Militär & Geschichte

Die Italiener beteiligen sich mit Marinestreitkräften und Infanterie- bzw. Küstendivisionen am Abwehrkampf

Getarnte 7,5-cm-Pak 40 im Feuerkampf. Anfangs unterstehen die deutschen Truppen auf Sizilien der italienischen 6. Armee

derAttacke jeden Schwung.Die nörd- liche Kampfgruppe verstrickt sich in den Hügeln bei Casa dei Priolo in Kämpfe mit dem 16. US-Infanterie- Regiment und Luftlandetruppen und muss den Angriff gegen 15:15 Uhr un- ter dem wuchtigen Feuer des Zerstö- rers Jeffers abbrechen. Die Panzergrenadier-Kampfgrup- pe durchbricht mit den „Tigern“ – de- nen das bergige Gelände überhaupt nicht schmeckt – zwar die Stellungen des I. Bataillons des 180. US-Infante- rie-Regiments und nimmt dessen Kommandeur gefangen. Das eilig he- rangeführte III. Bataillon aber ist zu viel für die von der Sommerhitze er- schöpften Soldaten. Da sich oben- drein auch noch die schweren Panzer in einem dichten, terrassierten Oli- venhainverheddernundvondenFah- rern zeitraubend wieder herausbug- siert werden müssen, läuft sich der Angriff fest; die Deutschen ziehen sich am späten Nachmittag zurück. Es fehlt an Erfahrung BereitsderersteEinsatztagzeigtdeut- lich das größte Problem der eben erst aus derTaufe gehobenen Division: Es fehlt schlicht an einigen Monaten der Ausbildung und, ganz erheblich, an Erfahrung; die Truppenteile sind nichtausreichendaufeinandereinge- spielt. Dass zudem nicht alle kom- mandierenden Offiziere dem Mo- ment gewachsen sind und ihre Män- ner, schlecht instruiert, eher zum Rückzug als zum Angriff neigen, kommt noch dazu; der Kommandeur eines der beiden Panzergrenadierba- tailloneetwawirdnocham10.Julivon seinen Aufgaben entbunden. Oberstleutnant Hellmuth Bergen- gruen, Ia der Division, weiß das; er

schreibtwenigeTagevor der Invasion: „Die Truppe ist mit wenigen Aus- nahmen nicht bereit für die vorgese- hene Aufgabe.“ Nach dem Scheitern der Angriffe am 10. Juli notiert er la- konisch: „Das junge Panzerregiment hat komplett versagt.“ Daran lässt sichüberNachtfreilichnichtsändern, sodass die Männer am nächsten Tag unter denselben Voraussetzungen antreten; eine Aufgabe, die durch die

nern kurz nach der festgelegten Zeit und unter dem sporadischen Feuer der Invasionsflotte, die sich mit Luft- angriffen der Achsenmächte herum- schlagen muss, den Befehl zum Los- schlagen. Die östliche Kampfgruppe soll wie am Vortag von Biscari aus vorgehen, die nördliche wieder von Niscemi aus. Der Generalmajor teilt Letztere aber nochmals auf; die eine Hälfte soll über das Flugfeld von Pon-

Division „Livorno“: Der erfahrene Verband kann die Schwächen vieler anderer italieni- scher Truppen nicht kompensieren

Kurzzeitig sieht es so aus, also könnten die Achsenverbände den Landekopf aufrollen.

mittlerweile zusätzlich an Land ge- brachten US-Einheiten und deren in eiligen Nachtmärschen gen Norden ausgedehnte Verteidigungsstellun- gen nicht einfacher geworden ist. Italiener sind nicht zu erreichen Um 6 Uhr soll der von Italienern und Deutschengemeinsamvorgetragene, entscheidende Gegenangriff begin- nen.Doch darauswird nichts,einmal mehr erreicht Conrath die Italiener nicht. Entnervt gibt er seinen Män-

te Olivo durch die Ebene nordöstlich von Gela vorstoßen, während die an- dere über Casa dei Priolo vorrücken soll. Dem Plan gemäß sollen sich die beiden Angriffskolonnen dann östlich von Gela beim Flugfeld Farel- lo vereinigen. Die Männer der Division „Livorno“ machen sich derweil imWesten ohne die am Vorabend von Guzzoni zu- gesagte Artillerieunterstützung auf den Weg und werden auf offenem FeldvonmassiertemMG-undMörser- feuer der Ranger sowie dem erneut grausam wütenden Sperrfeuer von Seeherfestgenagelt.DieVerlustesind horrend, der Angriff bleibt kurz vor Gela liegen. US-Stellungen durchstoßen Währenddessen rumpeln von Nor- den her die Panzer III und IV durch die Ebene und an Casa dei Priolo vorbei auf die Küste zu. Es gelingt den Pan- zermännern,die Stellungen derAme- rikaner nach heftigen Kämpfen zu durchstoßen. Als die Spitzen der bei- den Angriffskolonnen fast das Flug- feld Farello erreicht haben, nur etwas

Kleinere Erfolge: Deutsche Soldaten haben in den ersten Invasionstagen alliierte Fallschirm- jäger gefangen genommen

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