Editorial MODELLFAN
Klein-Kunst
Thomas Hopfensperger, Verantwortlicher Redakteur
D inge, die man wirklich braucht, ver- misst man oft erst schmerzlich, wenn man sie nicht oder nicht mehr hat. Wie fiebert man oft dem neuesten Tool ent- gegen, einer F-15 Eagle beispielsweise, um dann festzustellen, dass die gar nicht so viel besser ist als die 20 anderen, die man schon im Keller hat. Braucht’s des? Hätte ein Mann vom Kali- ber eines Gerhard Polt gefragt und die Ant- wort gleich dazu gegeben. Genauso dringend wie einen Nikolausi im April zum Osterhasi. Jedoch: Wie oft kommt ein Modellbauprojekt ins Stocken? Meine Antwort: immerzu! Denn so perfekt sind die neuen und auch älteren Kits oft nicht. Nur fällt das beim Auspacken noch gar nicht auf, dank der ro-
selbst beim Bau eines Modells was Wichti- ges als fehlend auffällt. Das ist echte Kun- denorientierung, denn niemand kennt die Bedürfnisse eines Modellbauers besser als ein gleichgesinnter Modelleur. So ist der Bericht über das Swift-Boot in diesem Heft ab Seite 76 der beste Beweis für diese These. Nicht nur, dass so viele Extras beim Bau diesen tschechischen Ursprung haben. Ohne die Scheibenwischer von Hau- ler wäre das Projekt erst mal zum Erliegen gekommen. So gesehen wünsche ich Ihnen immer ge- nügend Ausstattung für Ihr Modell und viel Vergnügen mit dem Heft. Bleiben Sie am Bauen und gesund! Ihr Thomas Hopfensperger
Flaps unten, das Modell hat sie aber nicht! Und was dann? Als Hersteller mit ganz großem Mehr- wert, was die Rettung von hoffnungslosen Projekten aus der Verzweiflungsphase und vor der endgültigen Vermüllung angeht, möchte ich Brengun mit Schwestermarke Hauler einmal herausgreifen. Anders als etwa bei eduard, wo hochpro- fessionell marketingkonform zu jeder wich- tigen Neuheit gleich x-fach das Zubehör he- rausgeschossen und der New-Tool-Hype genutzt wird, macht sich da ein kleines Team Gedanken, was der Modellbauer denn so wirklich braucht. Oft entstehen dann die Produkte, weil zum Beispiel Brengun-Chef Jan Sobotka
saroten Brille, die wir ger- ne dabei auf der Nase ha- ben. Dann aber kommt’s: Dies und das ist falsch, die Decals stimmen nicht oder das Ding steht am Boden immer mit den
Es sind oft die
kleinen Dinge, die dich retten
Ob Flaps oben, Flaps unten, Decals gut oder schlecht: Es ist immer von Vorteil, Alternativen zu haben. Oft wird es dann halt Plan B
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