IHK-Magazin Ausgabe 4/2024

AUS DEN UNTERNEHMEN

AMPERFIED Ladelösungen von Heidelberg Es war ein wichtiger Meilenstein in der Geschichte der Heidelberger Druckmaschinen AG: der Einstieg in das Geschäftsfeld der Elektromobilität

V or zehn Jahren wagte Hei- delberger Druckmaschi- nen den Sprung in das Geschäft mit Ladeelektronik. Der Maschinenbauer nutzte dabei seine Kompetenz im Be- reich der Leistungselektronik. Vier Jahre später brachte das Unternehmen die erste Heim- ladestation unter eigenem Namen auf den Markt. Von der Heidelberg Wallbox wurden in- zwischen über 200.000 Exem- plare verkauft. Seit April 2022 firmiert das neue Geschäftsfeld als eigenes Unternehmen unter dem Namen Amperfied GmbH und hat sein Portfolio deutlich erweitert. So wurde beispielsweise mit der Produktion einer barriere- freien Ladesäule für öffentli- che Parkplätze begonnen. Die Ladesäule „connect.public“ bietet zwei Ladepunkte mit einer Leistung von bis zu 22 Kilowatt pro Ladepunkt. Doch auch Angebote für Unter- nehmen gibt es. Seit Februar 2023 fertigt Amperfied mit der Wallbox „connect.business“ eine erste Wandladestation für Unternehmen, eine technische Weiterentwicklung der Wallbox „connect.home“, die sich von dieser durch einen integrierten Energiezähler unterscheidet. Dieser genügt nach Unterneh- mensangaben der EU-Mess- geräterichtlinie (auf Englisch „Measuring Instruments Directive“, kurz „MID“). Seit März dieses Jahres kom- plettieren Ladelösungen für den wachsenden Markt von Elektro-Fahrzeugflotten das

Das Portfolio rund um die Elektro- mobilität von Amperfied wird am Standort Wiesloch von Heidelberger Druckmaschinen gefertigt.

Angebot als Systemanbieter. Das Herzstück ist eine Cloud- basierte Softwareplattform für ein Ladepunkt-Prozess- management, das zahlreiche Funktionen wie Vertragsma- nagement, Tarifierung und automatisierte Abrechnung umfasst. Über ein Mietmodell können gewerbliche Kunden Ladeinfrastruktur bestehend aus Hardware, Software und Dienstleistungen abonnieren. Bei diesem Angebot arbeitet Amperfied mit der konzern- eigenen Finanzierungsgesell- schaft zusammen. „Unser Ansatz ist es, den Über- gang zur Elektromobilität so reibungslos wie möglich zu ge- stalten, egal ob ein Privatkunde eine einzelne Wallbox benötigt oder ein Fuhrparkmanager eine integrierte Lösung zum Laden mehrerer Fahrzeuge benötigt“,

sagt Davide Ghione, Geschäfts- führer von Amperfied. Der Pkw-Bestand in Deutschland werde durch gewerbliche Neu- zulassungen geprägt. Zwei von drei neuen Pkw in Deutschland würden auf Unternehmen zu- gelassen, ein großer Teil davon für Unternehmensflotten. Damit beeinflussten die Ent- scheidungen von Unternehmen die künftigen CO2-Emissionen signifikant. „Dies ist für uns ein wichtiges Motiv, sich in diesem Bereich verstärkt zu engagieren“, so Ghione. Derzeit sind im Elektromobilitätsbe- reich bei Amperfied und dem Mutterkonzern Heidelberger Druckmaschinen am Standort Wiesloch rund 100 Mitarbeiter beschäftigt. Gefertigt wird an bis zu fünf Produktionslinien. uc

1,4 MILLIONEN

Elektroautos waren im Januar 2024 auf deutschen Straßen zugelassen. Das ist in etwa jeder 35. Pkw. QUELLE: KRAFTFAHRT-BUNDESAMT

amperfied.de

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IHK Magazin Rhein-Neckar 04 | 2024

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