nigte diese dann in einem Wasserbad. Anschließend können die Läufe mit Grafit- pulver poliert und probeweise eingesetzt wer- den. Die endgültige Montage steht erst zum Abschluss an (7). Lebendiges Abbild Ist der Rohbau abgeschlossen und sind die Hauptkomponenten zusammengefügt, geht es an die farbliche Gestaltung des Sturmbocks – eine Maskierung der offenen Bereiche voraus- gesetzt. Der erste Farbauftrag findet an der Unterseite sowie an den Rumpfseiten in RLM 76 von Hataka statt. Die Farbe lässt sich gut lackieren und mit einem Mischungsverhältnis von zirka 60 Prozent Originalverdünnung kommt man perfekt zurecht (8, 9). Eine Alternative zum Vorschattieren mittels Airbrush ist die Bearbeitung der Flächen mit Tusche. Dabei können unverdünnte oder mit Wasser vermischte Farben mittels Pinsel auf- getragen werden. Die Acryltusche ist schnell bereit zur weiteren Nutzung und erfordert deutlich weniger Aufwand als die Airbrush- Methode (10). Da ich jedoch verschiedene Techniken an einem Modell mag, um gleiche Effekte zu minimieren, befürworte ich ebenso die altbekannten Techniken. Mit RLM 04 von MRP entsteht die Lackierung der Grundfarbe, hinzu kommt ein dunkles Wash entlang aller Blechstöße und Nietreihen (11, 12). Zusätzlich zum Vorschattieren werden punktuell kleine- re Farbnuancen mit hellerer Ölfarbe geschaf- fen. Aufgetragen wird das Ganze leicht ver- dünnt, in unregelmäßigen Abständen und unregelmäßiger Intensität (13). Neben der unteren Motorabdeckung ent- steht auch das Rumpfband im Vorfeld der Lackierarbeiten. Als Basis hierfür dient Weiß,
welches gut eintrocknen muss, um die folgen- de Maskierung zu bestehen (14). Mithilfe eines flexiblen Maskierbandes wird nun die Rumpftonne entsprechend abgeklebt und mit Schwarz lackiert (15). Für die Unterseiten, insbesondere bei hellen Farben, empfiehlt es sich, eine Vorschattierung durchzuführen. Hierbei dienen Schablonen aus der 77propel- ler-Serie als Hilfe (16). Die Lackierung des „Sturmbocks“, das anschließende Wash sowie das Versiegeln mit Glanzlack zum besseren Verarbeiten der Decals sind standardmäßige Arbeiten und werden daher nur kurz ange- schnitten (17 bis 19). Weiße 2 eduards Decals haben den Vorteil, dass sie sich vom Trägerfilm befreien lassen, müssen jedoch nach dem üblichen Verarbeitungsverfahren etwa 24 Stunden ruhen. Anschließend kann man mit einem nassen Pinsel unter den Träger- film gelangen und ihn vorsichtig lösen (20).
Rotbraun-Schwarzton. Diese Arbeiten werden durchweg mit dem Airbrush und einer 0,2-mm-Düse durchgeführt (22, 23). Ölschlie- ren kann man mit Ölfarben und Acrylholz- stiften darstellen und durch aufgewirbelten Staub im Bereich des Fahrwerks ergänzen. Das Hervorheben besonders verschmutzter Blech- stöße mit Ölfarben bildet den Abschluss der Verwendung dieses Mediums (24). Um die vorangegangenen Arbeiten zu schützen, wird das Modell abschließend mit seidenmattem Klarlack behandelt. Bereit zum Start Sobald der Klarlack gut ausgehärtet ist, konn- te ich mit der Darstellung von Kratzern sowie weiteren eingetrockneten Schlieren fortfahren (25). Abschließend liegt der Fokus auf den Anbauteilen wie dem Fahrwerk, den Kleintei- len und der Cockpithaube. Die Fahrwerksklap- pen des Hauptfahrwerks sind etwas zu dick- wandig. Anstatt sie aus Ätzteilen zu biegen,
Nachdem ich das schwarze Rumpfbalkenkreuz überla- ckiert und mit geflickten Beschussschäden ergänzt hatte, ging es an die Darstel- lung des typischen Abgas- schmauchs der Fw 190.
Eine bestimmte Maschine wird zum Vorbild genommen. Dies kann hilfreich sein – oder hinderlich
wäre eine weitere Option, sie aus dem Fahr- werksbeine-Set (Bronze) zu entnehmen. Die übrigen Anbauteile werden aus dem Bausatz gefertigt und wie das Modell selbst entspre- chend bearbeitet. Noch vor der Endmontage bringe ich Schmauchspuren der Bewaffnungen mittels schwarzer Tusche auf. Die Montage der Antenne aus Spanngarn sowie die Darstellung der Spannschlösser aus gezogenem Gussast leiten das Ende dieses Projektes ein.
Dazu wird zunächst eine rotbraun-schwarze Mischung auflackiert und im Inneren mit Schwarz akzentuiert (21). Horizontale Flächen, die der Sonne stärker ausgesetzt sind, müssen mit einem hochverdünnten Ton, hier „Rado- me“ von Gunze, in unregelmäßiger Intensität aufgehellt werden. Bereiche, an denen sich Schmutz und aus- gelaufene Schmier- und Kühlstoffe ansammel- ten, entstehen hingegen mit einem dunklen
Das Vorbild: Sturmjäger
Im Gegensatz zur Bf 109 nutzte die Fw 190 einen luftgekühlten Doppelsternmotor von BMW, der ihr die markante Schnauze verlieh. Durch die wuchti- ge Frontpartie und den beschussunempfindliche- ren Motor konnte sie besser bei der Abwehr von Bomberverbänden bestehen. Nach anfänglichen Schwächen in der Bewaffnung, welche gegen die „fliegenden Festungen“ wenig erfolgreich war, ent- standen immer schlagkräftigere Versionen. Eine davon war die Untervariante des Rüstsatzes (R)7, die zusätzliche Panzerungen an den Cockpitseiten und der Cockpitverglasung hatte. Erstmals im Okto- ber 1943 bei der neu formierten Sturmstaffel 1 mit Fw 190A-6 eingesetzt, zielte diese Einheit darauf ab,
Quelle: Claes Sundin, Herausgeber und Autor
so viele Bomber wie möglich zu vernichten. Im Mai 1944 wurde die Sturmstaffel 1 in die IV. Gruppe des JG 3 eingegliedert, welche als Sturmgruppe in der Reichs- verteidigung eingesetzt werden sollte. Die hier dargestellte Fw 190A-7/R7 war die persönliche Maschine von Unteroffizier Gerhard Vivroux, einem der vielen jungen Piloten, die die Reichsverteidigung nicht überlebten.
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