Panzerwrack: An den deutschen Vorstößen Richtung Gela sind mehrere „Tiger“ beteiligt, die aber im dichten Feindfeuer fast alle verloren gehen
US-Soldaten stürmen voran: Den Vormarsch der Invasionstruppen konnten die Achsenmächte trotz hoher Opfer nur minimal verzögern
Reste der Panzergrenadierbataillone lösen sich vom Feind. Zehn der 17 „Tiger“ sind zerstört odermusstenaufgegebenwerden;da- zuhatOberstleutnantUrbansPanzer- regiment mehr als zwei Dutzend Kampfwagen eingebüßt. Hinzu kom- men schwere Verluste bei der Infan- terie. Der Versuch, die US-Einheiten wieder ins Meer zu treiben, ist kra- chendgescheitert–amaufopferungs- vollen Widerstand der Amerikaner, aberauchamverheerendenFeuerder Invasionsflotte. Die Alliierten sind vonderDurchschlagskraftderSchiffs- artillerie und deren Fähigkeit, den frisch gelandeten und relativ schutz- losen Truppen wirkungsvoll Feuer- unterstützung zu leisten, zum einen erstaunt und zum anderen sehr an- getan. Diese Erfahrungen werden ge- nauestens ausgewertet und fließen miteinindiePlanungfürdieLandung in der Normandie. Alliierte haben Fuß gefasst Das Ergebnis der Gegenangriffe von Gela, der einzigen ernst zu nehmen- den Bedrohung für die Operation „Husky,“ ist ernüchternd: Alles, was die Männer der „Hermann Göring“ und der „Livorno“ an den beiden Ta- gen erreicht haben, ist eine minimale Verzögerung im Zeitplan der Ameri- kaner. Statt am 11. nehmen diese das Flugfeld von Ponte Olivo, das Haupt- ziel der 1. US-Division, am 12. Juli ein. Auch an den anderen Landungsab- schnitten, etwa bei Licata und Syra- kus, haben die Alliierten Fuß gefasst und damit in die südlichste Bastion der Festung Europa eine Bresche ge- schlagen. Conrath stellt seinen Männern am 12. Juli ein vernichtendes Urteil aus: „Ich musste die bittere Erfahrung
mehr als einen Kilometervom Strand entfernt, und es wirklich danach aus- sieht, als könnten sie den Landekopf aufrollen, funkt die Schiffsartillerie dazwischen. Gemeinsam mit den 105-mm-Ho- witzern des eben erst angelandeten 32.FieldArtillery Batallion pflügen die schweren Geschütze der Schiffe die ausgedörrteErdeumundzwingendie Panzer zu wilden Rochaden. Mit der
fechten aus ihren Stellungen zu wer- fen: Der Strand ist zum Greifen nah, doch der Durchbruch gelingt nicht! Drei der „Tiger“ sind bereits durch Defekte ausgefallen, als ein Flanken- angriff von insgesamt 250 Fallschirm- jägern, die den stählernen Giganten von einem Höhenrücken herunter mit zwei 75-mm-Haubitzen auf den Pelzrücken,derAttackedenSchwung nimmt. Schließlich werden die Ver-
Das Ergebnis der Gegenangriffe von Gela ist aus deutscher Sicht ernüchternd.
Unterstützung von vier Sherman- Panzern gelingt es den Amerikanern, den Angriff zum Stehen zu bringen; 16 deutsche Panzerwracks künden von den schweren Kämpfen. Der Strand ist zum Greifen nah Auch die von Biscari aus operierende Kampfgruppe kann die gesteckten Ziele nicht erreichen. Zwar schaffen es die Landser im Zusammenspiel mit den „Tigern“, Teile des 180. US- Infanterie-Regiments nach zähen Ge-
teidiger von frisch angelandeten Ein- heiten, sechs Shermans und eilig zusammengekratzten Reserven ver- stärkt; und auch das Feuer der Schiffe, die zusammen fast 1.800 Granaten auf die Deutschen niedergehen las- sen,steigert sich dabei zu einemwah- ren Inferno. Nach Stunden des erfolglosen Ringens legen die wenigen noch ein- satzbereiten „Tiger“ am späten Nach- mittag schließlich den Rückwärts- gang ein; auch die kümmerlichen
Operation „Husky“ CHRONIK
10. Juli 1943
Landung der Amerikaner im Süden, der Briten im Südosten, zudem Einsatz von Fallschirmjägern
10./11. Juli
Scheitern deutsch-italienischer Gegenangriffe bei Gela, Licata und Floridia Ankunft von Generaloberst Hube auf der Insel; die deutschen Truppen – neben der „Hermann Göring“ und der 15. Pz.Gren.Div. später auch die 1. Fsjg.Div. und die 29. Pz.Gren.Div. – unterstehen dem XIV. Panzerkorps, nicht mehr der italienischen 6. Armee
15. Juli
22. Juli 25. Juli
Kapitulation Palermos
Mussolini wird abgesetzt und durch Marschall Pietro Badoglio ersetzt Kesselring genehmigt Unternehmen „Lehrgang“, Plan zur Evakuierung Siziliens
2.August
10.–17. August
Durchführung von „Lehrgang“, mehr als 100.000 Soldaten und fast 10.000 Fahrzeuge werden nach Kalabrien übergesetzt Kapitulation Messinas, Sizilien komplett in alliierter Hand
17.August
54
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