Clausewitz

MAGAZIN

FAKTEN Holzpanzer der Hussiten Der Kriegswagen

Z u einem frühen Vorgänger des Panzers kann der Kriegswagen gezählt werden, der erfolgreich in den Hussitenkriegen (1419–1434) zum Einsatz kommt. Als dessen Erfinder gilt der Heerfüh- rer Jan Žižka, der als Basis für sein Kampfvehi- kel ein robustes, großes, vierrädriges Fuhrwerk

verwendet, wie es unter Bauern beliebt ist. Das ohnehin dicke Holz wird zusätzlich verstärkt und mit Schießscharten versehen. Die Räder sind durch (abnehmbare) Bretter geschützt und ein großer Pflock fixiert den Wagen, wenn er seine Position auf dem Schlachtfeld erreicht hat. Hier

liegt der große Unterschied zu moder- nen Panzern: Der Kriegswagen ist meist statischer Bestandteil einer Wagenburg, die eine Kreisformation bildet und mit starken Ketten zusammengehalten wird. Die Besatzung besteht üblicherweise aus 18 Mann, die mit Bögen, Armbrüsten und frühen Feuerwaffen ausgerüstet sind. Auch Kanonen können montiert werden und ähnlich wie bei Panzergrenadieren gruppiert sich Infanterie um die Wagen. Das erste Mal kommen die Proto-Pan- zer in der Schlacht von Sudoměř 1420 zum Einsatz, wo es mit ihrer Hilfe 400 Hussiten gelingt, ein 2.000 Mann starkes Ritterheer zu schlagen. Diese Abbildung aus der Zeit der Hussitenkriege zeigt eine Wagenburg mit mehreren aneinander- geketteten Kriegswagen. Die Gefährte können aber auch als mobile Artillerieplattform ein- gesetzt werden und sind während des gesamten Konfliktes recht erfolgreich

80 Jahre sind seit der Unter- zeichnung der bedingungs- losen Kapitulation Japans DXIGHP866FKODFKWVFKLƂ Missouri in der Bucht von Tokio am 2. September 1945 und damit seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs vergangen. DIE ZAHL DES MONATS

DAMALS: Eigentlich hätte Frankreich gerne 300.000 russische Soldaten, die für die Grande Nation im Ersten Weltkrieg kämpfen sollen. Am Ende sind es nur 44.000 Mann, die in den Sonderbrigaden des Expeditionskorps der Russischen Armee in Frank- reich dienen. Die ersten Russen erreichen 1916 die Westfront nach einem Anmarsch von zirka 30.000 Kilometern mit der Transsibirischen Eisenbahn und anschließender Seefahrt von Port Arthur nach Marseille. Hier marschieren sie über die Place de la Concorde in Paris. HEUTE: Die Place de la Concorde („Platz der Ein- tracht“) ist mit 360 Metern Länge und 210 Metern Breite der größte Platz der an Monumentalität nicht armen französischen Hauptstadt. Auf dem Bild ist der 230 Tonnen schwere Obelisk von Luxor zu erkennen, der hier seit 1836 steht. Heute ist der Platz mit seinen zahlreichen historischen Bauwerken eine beliebte Touristenattraktion im Herzen von Paris.

Die Fotocollage des russischen Fotografen Sergey Larenkov stellt eindrucksvoll visualisiert einen Brückenschlag zwischen Vergangenheit und Gegenwart her; www.sergey-larenkov.livejournal.com

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