IHK-Magazin Ausgabe 4/2024

AUS DEN UNTERNEHMEN

SCHUHHAUS FARRENKOPF Zweites Standbein gefunden Da wird ein Schuh draus: Die Buchener Einzelhändlerin Simone Farrenkopf hat den Mosbacher „Schuh-Treff“ übernommen.

„Natürlich ist ein neuer Stand- ort immer mit Herausforde- rungen verbunden“, sagt die 52-jährige Unternehmerin. Die Nachwirkungen der Pandemie und die Konkurrenz des Inter- nets machten die Situation nicht einfacher. Andererseits könne ein zweites Standbein die Risiken minimieren, zum Beispiel wenn am einen Ort die Kundenfrequenz nachlas- se. Konkreten Anlass zur Sorge hat Farrenkopf am Stammsitz in Buchen nicht, doch sicher ist sicher. „Ziel ist es natür- lich, beide Betriebe gesund zu führen.“ Und da ihre drei Kinder damals langsam flügge wurden, schien der Zeitpunkt für eine Expansion richtig. Die Zukunft der Branche sieht die Geschäftsfrau mit gemisch- ten Gefühlen. Gerade in der Schuhbranche habe es in den vergangenen Jahren sowohl auf Händler- als auf Lieferanten- seite viele Veränderungen und Schließungen gegeben. Die Bü- rokratie erschwere so manches. Der Trend zum Online-Kauf sei eine Tatsache, gerade bei den jungen Käufern. Doch es gebe immer noch viele Kunden, die Wert auf qualifizierte und per- sönliche Beratung legen. „Für mein Unternehmen blicke ich positiv in die Zukunft und ver- suche, das Ganze so gelassen wie möglich zu sehen“, sagt die Einzelhändlerin. In Mosbach waren Kunden und Kommunen froh, dass die Schuhhaus-Tradition fortge- setzt wird, und so fühlte sich Simone Farrenkopf sehr gut aufgenommen. Wie erwartet

war der Anfang nicht einfach. Doch inzwischen herrsche Normalität: Simone Farren- kopf ist mit dem Übergang und dem Umsatz im ersten halben Jahr zufrieden. Kleine- re Umstellungen im Sortiment des 270 Quadratmeter großen Schuhhauses nahm sie trotz- dem vor und hat nun ande- rem mehr Sneaker-Marken im Angebot. Froh ist Simone Farrenkopf, dass sie die Mit- arbeiterinnen in Mosbach übernehmen und halten konn- te. Insgesamt zählt das Schuh- haus zwölf Beschäftigte an beiden Standorten, darunter zwei Azubis. Flexibel waren die Farrenkopfs in ihrer über 100-jährigen Fir- mengeschichte schon immer: 1909 gründeten die Großeltern Farrenkopf ihr Unternehmen in Buchen. Man handelte zunächst mit Lebensmitteln, Kurzwaren und Kohle, bevor sich Simone Farrenkopfs Eltern in den 1970er Jahren schließ- lich auf Schuhe konzentrierten. Die heutige Chefin absolvierte die Ausbildung in derselben Branche und übernahm den Betrieb im Jahr 1998. Und wo ist der nächste Stand- ort für das Schuhhaus Farren- kopf? „Wir sind nicht weiter auf Expansionskurs“, lacht die Inhaberin. „So, wie es jetzt ist, ist es super. Man muss wissen, wo man hingehört. Ich lebe hier, vor Ort kenne ich meine Kunden und kann ihre Wün- sche erfüllen.“ SB

Die Welt der Schuhe ist ihre Welt: Simone Farrenkopf

E ine Expansion hatte Si- im Sinn. Doch als über ihre Einkaufsvereinigung ANWR der Vorschlag kam, war das Interesse der Buchener Schuh- händlerin schnell geweckt: Gesucht wurde ein Nachfolger für den „Schuh-Treff“ in der Mosbacher Altstadt. Ein ansäs- siger traditionsreicher Händler wollte den Standort aufgeben. Schnell wurde man sich einig. Seit September 2023 ist das Schuhhaus Farrenkopf nun auch in der Kreisstadt Mos- bach vertreten. mone Farrenkopf vor zwei Jahren eigentlich nicht

Ziel ist es natürlich, beide Betriebe gesund zu führen.

Simone Farrenkopf, Inhaberin von

Schuhhaus Farrenkopf

buchen-schuhe.de

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IHK Magazin Rhein-Neckar 04 | 2024

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