chen Holzbrettern – bei bis zu sechs Meter Neuschnee. Ganze Stellungen stürzen die Flanken hinunter, weil das ständig sich bewegende Eis die Kavernenverschiebt.Eine große Hilfe ist die Ende 1916 fertiggestellte erste Seilbahn, welche die Männer per Handkurbel betätigen. Aber, so Histo- riker Jordan: „Trotz eines erbitterten Ringens um einzelne Gipfel [bleibt] es bis Anfang November 1918 in diesem Frontabschnitt beim Stellungskrieg.“ Magere Geländegewinne Der Winter auf das Jahr 1917 bringt neben sehr viel Schnee auch großen Hunger in Südtirol. Nordöstlich des Marmolata liegen einige der am schwersten umkämpften Gipfel wie der Col di Lana, die Drei Zinnen oder die Sextener Dolomiten. Am Marmo- lata macht sich ein Oberleutnant der Kaiserjäger unsterblich. Es ist der Ingenieur Leo Handl, der einen Plan verwirklicht, wie man das Innere des
zung undVerteidigung der Südtiroler Gebirgsstellungen“ zu, schreibt etwa der Historiker Alexander Jordan (siehe Interview Seite 17). Immerhin: Die Frühjahrsoffensive ist zwar ge- scheitert, aber an den Fronten in Kärnten und am Isonzo gelingt die Überführung vom Stellungs- in den Bewegungskrieg. Unvorstellbare Strapazen Das Thema „Kampfmoral“ ist defini- tiv ein Problem. Die unvorstellbaren Strapazen, die im Grunde arktischen Witterungsverhältnisse ebenso wie die miserable Versorgungslage streu- en ihr zermürbendes Gift in die Her- zenallerKrieger.TschechischeEinhei- ten desertieren reihenweise aus der k. u. k. Armee. Auf der anderen Seite fühlen sich Süditaliener nicht wirk- lich zuständig für einen Krieg,dervon Rom und dem Norden geführt wird. Die bisherigen Schilderungen sind im Grunde exemplarisch für die gan-
Bereit zum Kampf: Österreichische Infanterie mit Maschinengewehr in den Dolomiten
ze Zeit des Alpenkriegs. Auch auf den höchsten Stellungen erbringen die Soldaten ungeheure Leistungen. K. u. k. Truppen transportieren z. B. zwei 10,5-cm-Geschütze auf den Vor- gipfel des Ortlers in 3.860 Meter Höhe. Die Soldaten überbrücken am Ortler riesige Gletscherspalten mit einfa-
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