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SAM focus vom Mai 2025

SAM FOCUS 02 | 2025

BEGEISTERT

EDITORIAL

INHALT

04 Begeistert anpacken, das tun unsere Expats und Projektpartner

Tobias Göttling Redaktion SAM focus

Cornelia F. Daniela S.

«ALLES NEU MACHT DER MAI»

Emanuel W. und weitere 08 Begeistert von Lebens- träumen und neuen Chancen 09 Mein Sohn schmeisst seine Lehrstelle Michi Dufner 10 Mein Fazit aus dem Jahresbericht 2024 Jürg Pfister

Liebe Leserin, lieber Leser

Der Schwerpunkt in dieser zweiten Ausgabe liegt auf per- sönlichen Erlebnissen, Berichten und Zitaten, hautnah aus unseren Einsatzländern. Mein Anliegen ist es, noch stärker aufzuzeigen, was Einsatzleistende und Begünstigte unserer Projekte erleben, was sie begeistert, wie sie verändert werden und welche Botschaft sie uns mitteilen möchten. Wir machen damit die Bühne frei für Berichte mitten aus dem Leben, für einen noch anschaulicheren und aktuelleren SAM focus 2 als bisher. Ich hoffe, dass dir diese Neuerung gefällt und bin auch gespannt auf deine Anregungen und Rückmeldungen. Zugleich wollte ich nicht ganz auf ein Fazit unserer Arbeit des Vorjahres verzichten. Deshalb blicken wir kurz und prä- gnant auf zwei Seiten zusammengefasst auf einige Auswir- kungen in unseren Einsatzländern zurück (Seiten 10 – 11). Sehr gerne kannst du bei genauerem Interesse AUCH WEI- TERHIN den Jahresbericht als Broschüre lesen – und zwar ganz einfach und unbürokratisch online auf unserer Webseite. Auf Anfrage senden wir dir ein gedrucktes Exemplar auch per Post zu. Ein Anruf oder eine E-Mail mit Angaben zu dei- ner Adresse genügt: winterthur@sam-global.org Wir freuen uns über dein Interesse an der Arbeit von SAM global und wünschen dir viel Freude bei der Lektüre. Dan- ke vielmal, dass du in irgendeiner Form mit uns verbunden bzw. unterwegs bist.

12 Pinnwand 13 Wir suchen 14 Finanzpuls Peter Röthlisberger

Liebe Grüsse

Zum Titelbild: Kindergartenunterricht, der Freude macht. Im ProEDUCATION Teacher Training in Nepal werden Kindergärtnerin- nen ausgebildet und beglei- tet, damit sie kindergerecht und kreativ unterrichten können.

Hier geht’s direkt zum Jahresbericht:

Aus Sicherheitsgründen verzichten wir bei unseren Mit- arbeitenden im Ausland auf Nachnamen.

www.sam-global.org/ ueber-uns/jahresrechnung

02

GANZ PERSÖNLICH

Leuchtturm der Hoffnung mit Begeiste- rung Obwohl mich die Vision von Lighthouse Battambang, ein Leuchtturm der Hoffnung für Menschen aus Kambodscha zu sein, nun seit mehr als drei Jahren antreibt, bin ich heute mehr begeistert von unserer Arbeit als jemals zuvor. Ich bin begeistert von der Auswirkung unserer Arbeit und wie sie Menschen neue Hoffnung schenkt. Ich bin aber auch begeis- tert von der Art und Weise, wie wir arbeiten. Lange forderte mich unser Ansatz heraus, Universitätsstudierende zeitinten- siv und professionell auszubilden, damit sie erste Berufser- fahrungen sammeln können, und zugleich gute Resultate in unserer Projektarbeit zu erzielen. (Unsere Arbeit ist ver- gleichbar mit einem Betrieb, der mehr Lernende als langjäh- rige Mitarbeitende eingestellt hat.) Inzwischen bin ich jedoch absolut überzeugt von der Art und Weise, wie wir arbeiten und gemeinsam vorangehen: Denn wir wählen nicht den einfachen Weg, sondern den ef- fektiven! Wir hören niemals auf, zu lernen und unser Poten- tial zu entfalten. Das heisst, dass es nicht darauf ankommt, ob jemand studiert hat und ein Papier vorweisen kann oder bereits viele Erfahrungen mitbringt. Lighthouse Battambang ist ein Ort, an dem Menschen nicht perfekt sein müssen, sondern wachsen und lernen dürfen.

Schon jetzt konnte dadurch viel mehr entstehen und bewirkt werden, als ich mir zu Beginn meines Einsatzes jemals vor- stellen konnte. Mit unserem Ausbildungssystem haben wir die Möglichkeit, vielen jungen Menschen praktische Werkzeuge und Persön- lichkeitskompetenzen zur Verfügung zu stellen sowie Wer- te zu leben, die für so vieles entscheidend sind und unseren Charakter beeinflussen: Indem wir junge Menschen dazu be- fähigen, Verantwortung zu übernehmen, ihre Ziele zu errei- chen und an andere weiterzugeben, was sie erhalten haben, werden wir in der Lage sein, eine grosse Wirkung in Kambo- dscha zu erzielen. Durch die erlernten Werte erhalten Absol- ventinnen und Absolventen das Werkzeug, um später hoffent- lich auch Probleme und Verhaltensweisen wie Korruption, Betrug und Lügen zu hinterfragen und ihren Beitrag zu einer positiven Entwicklung ihrer Gesellschaft und des Landes zu leisten. Wir sehen also: unsere Arbeit lohnt sich. Letztendlich bin ich begeistert von unserem himmlischen Be- gleiter, auf den wir vertrauen können und der uns all das er- möglicht. Mich persönlich ermutigt besonders der Bibelvers: «Sei mutig und entschlossen! Lass dich nicht einschüchtern und hab keine Angst! Denn ich, der HERR, dein Gott, ste- he dir bei, wohin du auch gehst. » (Josua 1,9)

Sandra G., Projektleiterin Lighthouse Battambang

Möchtest du unsere Arbeit unterstützen?

www.sam-global.org/ spenden/lighthouse

03

BEGEISTERT ANPACKEN Das tun unsere Expats und Projektpartner.

VISIONÄR FÜR EIN LEBEN IN WÜRDE «In abgelegenen und trockenen Regionen Südasiens konn- ten wir mit Unterstützung von SAM global bereits 16 neue Brunnen bauen und in diesem Jahr planen wir 15 weitere. Für die Menschen vor Ort, die sich von der Welt vergessen fühlten, ist dies ein Leuchtfeuer der Hoffnung. Die Idee des Brunnenbaus an besonders armen Orten stammt aus uner- schütterlicher Liebe für benachteiligte Menschen. Anfangs schien unser Vorhaben ein zu grosses Unterfangen zu sein – eine zu grosse Vision für unser kleines Team, das mit Glauben, einer Strategie und einer Handvoll Partnern ausgestattet war. Doch mit eurer Unterstützung wurde das Unmögliche wahr. In Indien bohrten wir Brunnen in den sonnenverbrannten Ebenen Rajasthans, wo einst Rajput-Dörfer aus Tümpeln tranken. Die Kinder lachten voller Freude, als zum ersten Mal sauberes Wasser floss. In den letzten drei Jahren konn- ten wir dutzende Dorfgemeinschaften mit sauberem Trink- wasser versorgen.» Aus einer Mitteilung unserer Partnerorganisation im Projekt ProEQUIP Nordindien. Immer noch haben weltweit über 700 Millionen (!) Men- schen keinen ausreichenden Zugang zu sauberem Trinkwasser. Un- ser indischer Projektpartner, der aus Sicherheitsgründen anonym bleibt, berichtete uns anschaulich von jüngsten Fortschritten des En- gagements im Bereich Brunnenbau und über die lebensverändern- de Wirkung des gestillten Durstes.

WENN ALLES ZUSAMMENBRICHT «Die Lage ist nach wie vor besorgniserregend. Neben den ver- triebenen Gläubigen und Hirten leben tausende weitere unter schlimmen Bedingungen in Gebieten, die von Terroristen be- setzt sind. Fast 1’000 Kirchen mussten geschlossen werden, wir haben unzählige Binnenvertriebene: 787 Pastoren(ehe- paare) sowie 102’527 Gläubige waren es Stand Ende 2024. Unsere Kirche hat Mühe, den dringendsten Bedürfnissen ih- rer Mitglieder gerecht zu werden. Wenn nichts unternommen wird, um diesen Trend umzukehren, ist die Existenz unserer Kirche ernsthaft bedroht.» Hilfe in der Not erlebt Trotz der besonders herausfordernden Lage in Burkina Faso gibt es auch viel Ermutigendes. So bezeugt Pastor Joêl K. in einer Nachricht an uns seine Sicht, verbunden mit einem Wunsch an alle, die ihm durch Spenden geholfen haben: «In der Tat haben wir nach den Angriffen der bewaffneten Grup- pen alles verloren, wir kamen ohne jegliche Mittel in Piéla an. Die Kirche half uns, eine provisorische Unterkunft zu finden. Wir haben auch etwas Nahrungsmittelhilfe erhalten. Wir ver- harrten im Gebet und bewahrten die Hoffnung auf Gott durch Jesus Christus. Unser Vertrauen in Gott wird auch durch er- folgreich durchgeführte Projekte gestärkt. Viele Familien wer- den ernährt und ihre Bedürfnisse wie Gesundheit und Bildung werden wahrgenommen. Ich leite eine Gemeinde mit mehr als 50 Mitgliedern. Gelobt sei Gott und ein grosses Danke- schön an unsere Geschwister, die in dieser schwierigen Situ- ation an uns gedacht haben. Möge Gott dich segnen und dir ein langes Leben schenken.» Pfarrer Emmanuel L. und Herr Pierre M., Projektleitung Entwicklungszusammenarbeit, CADI (Burkina Faso)

04

NEUANFANG FÜR EIN GUTES LEBEN «Ende 2023 starteten wir mit neun neuen Schülerinnen. Eine von ihnen war Nora. Nora kam als alleinerziehende Frau ohne Lebensperspektive zu uns. Sie ist Mutter eines dreijäh- rigen Sohnes. Als sie ungewollt schwanger wurde, verliess der Vater die junge Frau. Zu Beginn der Ausbildung war sie sehr skeptisch, zynisch, wortkarg und verschlossen. Sie war sich sicher: Ihr kann eh niemand helfen. Sie erlebte trotz ihres Glaubens von den anderen Gläubigen weder Achtung noch praktische Hilfe in ihrer schwierigen Situation. Je länger Nora zu uns in die Schule kam, desto mehr kam ihr Potenzial zum Vorschein. Aus meiner Sicht ist sie eine charak- terstarke, intelligente Frau, die aber noch nie Förderung er- lebte. Mehr und mehr begann sie zu lächeln und blühte auf. Wir konnten ihr eine gute Arbeitsstelle bei amerikanischen Partnern vermitteln. Dort wurde sie herzlich aufgenommen, wird nun wertgeschätzt und verdient ein Salär, mit dem sie ihren Lebensunterhalt bestreiten kann. Mit dem Geld des Ge- schenkkataloges konnten wir ihr während der Ausbildung Nahrung, Miete, Transportkosten und Schulgeld für die Vor- schule (école maternelle) ihres Sohnes bezahlen. Nora ist ein anderer Mensch geworden: fröhlich, aufgestellt, eine gute Mutter für ihren kleinen Sohn. Sie besucht am Sonn- tag wieder den Gottesdienst und erzählt vielen anderen be- dürftigen Frauen von unserer Schule.»

funktioniert nicht. Erfreulich ist, dass es nun mit wenigen Un- terbrüchen zumindest abends Strom gibt. (...) Die Direktion und die Lehrkräfte der ActionVIVRE-Schule unterrichteten mit viel Engagement. In der Primarschule hatten wir im letz- ten Jahr 307 Schüler, in der Oberstufe 172. Erfreulicherwei- se haben alle Kandidaten die Prüfungen in die nächsthöhe- ren Klassen bestanden. Letztes Jahr rekrutierte der Staat neue Lehrpersonen und leider verliessen auch sechs fest angestell- te Lehrkräfte die AV-Schule. Dies brachte anfangs Schuljahr einige Unsicherheiten mit sich. Wir sind dankbar, konnten in der Zwischenzeit genügend neue Lehrer angestellt werden.»

Daniela S., Projektleiterin des ActionVIVRE Nord (Guinea) in ihrem Jahresbericht

AUF UMWEGEN ZUM ZIEL «Unser bester ehemaliger Lehrling konnte es kaum erwar- ten, bis ich für ihn eine Wohnmöglichkeit in Conakry gefun- den hatte. Dort konnte er seine Kenntnisse im Bereich Auto- mechanik vertiefen. Leider fiel er Betrügern zum Opfer und liess sich in die Elfenbeinküste für eine angeblich tolle Stel- le locken. Nach einigen Monaten und mit viel Frust kam er nach Kissidougou zurück und wurde neu Chefmechaniker in der «Garage Gouvernement», wo er jetzt Traktoren und Mähdrescher repariert. Er wird in der ganzen Stadt wert- geschätzt und geachtet und es wird immer lobend erwähnt, dass er bei uns die Lehre gemacht hat. Seine Berufskarriere ist zwar zeitweise nicht so verlaufen, wie ich es mir zunächst vorgestellt hatte – aber auf seine Weise letztlich gut und das ist ermutigend für uns. Mich lehrt diese Erfahrung einmal mehr: «Der Mensch denkt und Gott lenkt.»

Cornelia F., Projektleiterin der Hauswirtschaftsschule Accueil & Admin (Guinea)

DRANBLEIBEN, AUCH UNTER ZÄHEN UMSTÄNDEN «Für die Einheimischen wird das Leben hier nicht einfacher. Die Lebensmittelpreise steigen ständig, die medizinische Ver- sorgung ist weiterhin sehr schlecht, die Wasserversorgung

Emanuel W., Projektleiter ProTIM2-2-2 Kissidougou, Handwerkerschule und IBT (Guinea)

05

Erick konnte sein Bein behalten

Wartende Mütter in Mapunda

Amelia

ERICK SOLL SEIN BEIN NICHT VERLIEREN! «Bei einem Einsatz an den Flüssen des Amazonas erreichten wir nach 19 Stunden Bootsfahrt eine Siedlung, in der etwa 20 Familien leben. Sie hatten keinerlei Zugang zu medizi- nischer Versorgung. Unter ihnen war auch der siebenjähri- ge Erick, der Schmerzen hatte und kaum gehen konnte. Die Untersuchung ergab, dass ein Stück Platin, das nach einem Beinbruch eingesetzt worden war, im Laufe der Zeit zum Knie gewandert ist. Die Infektion musste so rasch wie mög- lich in einem medizinischen Zentrum in der Stadt behandelt werden. Wir organisierten den Transport und ein Ehepaar unseres Teams nahm den Jungen und seinen Vater bis zur erfolgreichen Operation zwei Monate später bei sich auf. Wenn wir dieses weit entfernte Dorf nicht besucht hätten, hätte Erick vielleicht sein Bein oder sogar sein Leben verlo- ren. Dies zeigt, mit welchen Schwierigkeiten die Menschen an den Flüssen konfrontiert sind und stärkt unsere Vision, uns für sie einzusetzen. »

ERLEBT, WOFÜR SICH DIE ARBEIT LOHNT «Nachdem Krankenschwester Cecylia mehrmals ohnmächtig wurde und an Hirnkrämpfen litt, musste sie sich intensiveren Untersuchungen unterziehen. Schliesslich wurde bei ihr ein Hirntumor diagnostiziert, welcher in Angola nicht operiert werden konnte. Mit ihrem Ehemann fuhr sie nach Windhuk (Namibia), wo sie durch einen Spezialisten mit Erfolg ope- riert wurde. Als Cecylia zurückkam, ging es ihr schon bes- ser, sie konnte aber das rechte Auge nicht öffnen. So kam sie nach Mapunda zur Physiotherapie. Nun, nach einem Jahr, hat die Nachkontrolle gezeigt, dass sie vollständig geheilt ist – sie kann ihr Auge wieder öffnen und wieder im Spital auf ihrem Beruf arbeiten.»

Elisabeth G., Rehabilitation ProMEDICA (Angola) im ak- tiven Ruhestand. Die meisten Menschen in Angola sind Landwirte oder leben von klei- nen Geschäften, weshalb sich viele keine Arztbesuche leisten können. SAM global in- vestiert in die medizinische Arbeit und damit auch in die Würde der Menschen.

Daniel D., vom ProRIBEIRINHO-Team (Brasilien) berich- tete uns diese von ihm selbst erlebte Story, die zeigt, wie wichtig die medizinische Arbeit für Benachteiligte ist. Auch Jesus hatte immer ein offenes Ohr für vernachlässigte Menschen. Wer ist mein Nächster? Für unsere Teams in Brasilien sind ihre Nächsten auch weit ent- fernt wohnende Menschen.

LEBENSVERÄNDERNDE Radio-Botschaft «Ich bin seit mehr als 40 Jahren Hörerin des christlichen Ra- dioprogramms Yeva Ondaka. Durch das Wort Gottes, das im Radio gepredigt wurde, lernte ich Jesus Christus als mei- nen Retter und Herrn kennen. Yeva Ondaka half mir, einen richtigen Mann zu finden und eine nette christliche Familie aufzubauen. Auch in Zeiten von Konflikten in meiner Fa- milie und in der Kirche wurde mir geholfen. Ich werde nie aufhören, dieses Radioprogramm zu hören. Möge Gott Sie und Ihr Team segnen.» Amelia profitierte von der von SAM global geförderten Arbeit in Angola. SAM global finanziert dieses Radioprogramm in der in Angola weit verbreiteten Sprache Umbundu, damit Menschen im Alltag, in ihren Lebens- und Glaubensfragen gestärkt werden und Unterstützung erhalten.

Eine Teilnehmerin unseres Trainings Sending Minis- try in Guinea teilte uns mit: «Seit dem Verlust mei- nes Sohnes konnte ich mich nicht mehr an Gott freu- en und ihn anbeten. Eine Schwere lag auf meinem Herzen. Doch das Training und die seelsorgerlichen Gespräche und das Gebet haben mich gestärkt. Ich habe mich entschieden, mit der Hilfe von Jesus neu Mut zu fassen und mit ihm unterwegs zu sein. Jetzt habe ich wieder Freude am Leben und kann singen und tanze gerne für Gott.»

06

Christine

Rebecca

Damaris

Ein sicherer Zufluchtsort Damaris berichtet, wie sie Schritt für Schritt um ein neues Leben kämpft. In einer Gruppe von Rings of Hope kann sie über ihre traumatischen Erlebnisse sprechen und ein Stück Familie erleben. Nachdem sie ihren Mann, ihre Kinder und die Dorfgemeinschaft durch die Terrormiliz Boko Haram verloren hat, ist diese Gruppe für sie ein Zufluchtsort, ohne den sie keine Zukunft hätte: «Ich war ganz allein in meinem Dorf. Ich bin so froh, dass ich diese Gruppe gefunden habe. Mit ihnen kann ich meinen Glauben teilen und gemeinsam beten – was mir viel bedeutet. Ich habe mit anderen Frauen ein Stück Land gekauft, worauf wir Bohnen anbauen. Aus- serdem kauften wir einen grossen Sack Hirse, den wir jetzt in kleinen Portionen weiterverkaufen.» «Mit einer Spende 80 Franken kannst du einer Witwe, die ih- ren Mann durch Terrorismus verloren hat, einen Kleinkredit ermöglichen, damit sie eine neue Existenz aufbauen kann» «Mich beeindruckt es zutiefst, dass die Frauen des Witwen- projekts nie aufgeben – trotz und gerade angesichts dessen, was sie erlebt haben. Sie scheinen Flügel wie Adler zu haben, die nie müde werden. Stark macht sie sicherlich die Gemein- schaft im Team und der Blick nach vorne sowie nach oben. Wo findet sich solch eine beständige Hoffnung, die im Sturm hält? Eine garantierte Hoffnung, die nie vergeht? Unter ande- rem im Buch Jesaja 40,31: «Aber die auf den HERRN harren, kriegen neue Kraft, dass sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden.» Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbei- ter in aller Welt haben eine gemeinsame Hoffnung. Sie gibt ihnen Kraft und richtet den Blick nach vorne, mit Mut zu Neu- em und Liebe zu unseren Mitmenschen. Ich danke allen, die sich für unsere Projekte einsetzen.» Tobias Göttling, Mitarbeiter Kommunikation

HOFFNUNG IST STÄRKER ALS TERROR. – Begeisterte Frauen zeigen, was zählt. SAM global hilft Witwen, die ihre Männer durch die Terror- miliz Boko Haram verloren haben, nach vorne zu blicken und trotz der Umstände zu einer Hoffnungsbewegung «Femmes d’Espoir» (Frauen der Hoffnung) zu werden. Diese mutigen Frauen sind uns ein Vorbild. In Zusammenarbeit mit «Rings of Hope» unterstützen wir die oft traumatisierten Teilnehmerinnen dabei, sich in Mik- rofinanzgruppen zu je 12 Frauen zusammenzuschliessen, um wirtschaftlich wieder auf die Beine zu kommen, über ihre Si- tuation zu sprechen sowie sich gegenseitig zu ermutigen. Stand März 2025 sind es nun 28 Witwengruppen (336 Witwen)! Unter den Schicksalsgenossinnen entsteht ein starkes Zusam- mengehörigkeitsgefühl und ein sicherer Raum️ , in dem viele Traumata heilen können. Gemeinsam stehen die Frauen wie- der auf und fassen den Mut, ihre Zukunft zu gestalten. Durch dieses Projekt können mittlerweile mehrere hundert Frauen für ihre Familien sorgen und ihre Kinder in die Schule schicken. Neue Chancen Christine erzählt: «Gott hat mich zu diesen Schwestern ge- führt. Es hat mir sehr geholfen, in dieser Gruppe zu sein. Ich bin im Glauben gewachsen. Was mir besonders geholfen hat, sind die Darlehen, die wir aus der gemeinsamen Kasse ver- wenden können. Ich verkaufe Erdnüsse und kann nun meine berufliche Existenz aufbauen.» Nicht mehr allein Auch Rebecca gehört zu einer Gruppe von Rings of Hope. Sie hat alles verloren, was ihr lieb und wichtig war. Die schreck- lichen Erlebnisse haben sie tief geprägt. Rebecca schildert: «Ich fühlte mich sehr allein. Die Gemeinschaft mit den an- deren Frauen hat mir Schub gegeben. Zusammen mit ande- ren Gruppenmitgliedern konnten wir ein zweites Stück Land pachten und gemeinsam bebauen. Ich bin Bäuerin und backe auch noch kleine Küchlein zum Verkauf.»

07

BEGEISTERT VON LEBENSTRÄUMEN UND NEUEN CHANCEN Arm an Gütern, reich an Hoffnung

rei und kleinen Gemüsefar- men leben. Doch oft reicht das nicht aus.

Es berichten drei Studierende aus Bak Prea, einem Fi- scherdorf in Kambodscha, welches in gewissen Jahres- zeiten ganz unter Wasser steht. Die Familien dort sind sehr arm, zumindest materiell gesehen. Doch auf eine andere Art kehrt ein neuer Reichtum ins Dorf – und zwar durch die Herzen der Studierenden, die seit ihrer Begegnung mit dem SAM global-Projekt «Lighthouse Battambang» grosse Träume haben. Das Leben am Wasser – ein Blick in die Zukunft «Leben und Sterben mit Wasser und Fisch.» So be- schreibt Sengha das Leben in Bak Prea, einem schwim- menden Dorf in Kambod- scha. Hier hängt alles vom Fluss ab – Nahrung, Ein- kommen, Hoffnung. Doch was passiert, wenn die Fische verschwinden und die Strassen im Regen unpassierbar werden? Für viele Kinder in Bak Prea bleibt das Klassenzimmer ein un- erreichbarer Traum. Sengha erzählt, wie er trotz aller Hinder- nisse zur Schule ruderte – auch wenn er oft zurückbleiben muss- te, um seinen Eltern bei der Arbeit zu helfen, die ihr Überleben sicherte. Doch dann lernte er Lighthouse Battambang kennen, deren Verantwortliche ihm eine solide Bildung zu einem für ihn bezahlbaren Preis anboten. Dank der Unterstützung der engagierten Mitarbeitenden hat Sengha heute eine neue Per- spektive: Bildung, Hoffnung und einen Traum von einer bes- seren Zukunft. Sengha sagt: «Ohne euch hätte ich aufgehört zu träumen.»

Lyhengs grösster Traum war es, zu lernen und et- was zu verändern – für sich und für seine Familie. Es war ein harter Kampf, denn seine Mutter bat ihn einst, die Schule aufzuge- ben: «Wir können es uns nicht leisten». Aber Lyheng hielt durch, besuchte den Unterricht heimlich weiter – bis Lighthouse Battambang ihn fand und unterstützte.

Heute resümiert Lyheng: «Ihr habt nicht nur mei- nen Traum gerettet – ihr habt mein Leben ver- ändert.»

Jede Investition in gute Bildung ist eine Inves- tition in Hoffnung.

Ein schwimmendes Zuhause – und eine Chance für die Zukunft Thongdav lebt in einem schwimmenden Dorf, in einem Haus auf dem Wasser. Ihre Mutter verkauft Snacks und Getränke von einem Ruderboot aus und die 16-Jährige hilft jeden Tag mit. Aber das Leben ist schwer – ihre Eltern baten sie, die Schu- le zu verlassen, weil das Geld nicht reichte.

Thongdav erzählt: «Ich weinte, weil ich ler- nen wollte. Ich wusste, dass Bildung die einzige Chance ist, das Leben zu ändern.» Dann brachte Lighthou- se Battambang Zuver- sicht in ihr Leben. Heute kann sie wieder träu- men, lernen und wach- sen. «Lighthouse hat mir ein Geschenk gemacht – eine zweite Chance.», so die Teenagerin. Durch Bildung verändert sich nicht nur Thongdavs

Danke, dass ihr Träume möglich macht!

Mut zwischen Armut und Hoffnung

«Manchmal sass ich auf der Treppe vor unserem Haus und träumte von einer guten Zukunft.» Das sagt Lyheng , 17 Jahre jung, aus Bak Prea: einem Dorf, in dem Familien von Fische-

08

MEIN SOHN SCHMEISST SEINE LEHR- STELLE.

Leben, sondern das vieler Kin- der in Bak Prea.

Lasst uns gemeinsam eine le- benswerte Zukunft schaffen. Bist du dabei?

Das macht mich glücklich, trotz Herausforderung! Im Artikel der Erstausgabe dieses Jahres schrieb ich über meine Unzu- friedenheit (www.sam-global. org/sam-focus). Die Lehre dar- aus: «Ich will Fan meiner Kinder werden, auch wenn sie Wege einschlagen, die ich nicht wählen würde.» Kaum geschrieben, schon auf die Probe gestellt: Mein Sohn bricht seine Lehre ab! Aber meine Lektion startete früher. Krankheit, Unwohlsein, Abmelden von der Ar- beit, nach kurzer Zeit bei der Arbeit tauchte er schon wieder zu Hause auf. Ich tele- fonierte mit dem Arzt, mit der Personalverantwortlichen, mit der Schule und in mir baute sich Frust auf. Ich hatte gelernt, mich durchzubeissen, nicht aufzugeben – mit dem Kopf durch die Wand, den Widrigkeiten zu trotzen. Alles andere war VERSA- GEN! Und jetzt mein Sohn? Er geht den Weg des geringsten Widerstandes, er wählt das bequeme Bett wegen ein bisschen Kopfweh, er scheut die Konfrontation, er hat keinen Biss, er will einfach ein Leben mit möglichst wenig Aufwand. Meine Gefühle und Gedanken überschlugen sich. Ich baute immer mehr Druck auf, wollte ihn pu- shen und wenn er doch widersprach, nahm ich ihm Handy, Computer, Gamepads usw. weg, nach dem Motto: «Dir zeig ich’s!» Ja, wenn ich gekonnt hätte, ich hätte ihn zur Arbeit getragen. Bin wohl ein «schöner» Fan meines Sohnes …! In meiner Verzweiflung betete ich ... aber nicht so, wie ich es (zu) oft tue: «Jesus mach, dass mein Sohn …», sondern diesmal: «Jesus, was kann ich tun… wie kann ich sein FAN sein, was braucht er wirklich? » – Ein neuer Gedanke taucht auf, be- wegend, befreiend und doch sooooo simpel: «Was, wenn er wirklich krank ist? Was, wenn es nicht der Weg des geringsten Widerstandes, sondern eine Art Sprachlosig- keit, Hilflosigkeit und Ohnmacht ist? Was, wenn es nicht ein Leben mit möglichst wenig Aufwand ist, sondern der Ausdruck der Überforderung, der Suche nach An- nahme, nach Wohlwollen und Mitgefühl? » Berührt und bewegt suche ich das Gespräch mit meinem Sohn. Ich entschuldige mich, dass ich ihm nicht geglaubt habe und frage ihn, wie ich ihm helfen kann. Darauf meint er, er wolle die Lehre beenden. Sofort erkenne ich, dass es der richtige Schritt ist. Ein Gefühl des Stolzes überkommt mich. Er geht nicht den einfacheren Weg, er will den richtigen Weg gehen. Er will mit Freude arbeiten und mit Menschen, die po- sitiv und wohlgesinnt sind. Er will den Job finden, der zu ihm passt. Menschen möchten gehört und gesehen werden. Sie möchten in ihren Bedürfnissen nach Anerkennung und Wertschätzung wahrgenommen werden. Ermöglichen wir es ihnen, in dem wir ihnen in ihrem Erleben begegnen?

Die drei Beiträge redigierte unsere Social Media Verant- wortliche

Annina Del Grande

Sie freut sich über dein Inte- resse und am besten gleich über neue Likes für die von ihr mit viel Liebe gestalteten Posts von SAM global auf Instagram und Facebook. Dort findest du alle Beiträ- ge und noch viele weitere Erlebnisberichte aus unse- ren weltweiten Projekten je- derzeit zum Nachschauen.

Weitere Infos: Lighthouse Battambang

Michi Dufner, Mitglied der Geschäftsleitung, Leiter Kommunikation, Sensibilisierung und Mobilisierung

«Als Ehemann und Familienvater offen und ehrlich in Freud und Leid.» Dies ist Michis Philosophie – und er lebt sie nicht bloss in der Theorie.

www.lighthouse battambang. org/de

09

MEIN FAZIT AUS DEM JAHRESBERICHT 2024

⚫ Mit rund 77 «Animiatrices» wurden über 3‘700 Frauen sen- sibilisiert für den Kampf gegen Mädchenbeschneidung. Mit 57 Seminaren konnten 2024 1‘000 junge, unbeschnittene Mäd- chen rechtzeitig informiert werden und inzwischen gibt es 40 Gruppen mit rund 1‘800 Teilnehmerinnen verteilt im ganzen Land, die sich ermutigen, daran festzuhalten, sich nicht be- schneiden zu lassen (ProTIM Conakry). Jede einzelne junge Frau, die dadurch weiterhin in Würde und ohne Schmerzen leben kann, ist es wert, dass wir gegen diesen entsetzlichen Brauch weiterkämpfen. ⚫ Die Hauswirtschaftsschule hat erfolgreich einen weiteren Lehrgang ausgebildet und diesen Frauen Stellen vermittelt (Accueil & Admin, Conakry). Zudem konnten einigen Frau- en in Not in unserem ehemaligen Gästehaus Zuflucht finden. Schwerpunkt in unserer Partnerschaft mit den Vereinigten Bi- belgruppen GBEEG war im letzten Jahr u.a. die Jahreskon- ferenz in Labé, zu der gut 300 Personen kamen. Landesweit gab es nebst den eigentlichen Bibelgruppen an sieben Univer- sitäten ungefähr 60 Kleingruppen, zu denen etwa 600 teilneh- mende v.a. Studierende und Ehemalige gehören. ⚫ Eine Freude ist für mich auch das Zentrum für Schüler/in- nen und Studierende im Peul-Gebiet, welches gebaut werden konnte und rege genutzt wird ( ActionVIVRE Süd ). Im Jahr 2024 konnten 118 Behandlungen an Personen mit Verbren- nungen durchgeführt werden. Die vor einem Jahr übergebe- ne Handwerkerschule funktioniert, aber es fehlt nicht an He- rausforderungen. ⚫ Begeistert sind wir angesichts der hervorragenden Resultate der Schule in ActionVIVRE Nord . Diese hatten allerdings zur Folge, dass unsere Schule dermassen überrannt wurde, dass die Klassen nun deutlich grösser sind als gewünscht. ⚫ Wir blicken auf ein Jahr zurück, in dem erneut ein Lehrgang von Landmaschinenmechanikern abschliessen konnte ( ProTIM Kissidougou ) und auch Dutzende in natürlicher Medizin un- terrichtet werden konnten. ⚫ 2024 konnte ein weiteres Training von Sending Ministry durchgeführt werden. Hier besteht die grösste Herausforde- rung darin, passende guineische Leitende zu finden, welche die Trainierten begleiten. Zum Wohle benachteiligter Menschen engagieren sich un- sere lokalen Mitarbeitenden in INDIEN : Mehr als tausend Kinder in den Slums , die keine angemessene Bildung erhiel- ten, haben nun Zugang zu Nachhilfe und Bildungsmaterial. Fast tausend Kinder aus schwierigsten Verhältnissen hörten die Frohe Botschaft. Im letzten Jahr ist die Arbeit von Lighthouse Battambang in KAMBODSCHA stark gewachsen. Mit 14 lokalen Mitarbei- tenden, 22 Trainees in der Ausbildung, vier Expat Mitarbei- tenden, drei Kurzzeiter/innen und 15 lokalen Freiwilligen war das Team grösser als je zuvor. In fünf Entwicklungsprogram-

Wir sind dankbar für die Hingabe, Liebe und Geduld unserer Mitarbeitenden. Sie investieren sich für Men- schen, die vor anspruchsvollen Herausforderungen ste- hen. Spürbar wird das in den Zeugnissen der Begüns- tigten unserer Projekte. Auch im vergangenen Jahr haben in elf Einsatzländern x-tausende Menschen von unserer Arbeit in irgendeiner Form profitiert und wir glauben, da und dort bleibende Spuren hinterlassen zu haben. Nachfolgende Beispiele für erreichte Ergebnis- se aus unserem Jahresbericht zeigen auf, dass sich un- sere Arbeit lohnt. Deine Unterstützung hat das möglich gemacht. Danke für deine Verbundenheit, die vielen Menschen die Chance gibt zu erleben, dass es einen Gott gibt, der sie kennt, liebt und sich konkret um sie kümmert! In ANGOLA haben unsere Partner im Bereich der Augenar- beit wieder über 20‘000 Behandlungen und Konsultationen durchgeführt und so das Leben vieler Menschen und ganzer Familien massiv zum Guten verändert. Durch die christliche Radioarbeit konnten laut Angaben des Senders mit fast 300 Beiträgen in Umbundu rund eine Million Hörerinnen und Hö- rer pro Sendung erreicht werden. In BRASILIEN engagieren wir uns im Amazonasgebiet bei medizinischen Einsätzen für die Behandlung von Menschen; fast 400 Begünstigte waren es im letzten Jahr. Im halbwüsten- artigen Sertão konnten unsere Expats u.a. 93 Familien einen Zugang zu sauberem Wasser ermöglichen. In BURKINA FASO konnten wir im Landwirtschaftsbereich etwa doppelt so viele Menschen als im Vorjahr mit Hilfe zur Selbsthilfe befähigen, ihr Leben zu verbessern. 130 Pastoren konnten wir schulen und mehr als 3‘000 Binnenvertriebenen in dem von Terrorismus gebeutelten Land helfen: mit einer Ak- tivität, um ein wenig Einkommen zu generieren. In CHINA wurden durch das Alphabetisierungsprogramm wieder etwa 100 Personen erreicht. GUINEA bleibt das Land unserer meisten Projekte und Ein- satzleistenden. Von der Entwicklung unserer Arbeit überzeu- ge ich mich im ständigen Austausch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und auch persönlich vor Ort. ⚫ Unser Regionalspital CHRS (ProESPOIR) entwickelt sich gut weiter. Die neue Röntgenanlage ist installiert und das Per- sonal konnte ausgebildet werden. ⚫ Ebenso freuen wir uns darüber, dass der Rohbau der Klinik (ProTIM Nord) nun fertig ist und wir eine Partnerschaft mit einem christlichen Spital in N’Zao eingehen konnten. Inzwi- schen kommen viele Patienten aus ca. 30 umliegenden Dörfern. Allein wegen Malaria gab es 3’100 Konsultationen.

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men im Bereich Bildung und Einkommensförderung wurden in der Provinz Battambang und Pursat wöchentlich über 400 Teilnehmen- de erreicht – und auch deren Familien wurden regelmässig besucht. Auch unsere neuen Projekte entwickeln sich erfreulich, beispielswei- se ProSEREY : Dieses Team besucht wöchentlich fünf verschiedene Dörfer und betreibt Präventionsarbeit gegen Menschenhandel und Ausbeutung. Dadurch konnten pro Woche im Schnitt 525 Schüler/ innen und 129 Erwachsene erreicht werden. Die Witwengruppen unserer Projektpartner in KAMERUN ( mit je ca. 12 teilnehmenden Frauen ) konnten auf 24 verdoppelt werden. Das ermutigt uns, denn wir sehen die Früchte dieser wertvollen Ar- beit, durch die viele Witwen, die ihre Männer durch Boko Haram verloren haben, wieder Mut fassen. In NEPAL freut sich mein Arbeitskollege David Keller, dass nun das Skills Training so richtig losgeht. Je 20 Menschen wurden im Jahr 2024 zu Elektrikern und im Bereich des Gastgewerbes ausge- bildet. Durch die Lehren mit Abschluss erhalten sie deutlich besse- re berufliche Chancen. Im TSCHAD engagierten wir uns weiterhin in der Aus- und Weiter- bildung von Lehrkräften, wovon rund 400 Lehrerinnen und Lehrer profitiert haben. Zudem konnten wir zur gut funktionierenden Pri- marschule ein neues Gebäude mit vier Klassenzimmern errichten, einweihen – ich hatte das Privileg, dabei zu sein – und nun für die Oberstufe nutzen. Gleichzeitig war 2024 das Jahr, in dem alle Pro- jekte an Partner vor Ort übergeben wurden. Im ProCONNECT ( SCHWEIZ ) konnten wir diverse Anlässe für Migrantinnen und Migranten durchführen, bei denen sie sich will- kommen fühlten. Wir trainierten auch Schlüsselpersonen, wie sie traumatisierte Landsleute begleiten können. Unser Jahresthema im vergangenen Jahr lautete: «Tun, was zählt.» Was zählt wirklich für die Menschen vor Ort? Wie können wir trotz aller Schwierigkeiten nachhaltig mit unseren Partnern vor Ort ar- beiten – und bleibende, positive und ganzheitliche Veränderung aus- lösen? Es ist ein ständiges Ringen, zu tun, was wirklich zählt. Zum Glück sind wir in dieser Herausforderung nicht allein: «Mission is finding out what God is doing and joining in.» Wir wollen Teil sein von dem, was Gott am Tun ist und machen, was er für uns vorbe- reitet hat (vgl. Epheser 2,10) – dann tun wir, was zählt. Das ist mei- ne Überzeugung.

Wartende Patienten vor der Augenklinik Boa Vista, Angola

Dank Wasser mehr Ertrag, ProSERTÂO, Brasilien

Pflege von Verbrennungsopfer, AcitonVIVRE Süd, Guinea

Jürg Pfister, Vorsitzender der Geschäftsleitung und Guinea-Verantwortlicher

Unterricht für unterprivililegierte Kinder(Indien)

PS: Falls du einen ausführlicheren Jahresbericht (neu als kleine Bro- schüre) möchtest, senden wir ihn dir gerne zu – siehe Seite 2.

Anmerkung: Im Jahr 2024 wurden einige Programme oder Teile davon von der DEZA (Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit) im Rahmen des institutionellen Pro- gramms unter dem Dach von Unité mit insgesamt CHF 759‘469 unterstützt. Zusätzlich wurde die Administration und Berichterstattung unserer Projekte von der Schweiz aus mit CHF 120‘000 unterstützt. Genauere Angaben pro Land werden im digital erschiene- nen Jahresbericht gelistet. Unsere theologische Arbeit wird anders als die Entwicklungs- zusammenarbeit vollständig durch Spenden getragen und nicht staatlich subventioniert.

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PINNWAND

Mandara-Bergen von Nordkamerun Pionierarbeit geleistet, bis zur Pensi- onierung 2003. Als Hebamme, Aus- bildnerin von Gesundheitspersonal und Förderin von Kindergottesdiensten führte sie ein einfaches Leben, diente ihrem Gott und half der einheimischen Bevölkerung. Sie wurde von den einhei- mischen Menschen in Afrika und ihren Kolleginnen und Kollegen gleichermas- sen geliebt und geschätzt. Ihr beschei- denes Wesen und ihre treuen Gebete waren für uns ein Vorbild. Wir danken Gott für alles, was er durch das Leben von Heidy «bewegen» konnte. Rückkehrer / Austritte Es gibt mehrere Mitarbeitende, die im Frühling/Sommer definitiv in die Schweiz zurückkehren und ihre Mit- arbeit mit SAM global beenden wer- den. Im nächsten SAM focus werden wir mehr von Ihnen berichten und sie verdanken.

Kinderseiten Robert Steiner, Mitarbeiter Kommuni- kation, informiert: Auch nächstes Mal wird der SAM fo- cus mit Kinderseiten verschickt – aber nicht in der üblichen Form. Die Seiten werden separat beigelegt und kommen in einem neuen Kleid daher. Es entsteht gerade eine Zusammenarbeit zwischen dem Kinderseiten-Team von SAM glo- bal und dem «Guter Start Poscht»-Te- am vom Bibellesebund (BLB). Ich freue mich darauf, denn auch wenn wir «nur» noch auf einer Seite von SAM global berichten werden, glaube ich, dass diese eine Seite von mehr Kindern als bisher gelesen werden wird. Das mo- tiviert mich! Es kommen neu die Abon- nentinnen und Abonnenten (vor allem Kinder) der «Guter Start Poscht» hinzu. Ich hoffe, das neue Heft gefällt dir, aber noch mehr hoffe ich, dass es in Kinder- hände gerät und regelrecht verschlun- gen wird! Ich wünsche mir, dass die Kinder auf diese Weise Gottes Wort bes- ser kennenlernen und gleichzeitig etwas von seinem Wirken in der Welt erfahren dürfen! Mehr zu diesem Neubeginn und auch zum Abschied steht in den Kinder- seiten. Viel Spass beim Lesen!

Geburt Am 12. März 2025 hat Hannah R. , zweites Kind von unseren Mitarbei- tern Joel und Jessica R., in Brasilien das Licht der Welt erblickt! Wir freu- en uns über den Zuwachs in dieser Fa- milie und wünschen von Herzen Got- tes Segen.

Daniela S. Guinea – Rückkehr im Mai Familie Daniel und Sidonia S. Guinea – Rückkehr im Sommer Esther Sch. Guinea – Rückkehr im Juni Hansueli und Silvia F. Tschad – Rückkehr im Juni

Franziska Aberer Homebase Winterthur, Spendenbuchhaltung

Im Heimataufenthalt Laurent & Miriam I. 26.05. – 29.09.2025 Anna B. Sommer 2025 Peter & Cornelia F. 9.7. – 23.9.2025

Heimgang Am 5. Februar ist unsere ehemalige Mitarbeiterin, Heidy Lienberger , im 84. Lebensjahr zu ihrem Erlöser heim- gegangen. Sie hatte 35 Jahre in den

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WIR SUCHEN LANGZEIT: Lehrperson Kindergarten oder Primarstufe, Guinea Bist du eine Kindergarten- oder Primarlehrperson mit guten Französischkenntnissen und bereit, deine Erfahrung und dein Know-how langfristig im Ausland einzuset- zen? Möchtest du beim Aufbau eines lokalen Kindergartens oder einer Primarschu- le mithelfen, selbst unterrichten und Unterrichtsmaterial herstellen ? Für unser Projekt ActionVIVRE Süd suchen wir eine Kindergarten- oder Primar- lehrperson im muslimischen Kontext. Wir freuen uns auf deine Bewerbung! Pionier/in für neue Projekte, Kambodscha SAM global hat sich entschieden, in Kambodscha neue Projekte und/oder B4T (Busi- ness for transformation) in Angriff zu nehmen. Wir sind entschlossen, uns dabei von Gott führen zu lassen. Dafür brauchen wir Leute mit Berufung und Pioniergeist . Mehr über B4T allgemein findest du unter: www.sam-global.org/b4t Interesse geweckt? Nimm unbedingt Kontakt mit uns auf! Handwerker/in für Entwicklungsprojekte, Guinea Hast du eine abgeschlossene Ausbildung in einem handwerklichen Bereich , schon etwas Berufserfahrung gesammelt und idealerweise den Berufsbildnerkurs gemacht? Hast du gute Französischkenntnisse und kannst dir vorstellen, dich langfristig im Ausland einzusetzen? Für unser Projekt ActionVIVRE Süd in Guinea suchen wir ei- ne/n Handwerker/in für Entwicklungsprojekte, der die lokalen Verantwortlichen der Handwerkerschule coacht, bei der praktischen Ausbildung der einheimischen Ler- nenden mithilft und ihnen auch die Theorie gerne vermittelt. Interessiert? Wir freu- en uns, wenn du Kontakt mit uns aufnimmst!

Alle Einsätze

KURZZEIT: Einsatz in Lighthouse Battambang, Kambodscha Lighthouse Battambang bietet jungen, unterprivilegierten und aufstrebenden Kam- bodschanerinnen und Kambodschanern bessere Zukunftsaussichten durch nachhal- tige Projekte, persönliche Begleitung und individuelle Unterstützung in den Berei- chen Bildung, Praktikum und Landwirtschaft. Hast du Interesse an der Zusammenarbeit mit Trainees/Studenten und Freude dar- an, die gastfreundliche, kambodschanische Kultur in einem familiären Umfeld ken- nenzulernen? Bist du verantwortungsbewusst, selbstständig, initiativ, kontaktfreu- dig und sprichst gut Englisch? Wir suchen Mitarbeiter/innen im Musikunterricht, in der Kommunikation, im In- formatikunterricht und als Englischlehrperson – interessiert? Dann freuen wir uns auf deine Kontaktaufnahme!

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per 31.3.2025 FINANZPULS Dankbar blicken wir mit ein paar Statistiken zurück auf das vergangene Jahr, in welchem wir fast ausgeglichen abschlies- sen durften (minimaler Abbau von 0.4% der zweckgebun- dene Fonds und des Organisationskapitals). Dies wäre ohne unsere grosszügigen Unterstützenden und Legatsgeber nicht möglich gewesen. Vielen Dank an die 3‘500 Spender/innen, welche zusammen jeden Tag ca. CHF 10‘000 für unsere Ar- beit beigetragen haben! In den ersten drei Monaten des laufenden Jahres sind CHF 580‘000 an Spenden eingegangen. Diese Einnahmen liegen zwar leicht höher als im Vorjahr, jedoch trotzdem um 13% tiefer als der Mehrjahresvergleich . Vom Spendenziel sind da- mit erst 15% erreicht. Eigentlich im ähnlichen Rahmen wie noch 2024. Doch damals wurden wir zusätzlich mit ausser- ordentlich hohen Legaten beschenkt. Die uns bis jetzt be- kannten Legate liegen wieder in einem moderateren Rah- men. Vieles liegt also noch vor uns für das angebrochene Jahr. So haben wir mehrere Projekte und Partner, welchen wir nur bedingte Projektzusagen machen konnten. Das be- deutet: Wenn die Spenden eingehen, können wir sie unter- stützen, ansonsten nicht. Wir wissen und glauben, dass uns Gott auf erstaunliche Wei- se immer wieder neu versorgt. Wir wollen aber auch von un- serer Seite diese Herausforderung gemeinsam und mutig an- gehen. Danke für alle, die dazu beitragen.

Peter Röthlisberger Co-Leiter Finanzen

EINNAHMEN

SPENDENZIEL

Einnahmen 2024

Öffentliche Hand 19%

Legate 15%

Einnahmen / Weiterleitung 5%

Bilanzsumme CHF 7’300’000 Total Aufwand CHF 4’885’000 Jahresverlust CHF -29’000

Drittorganisationen 2%

Spenden (zweckfrei) 18%

Spenden (zweckge- bunden) 41%

Indien 1%

Guinea 36%

Kambodscha 18%

Projektaufwand 2024

China 2%

Nepal 2% ProCONNECT 3% Kamerun 8%

Burkina Faso 4%

Brasilien11%

Sri Lanka 2%

Angola 1%

Tschad 12%

IMPRESSUM Herausgeberin SAM global Wolfensbergstrasse 47 CH-8400 Winterthur 052 269 04 69 winterthur@sam-global.org www.sam-global.org Redaktion Tobias Göttling und Team Layout Albert Zimmerli Bildquellen Bildarchiv SAM global, Adobe Stock Druck Jordi AG Auflage 5800 Exemplare / vier Mal jährlich

Bankverbindung Schweiz SWISS POST – PostFinance

Nordring 8, CH-3030 Bern, Schweiz IBAN: CH58 0900 0000 8400 1706 5 Clearing-Nr.: 09000 SWIFT / BIC: POFICHBEXXX

Bankverbindungen EUR SWISS POST – PostFinance

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SAM global ist eine Non-Profit-Organisation, die 1889 gegründet wurde. Mit zahlreichen europäischen und einheimischen Mitarbei- tenden leistet SAM global in zehn Ländern nachhaltige Entwicklungszusammenarbeit: in Angola, Brasilien, Burkina Faso, Guinea, Indi- en, Kambodscha, Kamerun, Nepal, Sri Lanka und im Tschad. Weltweit arbeitet SAM global mit evangelischen Kirchen, einheimischen Partnerorganisationen und Hilfswerken zusammen. Zudem engagieren sich viele Ehrenamtliche für die weltweite Arbeit. S A M steht für S ERVE A ND M ULTIPLY: Wir möchten Menschen verschiedener Kulturen und Religionen mit all ihren Bedürfnissen nach dem Vorbild von Jesus Christus ganzheitlich dienen, sodass sie Gottes Liebe praktisch erfahren und wiederum mit anderen teilen können. Der Hauptsitz von SAM global liegt in Winterthur (Schweiz). Weitere Vertretungen gibt es in Ecublens (Schweiz), Frankreich und Belgien.

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Das alles sage ich euch, damit meine Freude euch erfüllt und eure Freude dadurch vollkommen wird.

Johannes 15,11

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