Militär & Geschichte

Der Feind kann kommen: Schon vor 1914 entstehen auf beiden Seiten der Grenze starke Festungswerke

Die Standschützen der k. u. k Armee gelten als nicht besonders schlagkräftig und sollen hauptsächlich die Südtiroler Gebirgs- stellungen halten

hayn,der auf denWinter 1915 zurück- geht. Hötzendorf ist auf die Unter- stützung durch die Deutschen ange- wiesen, aber Falkenhayn steckt mit- ten in den Vorbereitungen für den Angriff auf Verdun und weigert sich. Hötzendorfwill die Offensivewütend allein durchziehen – ein unrealisti- schesUnterfangen,dassiehtauchder k. u. k. Generalstab ein. Die deutsche Oberste Heeresleitung schickt am Ende bulgarische Einheiten und sol- che der zweiten Kategorie nach Tirol. Die Gegenangriffe der Italiener auf die Festungsbauten der Hochfläche um Lavarone werden tatsächlich nur unter größten Schwierigkeiten vom

Nach anfänglichen Erfolgen kommt die Offensive bereits in der zweiten Junihälfte zum Stillstand. Hierfür ist vor allem die erfolgreiche russische Brussilow-Offensive ver- antwortlich, eine Durchbruchsbewe- gung an der österreichisch-ungari- schen Ostfront, die für dieVerteidiger katastrophal ausgeht. Die Verluste können nur durchTruppen aus Südti- rol kompensiert werden. Ein vernichtendes Urteil Ein weiterer Grund ist ein Streit zwi- schen dem k. u. k. Generalstabschef Conrad von Hötzendorf und seinem deutschen Kollegen Erich von Falken-

Landsturm, den Stand- schützen und der spärli- chen Verstärkung aufge- halten.DieTiroler haben mitunter nicht den besten Ruf bei den Deut- schen. Der bereits erwähnte Haupt- mann Carl Rose fällt in seinen Briefen folgendes Urteil über die Standschüt- zen: „Beten,essen und trinken,das ist das erste Kriegsgebot; fällt ein Schuss in die Nähe,gleich ist alleswievon der Bildfläche verschwunden.“ Die For- schung sieht das aber etwas differen- zierter: Obwohl sich unter den Stand- schützenviele für untauglich Erklärte und Unerfahrene befinden, kommt „ihnengrößterVerdienstbeiderBeset-

Schirmmütze für Offiziere der Tiroler Landes- schützen, um 1910. Die meist aus älteren Jahrgän- gen gebildeten Einheiten sind auf den harten Frontalltag nicht gut vorbereitet

Der General und Pour-le-Mérite- Träger gründet die bayerischen Gebirgstruppen und ist Komman- deur des Deutschen Alpenkorps, mit dem er in den Dolomiten sowie den Karnischen Alpen kämpft. Gründervater Konrad Krafft von Dellmensingen (1862–1953)

Svetozar Boroevic von Bojna (1856–1920)

Luigi Cadorna (1850–1928)

Der Feldmarschall gilt als der fähigste Heerführer Österreich-Ungarns im Alpenkrieg. In den Ebenen am Isonzo und am Piave gelingt es ihm immer wieder, die anstürmenden Italiener aufzuhalten. Held am Isonzo

Glückloser Marschall

Der Chef des italienischen Generalstabs leitet bis November 1917 das Comando supremo (den Oberbefehl) über Nordost- italien, das er nach der 12. Isonzoschlacht verliert. Nach dem Krieg erkennt das Parlament ihm Rang und Bezüge ab.

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