Clausewitz

Hohe Zahl an Gefangenen

GEFÄHRLICHE SITUATION: Staus können den weiteren Vormarsch zum Stehen bringen und Angriffe der gegnerischen Artillerie herausfordern Abb.: Erdmann

Kurz vor dem Ende der Schlacht an der Bzura, seit dem 17. September 1939, mar- schieren Verbände der Roten Armee in Ost- polen ein, um bis zu der im August 1939 fest- gelegten deutsch-sowjetischen „Demarkati- onslinie“ nach Westen vorzurücken. Damit will Stalin die Anfang der 1920er-Jahre an Polen verlorenen Gebiete der Sowjetunion einverleiben. Die polnische Staatsführung flieht an je- nem 17. September nach Rumänien, wo man sie auf deutschen Druck interniert. Während sich in Paris eine polnische Exilregierung for- miert, enden die letzten Kämpfe der Wehr- macht Anfang Oktober 1939 südöstlich von Warschau. Dr. Tammo Luther, Jg. 1972, Verantwortlicher Redak- teur von Clausewitz und Freier Autor in Schwerin mit Schwerpunkt „Deutsche Militärgeschichte des 19. und 20. Jahrhunderts“.

selbogen, die vor etwa einer Woche bei Kut- no begann und sich dann nach Osten gegen die Bzura zog, erweist sich nunmehr als eine der größten Vernichtungsschlachten aller Zeiten. Die Zahl der Gefangenen hat sich gestern allein an der Bzura auf 105.000 er- höht und wächst ständig.“ Die Entscheidung Rückblickend schreibt Erich von Manstein, 1939 Chef des Generalstabes der HGr. Süd, in seinen 1955 veröffentlichten Erinnerungen Verlorene Siege : „Die Schlacht an der Bzura ist die größte in sich geschlossene Kampf- handlung des (...) Feldzuges gewesen, sein Gipfelpunkt, wenn auch nicht seine Ent- scheidung. Diese lag, operativ gesehen, be- reits in der weit ausholenden Umfassung der polnischen Gesamtstreitkräfte durch die Heeresgruppe Nord im Norden, durch die 14. Armee im Süden beschlossen.“

BEUTEGUT: Den deutschen Truppen fallen bei ihrem Vor- stoß in Polen große Mengen an Geschützen und ande- ren Waffen in die Hände Foto: picture-alliance/ZB|Berliner Verlag/Archiv

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