konzep- tioneller Arbeit vor uns. In den kommenden Monaten sollen verstärkt Ansätze der Kombination von virtuellen Workcamps mit der Präsenz von Moderator(inn)en in den Projektorten erprobt werden. So könnten beispiels- weise international gestaltete Elemente in Kinderferien - aktivitäten eingebunden werden, die durch präsente Moderator(inn)en mit den Kindern vorbereitet und zu einem echten Dialog entwickelt werden.

LINK: » ibg-workcamps.org/virtuelle-workcamps

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Beiträge aus der Praxis

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