Clausewitz

Sieg des Spießes

K arl der Kühne, der letzte Herzog Burgunds, findet in der Schweizer Eidgenossenschaft seinen besten – und finalen – Gegner. In den Schlachten von Héricourt, Grandson, Murten und Nacy erkämpfen sich die Schweizer großen Rum und militärisches Ansehen. Von nun an die- nen sie häufig als Söldner in fremden Diens- ten. Nacy ist wichtig, weil Karl dort auf dem Schlachtfeld stirbt, doch die eigentliche Ent- scheidungsschlacht der Burgunderkriege wird bei Murten 1476 geschlagen. Karl führt dort etwa 14.000 Kombattanten ins Feld,

darunter seine Gardetruppe. Die Schwei- zer können 24.000 Mann aufbieten, ihre Hauptstreitmacht bilden die Fußknechte. Die Schlachthaufen sind durch Langspieße geschützt, sodass die burgundischen Ritter nicht an sie herankommen. Die abgebildete Farblithografie nach einem Aquarell von Jaques Onfroy de Breville (1858-1931) zeigt diese von den Schweizern perfektionierte Taktik. Damit ist die Schlacht exemplarisch für den Übergang vom Mittelalter zur Frü- hen Neuzeit: Die teuren Ritterheere werden mehr und mehr obsolet.

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Clausewitz 5/2025

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