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Guinea

Im letzten Jahr gab es viel Unruhe im Land sowie zahlreiche Wechsel in der Regierung und auf lokalpo- litischer Ebene. Die Korruptions- bekämpfung verläuft schleppend. Nicht alle sind mit der militäri- schen Übergangsregierung zufrie- den, obwohl es auch positive Ent- wicklungen gibt, beispielsweise im Strassenbau. Am härtesten getrof- fen wurde die Bevölkerung durch die Treibstoffkrise im Dezember, ausgelöst durch eine tragische Ex- plosion des grössten Treibstoffla- gers des Landes.

ERLEBT von Fabienne: «Ein Nachbarsjunge rief mich, ich solle zu seiner Mutter in ihre Lehmhütte kommen. Dort wurde mir schnell klar, dass die Geburtswehen der jungen Frau zwei Monate zu früh eingesetzt hat- ten. Ein Transport in die nächstgelegene Klinik mit dem Motorrad war in dem Moment zu riskant. Die Schwiegermutter und ich standen der Frau bei. Zehn Minuten später kam ein sehr feines kleines Mädchen zur Welt. Das Herz schlug kräftig, doch das Mädchen konnte anfangs nicht optimal atmen. Auch Wärmeverlust und Infektionsgefahr stellten für das 1’700 g leichte Frühgeborene eine Gefahr dar. Der Mutter ging es nach der Ge- burt noch nicht besser und mein Verdacht bestätigte sich: Sie hatte Mala- ria. Auf dem Weg in Richtung Spital setzte heftiger Regen ein. Gemeinsam mit ein paar Schafen fanden wir Unterschlupf bei einem Unterstand (siehe Bild links). Ich hoffte und betete, dass die Kleine nicht unterkühlte. Es ging weiter, die beiden Töfffahrer fuhren wie die Wilden. Mein Herz blieb fast stehen und ich dachte an Psalm 23. Später erfuhren wir, dass die Mama schon mehrere Tage Fruchtwasser verloren hatte. Inzwischen ent- wickelt sich die Kleine bilderbuchmässig und es geht allen wieder gut. Die Familie ist mir durch das Ereignis sehr ans Herz gewach- sen und uns verbindet viel. Der Papa hört in seiner Tee-Bar öffent- lich Audioaufnahmen von Gottes Wort und die Mama war nach dem Anschauen des Jesusfilms sehr berührt.» bau der Sending Ministry-Arbeit in der Region Macenta, wo im Sommer eine Schulung mit über 70 Teilnehmenden durchgeführt werden konn- te. Wir freuen uns zu sehen, wie diese persönlich verändert und in ih- rem Glauben gestärkt wurden, wie sie das Gelernte anwenden und wie ihre Liebe zu den anderen Volksgruppen wächst. Accueil & Admin – Hauswirtschaftsschule Conakry* Das Leben in Conakry ist knallhart: Das Klima ist feucht und heiss, der Abfall liegt überall herum, anständig bezahlte Jobs sind rar. Genau dort investiert sich SAM global, damit Menschen Hoffnung und Zukunft finden. Obwohl Peters guineischer Projektleiter das Plastiksammelprojekt verlassen hat, geht die Arbeit weiter. 2023 konnten mehr als 450 Kilogramm Polyäthylen gesam- melt und recycelt werden. Viele kleine Sammler/innen und Restaurantbesitzer be- teiligen sich. Einerseits geht es darum, die übliche Wegwerfmentalität zu überwin- den, Abfall zu reduzieren und durch Arbeit etwas Geld zu verdienen. Andererseits ist es ein guter, demütiger Weg, mit verschiedenen armen Menschen in Kontakt zu treten und ihnen in Gottes Liebe zu begegnen, sie zu ermutigen, Essen mitein-

ProTIM 2-2-2 Nord* Die Arbeit unter der Dorfbevölkerung bereitet ebenfalls grosse Freude, stellt sich aber auch als herausfordernd dar. Aktuell befindet sich eine Klinik im Bau um der Landbevölkerung eine gut zugängliche Gesundheitsversorgung zu ermöglichen. Dank dem provisori- schen Gesundheitsposten konnten di- verse Krankheiten behandelt und Wun- den versorgt werden. Der Schwerpunkt waren 2’600 Malariapatienten und -pa- tientinnen (mehrheitlich Kinder). Durch Spenden konnten zwei Lehrer bezahlt und der Schulbetrieb trotz aus- bleibender staatlicher Zahlungen wei- tergeführt werden. 85 Schülerinnen und Schüler besuchen die einzige Primar- schule. Zudem gibt es neu einen Al- phabetisierungskurs für Erwachsene. Die interkulturellen Trainings von Sen- ding Ministry stossen auf grosses Inter- esse. Speziell gefördert wurde der Auf-

ander zu teilen und et- was zur Verbesserung ihrer Lebenssituation anstossen zu können. Cornelia gelang es, neun Frauen zu Haus- wirtschafterinnen auszubilden und für fünf von ihnen eine bezahlte Arbeitsstelle zu finden: «Die Frau-

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