WEBSITE_SAM focus 2_24_Jahresbericht_Highlights

Tschad

Der Tschad bleibt ein fragiles Ein- satzland. Die Militärregierung lässt der Opposition sehr wenig Spiel- raum. Die Spannungen in der Be- völkerung bleiben hoch. Teuerung, Benzinknappheit, ständige Strom- ausfälle, schlechte Strassen und ein ungenügendes Gesundheitssystem tragen dazu bei. Unter dem Leh- rerstreik Ende Jahr haben vor al- lem die Schülerinnen und Schüler der öffentlichen Schulen gelitten. Oase* Mit der Rückkehr von Helen M. aus der Oase im Sommer 2023 hat SAM glo- bal das Engagement an diesem Ort be- endet. Während sieben Jahren hat He- len im staatlichen Spital schwangere Frauen sensibilisiert und begleitet. Da- bei hat sie viele teilweise sehr schwieri- ge Geburten miterlebt. Eine «Zangen- geburt» war auch die Integration in die sehr verschlossene Gesellschaft, die He- len schliesslich doch gelang. Mit ihrer Sprachbegabung, ihrer Beharrlichkeit und ihrer Exaktheit hat Helen auch ei- nen massgeblichen Beitrag zur Entwick- lung des Wörterbuchs für die Lokal- sprache geleistet. Lehrerseminar (CEFE)* Im abgelaufenen Jahr gab es keine Ab- schlüsse am CEFE, weil die Umstellung des Kurses von einem auf zwei Jahre vollzogen wurde. Im Herbst startete die neue Klasse mit zwölf Studenten und drei Studentinnen. Hansueli F. unterrichte an beiden Kur- sen die Fächer Allgemeine Pädagogik, Mathematik und Didaktik der Mathe- matik sowie punktuell Informatik. Sil- via unterrichtet einige Hygiene-Stunden und seit diesem Schuljahr unterstützt sie den Direktor in organisatorischen Belangen, was dieser sehr zu schätzen weiss. Im Rahmen des Didaktik-Unterrichts wurden regelmässige Schulbesuche ein- gerichtet.

Silvia hat es nicht immer leicht: «Eine ä ltere Frau war sehr oft bei mir in der Physiotherapie. Ich ent- liess sie mit dem Auftrag, täglich drei Ü bungen durchzuführen, um Kraft zu gewinnen, und in drei Monaten wiederzukommen. Bei ihrer Rückkehr sagte sie mir, ich hätte sie heimgeschickt mit dem Auftrag, jeden Tag drei Datteln zu essen. Das hatte ich sicher nicht gemacht. Oder doch?! Es stellte sich heraus, dass mich die Frau damals nicht verstanden hat- te, als ich ihr sagte, sie solle drei tamarin (= Ü bungen) zu Hause machen. Ein ähnliches Wort, das sie kannte, war tamur (= Datteln). Also ass sie täglich drei Datteln.»

Silvia freut sich über alle Fortschritte!

Sekundarschule Moustakhbal wa Ra- dja, zu Deutsch: Zukunft und Hoff- nung, voran. Die 101 Schüler/innen der drei neu eröffneten Klassen kön- nen dieses Jahr ihre eigenen Schulzim- mer beziehen. Kontakt- und Gesund- heitsarbeit Zusammen mit einer lokalen Organi- sation für Gemeindearbeit führte unser Team Verteilaktionen, Schulungen und Gottesdienste für rund 220 Inhaftier- te durch. Im Bereich der Leiterschafts- förderung wurden während einem Mo- nat 36 Teilnehmende in transkultureller Arbeit geschult. Ein weiterer Kurs für Gemeindeverantwortliche wurde von 33 jungen Männern und Frauen be- legt. Rund 20 Menschen, hauptsäch- lich Kinder, wurden von Silvia F. phy- siotherapeutisch begleitet. Während die Erwachsenen nach einigen Termi- nen «geheilt» entlassen werden können, ist die Arbeit mit den Kindern aufwen- dig. Dabei entstehen wertvolle Bezie- hungen zu den Familien im Dorf, was für alle Beteiligten sehr ermutigend ist. Erstmals wurde 2023 auch eine fachli- che Begleitung des Physio-Teams einer Partnerorganisation im Guéra-Gebiet durchgeführt.

Netzwerk christlicher Schulen (CNEET)*

Im Rahmen des Lehrerweiterbildungs- programms EPV konnten 2023 in sie- ben Städten insgesamt 287 Lehrer und 64 Lehrerinnen weitergebildet werden. Das erstmals durchgeführte Programm zur Qualitätssteigerung der Schulen (Programme d’amélioration scolaire PAS) konnte mit 35 erfolgreichen Ab- solventen abgeschlossen werden. Sechs Personen haben sich als Ausbildner für dieses Programm qualifiziert. Highlight des CNEET-Jahres war si- cher der Besuch der neunköpfigen De- legation am durch ACSI organisierten Runden Tisch in Kigali. Hier trafen sich knapp 200 Verantwortungsträger/in- nen aus Bildung und Kirche, um Sy- nergien zu evaluieren und die Zusam- menarbeit im Bereich der Grundbildung zu fördern. Unterstützung von Schulen* ProRADJA‘ hat auch 2023 zahlreiche Schulen auf verschiedene Weise unter- stützt. Beispielsweise haben 16 Studie- rende am CEFE ein Stipendium erhal- ten. Erfreulich rasch ging der Bau der

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*Im Jahr 2023 wurden Teile dieser Projekte von der DEZA (EDA) im Rahmen des institutionellen Programms von Unité mit CHF 149’550 unterstützt.

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