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Brasilien

Die 35-jährige brasilianische Christin Jozinete ist eine wertvol- le Mitarbeiterin im Sozialzent- rum in Portel. Im Jahr 2011 interes- sierte sich die verheiratete Mutter zweier Töchter für die Bildungs- und Sportmöglichkeiten des So- zialzentrums. Aus diesem Kontakt entstand eine Zusammenarbeit, die bis heute anhält. Jozinete lei- tet oder unterstützt die verschie- densten Aktivitäten, wie z.B. die Nachhilfestunden mit den Kin- dern, die Programme der Sonn- tagschule sowie die Kinderstun- den während der Ferienzeit, ebenso wie Spezialanlässe in der Gemeinde. Als diplomierte Pädagogin nutzt sie ihre Ausbil- dung, um Kinder mit schlechten schulischen Leistungen ausser- halb der Schule zu unterstützen und zu fördern, was eine sehr wichtige Hilfe für Kinder aus so- zial schwachen Familien ist. Der

Mit der Wahl des Präsiden- ten Lula da Silva hatten die ei- nen grosse Erwartungen und die andere machten sich auch Sorgen. Viele soziale Hilfspro- gramme der Regierung unter- stützen die ärmeren Menschen zwar, führen aber in eine zu- nehmende Abhängigkeit vom Staat, da der Anreiz auf eigene Initiativen und nachhaltige Ent- wicklung zurückgeht. Unsere Mitarbeitenden und Partner- organisationen versuchen, die Men- schen zu motivieren und zum Beispiel im landwirtschaftlichen Bereich an- zuleiten, sodass sie sich einsetzen und lernen, wie sie einen Garten anlegen, ihre Felder effizienter bebauen oder eine Fischzucht aufbauen können, um dadurch ihren Lebensunterhalt auch längerfristig bestreiten zu können, ohne vom Staat abhängig zu werden. Nebst der Inflation und den steigen- den Preisen, welche den Menschen zu schaffen machen, sind auch Fortschrit- te sichtbar, insbesondere im technischen Bereich. Bald hat jeder Haushalt, auch in den entlegenen Regionen des Ama- zonas, Solarstrom und dadurch Inter- net- und Telefonzugang. Dies schafft neue Möglichkeiten: biblische Botschaf- ten können von noch mehr Menschen empfangen werden und durch Online- Kurse kann auf mehrtägige Bootsreisen verzichtet werden. ProRIBEIRINHO Das Team in Portel im Amazonasgebiet investierte sich wie bisher in den Berei- chen Gemeindearbeit, Förderung und Ausbildung von Leitenden, Kleingewer- beförderung und medizinische Hilfe. Bei den 15 Flussreisen wurden oft sehr isoliert und verstreut wohnende Fluss- bewohner/innen besucht und in ihren Alltagsfragen beraten sowie unterstützt. Durch Brunnenbohrungen konnte an neun Orten der Zugang zu sauberem Trinkwasser geschaffen werden, was für die betroffenen Familien eine grosse Ver-

besserung ihrer Lebensqualität bedeu- tet. Vier weitere Familien profitierten von der technischen Beratung und Un- terstützung im Bereich Fischzucht und richteten Fischteiche ein. Dies ermög- licht ihnen eine ausgewogenere Ernäh- rung und ein zusätzliches Einkommen, wenn sie die Fische in der Nachbar- schaft verkaufen können.

Die zwei Pas- toren im Team, welche gleichzei- tig auch Agrono- men sind, geben ihr Wissen auf vielseitige Art und Weise bei je- dem Besuch wei- ter. So haben die Kleinbauern in den letzten Jah- ren begonnen, wieder vermehrt Reis anzubauen,

Jozinete erzählt interessierten Kindern die Gute Nachricht

aus Alphabetisierungskursen, Uniho- ckey-Trainings, Kinderstunden, Bas- telkursen und vielem mehr. Ziel dieser Arbeit ist, dass die Kinder eine sinnvol- le Beschäftigung haben sowie in ihrem Selbstwert und ihren Kompetenzen ge- stärkt werden. Weitblick und die Einstellung die- ser jungen Frau, andere wahrzu- nehmen und sich für sie einzu- setzen, sind lobenswert. Möge ihr Engagement viele Personen dazu inspirieren, sich auf prak- tische Weise für Benachteiligte einzusetzen.

welchen sie mit Unterstützung einer Ko- operative verkaufen können. Nebst der landwirtschaftlichen Beratung erhalten die Flussbewohner auch seelsorgerliche und geistliche Begleitung während der Besuche des Teams. Im theologischen Grundkurs, welcher vom Projekt an- geboten wird, werden 16 Personen aus den Flussgemeinden zu Leiterinnen und Leitern ausgebildet und gecoacht. Im Sozialzentrum in der Kleinstadt Por- tel fanden wieder viele Aktivitäten im kirchlichen, sportlichen oder im Bil- dungsbereich statt. Rund 150 Kinder und Jugendliche profitierten regelmäs- sig von diesen Angeboten, bestehend

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