STANDORT
stationär zur Verfügung steht, steigt dadurch auf insgesamt 8,9 Milliarden Euro in der Region. Die prozentual höchste Zunahme von 5,5 Prozent gibt es bei den Prognosewerten für die Einzelhandels- umsätze vor Ort. Die steigenden Umsatzzahlen sorgen dafür, dass Mannheim und Heidelberg im Vergleich zum Vorjahr mehr Kaufkraft binden können; die Kauf- kraftbindungsquote steigt. Die beiden Oberzent- ren erwirtschaften nach wie vor über 50 Prozent des stationären Einzelhandelsumsatzes in der Region. Auch die meisten Mittel- und Unterzen- tren im Rhein-Neckar-Kreis und Neckar-Oden- wald-Kreis erhöhen die Kaufkraftbindung. Doch trotz positiver Entwicklungen im stationä- ren Handel fließt im gesamten Kammerbezirk mehr als eine Milliarde Euro der vorhandenen einzelhandelsrelevanten Kaufkraft an Standorte außerhalb der Region oder in den Online-Handel. Dies ist der Differenz zwischen den vor Ort ge- tätigten Umsätzen (7,7 Milliarden Euro) und der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft (8,9 Milliarden Euro) zu entnehmen. „Es ist eine leichte Erho- lung in Sicht, das Einkaufserlebnis vor Ort steht wieder im Vordergrund und die Umsätze nähern sich dem Vor-Corona-Niveau“, bewertet IHK-Prä- sident Manfred Schnabel zentrale Ergebnisse der IHK-Kaufkraftanalyse sowie die aktuelle Situation im Handel. Vergangenes Jahr wurde der bundesweite Online- Anteil an der einzelhandelsrelevanten Kaufkraft mit 17,8 Prozent beziffert. Die diesjährigen Pro- gnosen geben einen Anteil von 15,5 Prozent an. Eine Tendenz, die sich auch in der Region zeigt: Hier fließen 15,6 Prozent in den E-Commerce (2022: 17,9). Vor allem der sortimentsbezogene Online-Anteil bei Produkten der Informationstechnologie (-14,6 Prozent) hat stark abgenommen. Bei klas- sischen Innenstadt-prägenden Sortimenten wie Elektrogeräten, Bekleidung und Schuhe muss der Online-Handel ebenfalls Federn lassen. Das Fazit des IHK-Präsidenten: „Handel ist Wandel. Das galt schon immer und gilt für den Innenstadt-Ein- zelhandel besonders. Doch die Betriebe machen ihre Hausaufgaben, erweitern ihr Online-Geschäft und sorgen gleichzeitig dafür, dass die Innenstäd- te die Zentren des städtischen Lebens bleiben. Das hängt vor allem von der Politik vor Ort ab, die dazu die richtigen Rahmenbedingungen setzen muss.“ Die IHK-Kaufkraftanalyse ist abrufbar unter ihk.de/rhein-neckar/kaufkraftanalyse
Zentrale Kennzahlen der IHK-Kaufkraftanalyse 2023 Einzelhandelsrelevante Kaufkraft in Millionen Euro
8.904
9.000 8.800 8.600 8.400 8.200 8.000 7.800 7.600 7.400
+6,0%
8.609
8.399
8.187
8.049
7.916
2018
2019
2020
2021
2022
2023
Allgemeine Kaufkraft in Millionen Euro
33.000 32.000 31.000 30.000 29.000 28.000 27.000 26.000 25.000
32.337
+14,8%
30.952
28.915
28.441
28.220
27.730
2018
2019
2020
2021
2022
2023
Einzelhandelsumsatz in Millionen Euro
7.800
7.729
7.677
-0,7%
7.619
7.600
7.400
7.275
7.200
6.963
7.000
6.874
6.800
6.600
6.400
2018
2019
2020
2021
2022
2023
Kaufkraftbindungsquote in Prozent
94
93
92
92
90
-6PP
88
88
86
86
85
85
84
82
80
2018
2019
2020
2021
2022
2023
QUELLE: IHK-KAUFKRAFTANALYSE 2023, MB RESEARCH
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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2023
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