IHK-Magazin Ausgabe 06/2023

Umwelt, Energie- und Wasserwirtschaft

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Kommunale Wärmeplanung Darüber hinaus arbeiten wir unter Federfüh- rung der Stadt Heidelberg an einer kommu- nalen Wärmeplanung – einem Fahrplan, wie wir bis 2030 zu einer klimaneutralen Wärme- versorgung gelangen werden. Auch hier liegt unser Fokus auf der Fernwärme. Denn unser Netz ist »technologieoffen«: Es nimmt immer mehr grüne Wärme aus erneuerbaren Energien auf – unabhängig davon, aus welcher Anlage sie stammen. Positiv für die Kundinnen und Kunden: Sie müssen sich keine Gedanken da- rum machen, welche Heizung künftig in ihrem Keller stehen soll, um die absehbaren rechtli- chen Vorgaben zu erfüllen. Mit der Fernwärme übernehmen wir als Stadtwerke das für sie. Erste Ergebnisse der Bestandsanalyse liegen bereits vor: Die Wärme macht rund 37 Prozent des gesamten CO 2 -Ausstoßes in Heidelberg aus. Dieser Anteil kann vor allem durch den Ausbau der Fernwärme reduziert werden. Ein weiteres Ergebnis: Der Anteil der Fernwärme von 50 Prozent an der gesamten Wärmever- sorgung soll nach Möglichkeit auf 80 Prozent erhöht werden. Dafür ist ein Ausbau des 234 Kilometer langen Bestandsnetzes um bis zu 140 Kilometer bis 2030 notwendig. Das be- deutet: Jedes Jahr müssen zwölf Kilometer zu- gebaut werden – drei Mal so viel wie bisher. Um dabei möglichst effizient vorzugehen, soll der Ausbau dort beginnen, wo mit den vorhan- denen Mitteln der größte Klimaschutzeffekt er- zielt werden kann. Das ist vor allem bei Groß- abnehmern bzw. in dicht besiedelten Gebieten mit Objekten der Fall, mit denen wir möglichst viele Kunden erreichen. Die Umsetzung der kommunalen Wärmepla- nung wird noch einige Herausforderungen mit sich bringen. Doch der Ansatz ist hilfreich. Denn er schafft Klarheit – für die Kundinnen und für die Kunden ebenso wie für uns als Stadtwerke. Und das Ziel der Klimaneutralität lohnt sich – für uns alle und vor allem für die nachfolgenden Generationen. Alle Infos rund ums Thema Energiekonzep- tion 2030 finden Sie unter: www.swhd.de/energiekonzeption

Der Energie- und Zukunftsspeicher speichert Wärme und gibt die- se wieder ab, wenn sie benötigt wird.

iKWK-Anlage: Drei große Luftwärmepumpen entziehen der Um- gebungsluft die Wärme. Die Wärme wird auf das Medium Wasser übertragen und so ins Fernwärmesystem eingespeist.

Energiekonzeption 2030 Auf dem Weg zur Klimaneutralität

» Zwischen 2013 und 2014 haben wir sechs Blockheizkraftwerke (BHKW) gebaut, vier da- von mit Biomethan betrieben. Damit ist der Anteil erneuerbarer Energien an der öffentli- chen Wärmerzeugung auf 20 Prozent und der Anteil der eigenerzeugten Wärme-Energie auf 25 Prozent gestiegen. » Unsere Energie- und Zukunftsspeicher ist seit 2019 in Betrieb. Seither ist unser Energie- system noch flexibler: Sobald viel Strom ge- braucht wird, wird die gleichzeitig erzeugte Wärme gespeichert und in kalten Zeiten wie- der abgegeben. » Mit unserer innovativen Kraft-Wärme-Kopp- lungsanlage (iKWK), eingeweiht im Sommer 2023, wird die Luft zur erneuerbaren Wärme- quelle. Sie wird über 180 Ventilatoren an- gesaugt, im Anschluss gefiltert und am Ende in einen Luftkühler gedrückt. Dieser Kühler funktioniert wie ein Kühlschrank – allerdings wird hier die entzogene Wärme und nicht die Kälte genutzt. Unsere nächsten Pläne folgen: Als nächstes ist der Bau von zwei Flusswasser- und einer Ab- wasserwärmepumpe vorgesehen.

Im Jahr 2011 haben die Stadtwerke Heidel- berg die Energiekonzeption 2020 vorgestellt, ihren Plan für die Energiewende vor Ort. Nach vielen umgesetzten Projekten und fortschrei- tenden Planungen ist aus ihr inzwischen die Energiekonzeption 2030 geworden. Die Ziele heute: Allen voran soll die Fernwärme bis 2030 weitgehend CO 2 -neutral werden. Dafür wollen wir die Eigenerzeugung ausbauen und immer mehr erneuerbare Energien nutzen. So haben wir es heute schon geschafft, von null Prozent erneuerbaren Energien im Jahr 2010 auf einen Anteil grüner Wärme von über 51 Prozent sowie einem Anteil an erneuerbaren Energien von 26,5 Prozent zu gelangen. Immer mehr grüne Wärme Um diese Ergebnisse zu erreichen, haben wir unseren ENERGIEpark im Pfaffengrund konti- nuierlich ausgebaut. Heute stehen dort ganz unterschiedliche Anlagen, die sich gut ergänzen und ein flexibles Energiesystem sicherstellen: » Unser 2013 in Betrieb genommenes Holz-Heiz- kraftwerk hat den Anteil erneuerbarer Energien an der Heidelberger Fernwärme auf 14 Prozent erhöht. Betrieben wird es mit Grünschnitt und Landschaftspflegematerialien aus Bauhöfen im Umkreis von 75 Kilometer um Heidelberg.

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