IHK-Magazin Ausgabe 06/2023

AUS DEN UNTERNEHMEN

FUCHS „Elektromobilität ist eine große Chance für uns“ Welche Möglichkeiten Nachhaltigkeit für ein Unternehmen wie Fuchs bietet, erklärt Vorstandschef Stefan Fuchs.

Stefan Fuchs ist seit 2004

Vorstandsvorsitzender.

Schritt ist es, bis 2040 über die gesamte Wert- schöpfungskette hinweg klimaneutral zu sein. Diese nachhaltigere Performance gelingt auf vielfältige Weise: durch die bereits angespro- chene Wahl nachhaltiger Rohstoffe, verbesserte Produkte, eine optimierte Produktion, intelligen- te Anwendungen und ein konsequenter Blick auf Zirkularität. Insbesondere unsere Kunden stehen für uns beim Thema Nachhaltigkeit im Fokus: Wir helfen ihnen mit unseren Produkten ihren CO2-Fußabdruck zu minimieren. Durch den Ein- satz hochwertiger Schmierstoffe werden Reibung und Verschleiß verringert. Das spart im Automo- tive-Bereich, bei Maschinen und Anlagen sowie zahlreichen weiteren Anwendungen spürbare Mengen an Energie und Emissionen ein. Für ein Unternehmen wie Fuchs, das einen Großteil seiner Umsätze mit Schmierstoffen für die traditionelle Automotive-Industrie erzielt, ist Elektromobilität eine große Herausforderung. Wie geht Fuchs mit dem Mobilitätswandel um? Fuchs: Wir bereiten uns seit geraumer Zeit auf die Transformation vor und sehen hier große Möglichkeiten. Die Elektromobilität verlangt Funktionsflüssigkeiten, zum Beispiel für die Kühlung, neue Eigenschaften ab. Das ist eine Chance für Innovation und Wachstum, denn der etwa drei Milliarden Euro große, neue Markt für funktionelle Flüssigkeiten ist für viele unserer Produkte und -Lösungen relevant. 2020 haben wir für das Thema Elektromobilität mit unserer globalen Produktlinie Fuchs BluEV ein eigenes Sortiment vorgestellt, das bei mehreren Fahr- zeugherstellern in Europa, aber auch in den USA und vor allem in China bereits eingesetzt wird. Zudem sind wir im Mai 2022 mit der Beteili- gung an der E-Lyte Innovations GmbH selbst in den schnell wachsenden Markt für Elektrolyte eingestiegen, ein wesentlicher Bestandteil von Lithium-Ionen-Batterien. So sehen wir bei der Elektromobilität auch über die eigentlichen E- Autos hinaus zahlreiche Marktchancen.

Die Fuchs Petrolub SE wurde kürzlich in Fuchs SE umbenannt. Was waren die Gründe? Stefan Fuchs: Der Begriff „Petrolub“ bezieht sich auf den Ursprung eines Großteils unserer Rohstoffe und kann zu einer falschen Vorstel- lung unseres Geschäftsmodells führen. Ange- sichts der wachsenden technischen Anforderun- gen und Nachhaltigkeitsbestrebungen richtet sich unser Schwerpunkt inzwischen auf leis- tungsfähige Rohstoffe aus nachhaltigen Quellen. Aus diesem Grund ist der Namensbestandteil Petrolub nicht mehr zeitgemäß. Bei unseren 56 Tochtergesellschaften ist Petrolub ohnehin nicht Teil der Firmierung und der Begriff spielt auch in der Markenkommunikation keine Rolle. Das Stichwort Nachhaltigkeit ist bereits gefallen. Wie gehen Sie damit um? Fuchs: Nachhaltigkeit ist für uns eine Herzens- angelegenheit und Teil unserer DNA. Seit 2020 kompensieren wir unsere Emissionen von „Werkstor zu Werkstor“ durch unser Engagement bei Klimaschutzprojekten. Der nächste große

ZAHLEN UND FAKTEN 1931 Gründung durch Rudolf Fuchs 6.000 Mitarbeiter in über 50 Ländern 3,4 Mrd. Euro Umsatz (2022)

Mannheimer Konzern tritt ins globale Licht Im Juli ist sie gestartet: die Fuchs-Kampagne „Moving your world“, mit der das Unternehmen mit Hauptsitz in Mannheim jetzt auch global stärker Flagge zeigt. Gleich an zwölf internationalen Flughäfen von Atlanta über Bangkok, Johannesburg, Sao Paulo (Bild) und Sydney bis Warschau und Wien fährt Fuchs erstmalig eine internationale Kampagne für mehr Sichtbarkeit und Wahrnehmung.

fuchs.com

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IHK Magazin Rhein-Neckar 06 | 2023

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