Militär & Geschichte

Im Gefecht: Dem Feindkontakt an der Front (oben in Polen) sollte eine gründliche Aufklä- rung vorausgehen, bei der neben Pan- zerspähwagen auch Kräder eine wichtige Funktion übernehmen

Taktik der Panzeraufklärer HINTERGRUND

trupps, die gemeinsam mit den leich- ten Spähtrupps (4-Rad) und Krad- schützen vor den Panzerverbänden fächerförmig ausschwärmend den Gegner (Stärke/Position/Absicht) auf- klären sollen. Bereits im Polenfeldzug zeigt sich, dass die Sechsrad-Spähwagen – ins- besondere nach Regenfällen und in schwerem Gelände – Probleme haben, FühlungmitdemFeindzuhalten,und bei Feuergefechten zu schwach ge- panzert sind. So belaufen sich die Totalverluste bei den schweren Späh- wagen am Ende des Feldzuges auf 28 Prozent. Bis zum Beginn des Frank- reichfeldzuges wird der Fahrzeug- bestand aufgefrischt und die Aufklä- rungstruppe mit der Bildung neuer Panzerdivisionen vergrößert. Die Soll- ausstattung einer Division beläuft

Taktische Aufklärungsarbeit wurdein Abschnitten durchgeführt, abhängig von der verfügbaren Deckung im Gelände und vom Straßensystem. Je näher eine Aufklärungsabteilung dem Gegner kam, desto kleiner geriet der Patrouillenradius. Dabei nutzte man die Straßen so lange wie möglich. Die meisten Patrouillen ent- fernten sich nicht weiter als 40 Kilometer vom Gros der Abteilung, die als Reserve und Meldekopf für die „Späher“ diente. In der Regel bestand eine Patrouille aus zwei Sd.Kfz. 231 und einem Sd.Kfz. 232 oder zwei Sd.Kfz. 222 (4-Rad) und einem Sd.Kfz. 232. Der Abstand zwischen den Fahrzeugen sollte 180 bis 270 Meter betra- gen. Je nach Auftrag konnten Kradschützen sowie Panzer oder Sturmgeschütze, ein vorgeschobener Beobachter der Artillerie oder Pioniere die Patrouille verstärken.

Nach Abmeldung bei der eigenen Siche- rung fuhr der Spähtrupp in Abhängigkeit von Feind, Lage und Gelände vor, entweder geschlossen, überschlagend (vorgehende Kräfte teilen sich und überholen sich unter Sicherung des anderen Teils gegenseitig) oder raupenartig (ein Teil der Gruppe sichert das Vorgehen des anderen Teils und wird dann auf dessen Höhe nachgezogen). Wo immer möglich, fuhr man mit hoher Geschwindigkeit. Bei Annäherung an unübersichtliche Geländeabschnitte, bei schlechter Sicht und vor dem Aufklärungs- ziel waren Beobachtungshalte (auch Horchhalte mit abgestelltem Motor) ein- zulegen. Gemeldet wurden das Überschrei- ten von Meldelinien, das Erreichen des Aufklärungsziels, Feindbeobachtungen, Sperren und Zerstörungen und ein (erzwungenes) Abweichen vom Auftrag.

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