IHK-Magazin Ausgabe 4/2024

STANDORT

Fehlende Inlandsnachfrage neues Top-Risiko Antworten der Unternehmen auf die Frage nach den größten Risiken bei der wirtschaftlichen Entwicklung in den nächsten zwölf Monaten (Mehrfachnennungen möglich, Angaben in Prozent)

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Januar 2024 Mai 2024

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QUELLE: IHK RHEIN-NECKAR

nordamerikanische Markt und auch die Exportabsichten nach Asien sind per saldo wieder positiv. In der Industrie gehen die Lagebeurteilungen im Vergleich zum Januar um 7 Prozentpunkte zurück, per saldo meldet nur noch jedes zehnte Unternehmen eine gute Geschäfts- lage. Mit Blick in die einzelnen Industriebereiche zeigt sich bei den Konsumgüterproduzenten und im Tiefbau eine Verbesserung der Lage, während die Geschäfte im Hochbau, bei Investitionsgüter- und bei Vorleistungsgüter- produzenten nachlassen. Die Auftragseingänge bleiben insgesamt tendenziell rückläufig, die Situation hat sich im Vergleich zum Jahresbeginn aber nicht weiter verschärft. Da auch die Auslastung der Kapazitäten wieder etwas zu- gelegt hat, gehen die Geschäftserwartungen in Verbindung mit den Exportaussichten allmählich wieder nach oben. Der Erwartungssaldo steigt seit Januar um 14 Prozent- punkte an und liegt aktuell mit +8 Punkten wieder im positiven Bereich. Die Großhändler und Handelsvermittler der Region schätzen ihre Geschäftslage aktuell schwächer ein als im Januar. Der Saldo sinkt um 9 Prozentpunkte und liegt mit +4 Punkten nur noch knapp im positiven Bereich. Die Auf- träge und Umsatzerwartungen sind per saldo weiterhin ne- gativ, die Geschäftserwartungen bleiben dementsprechend auf ähnlich schlechtem Niveau wie zu Jahresbeginn. So liegt der Erwartungssaldo im Großhandel aktuell bei -30 Punkten. Auch die Einzelhändler schätzen ihre Lage schlechter ein als zum Jahresbeginn. Der Lage-Saldo liegt aktuell bei +6 Punkten, im Januar lag er bei +9 Punkten. Bei den Erwar- tungen für die kommenden zwölf Monate zeigt sich keine Aufhellung. Der Saldo geht seit Januar um einen weiteren Punkt zurück und liegt mit -24 Punkten aktuell weiterhin klar im negativen Bereich. „Der Anstieg der Verbraucher-

stimmung, den die Konsumbarometer von HDE und GfK derzeit anzeigen, ist bisher noch nicht in den Geschäften unserer Region angekommen“, so Nitschke. „Das Dienstleistungsgewerbe präsentiert sich einmal mehr als konjunktureller Dauerläufer in unserer Region“, so Nitschke. Denn im Vergleich mit den anderen Sektoren schätzen die Dienstleister ihre Lage weiterhin mit Abstand am günstigsten ein (+26 Punkte). Die Geschäftserwartun- gen können auf niedrigem Niveau zulegen. Sie steigen im Vergleich zum Januar um 4 Prozentpunkte und liegen nun per saldo mit +7 Punkten im positiven Bereich. Dabei zeigt sich insbesondere bei Unternehmensdienstleistern und im Finanzgewerbe eine positive Stimmung, während aus dem Hotel- und Gastgewerbe sowie dem Verkehrssektor weiter- hin ernüchternde Zahlen gemeldet werden. Die Investitionsabsichten der Unternehmen legen im Ver- gleich zum Jahresbeginn zu. Der Investitionssaldo liegt nicht mehr im negativen Bereich, wie noch im Januar, sondern mit +5 Punkten im positiven Bereich. Wenn in- vestiert wird, dann bleibt der Ersatzbedarf mit 62 Prozent das vorherrschende Investitionsmotiv (Mehrfachnennun- gen möglich). 43 Prozent der Betriebe planen Investitio- nen in Digitalisierungsprozesse und knapp 30 Prozent der Unternehmen möchten verstärkt in Innovationsprojekte investieren. Mit 27 Prozent liegen Rationalisierungen auf Platz 4 und Umweltschutz- sowie Energieeffizienzmaß- nahmen mit 26 Prozent auf Platz 5 der meistgenannten Investitionsmotive. Knapp jedes vierte investierende Unternehmen plant zu expandieren und seine Kapazitäten zu erweitern. INFO: Der aktuelle IHK-Konjunkturbericht ist abrufbar unter

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IHK Magazin Rhein-Neckar 04 | 2024

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