Ein etwas genauerer Blick auf den fertigen Bau. Die Abschleppseile erzeugen viel Dynamik und sehen fantastisch aus
hält man ein tadelloses Modell und kann mit gutem Gewissen schlafen gehen. Man könn- te aber auch anfangen, sich mit Kleinigkei- ten zu befassen und Schwachstellen in den Details zu suchen. Wie es üblich ist: Wer sucht, der findet. Zwei Bereiche waren für mich am präsentesten. Zum einen die sehr großen Lüftungsöffnungen und zum ande- ren zahlreiche dreieckige Ösen, welche sich über das ganze Fahrzeug erstrecken und einfach nur unbeweglich und etwas klobig wirken. Netterweise befindet sich ein Groß-
zelnen Teile vor und entfernte erst einmal die Ösen mittels Stechbeitel. Ein scharfes Werkzeug ist hier wichtig, so muss man nachher weniger schleifen (2). Nachdem alle Teile verklebt waren, habe ich mit einem Gravierwerkzeug der Stärke 0,3 Millimeter die Zwischenräume der Gitter bearbeitet und tatsächlich durchlässig gemacht. Bis hierhin war der Aufwand überschaubar und das Ergebnis lässt sich sehen (3). Jetzt kam der aufregende Teil: Ich musste einen Weg finden, möglichst viele Ösen mit möglichst wenig Aufwand herzustellen. Ich baute mir eine kleine Biegehilfe und fing an, 0,4-mm- Draht zu Dreiecken zu formen. Ein kleiner Streifen aus extrem dünnem Kupferblech diente als Halterung der Ösen. Nebenbei be- merkt: Das Ganze ist nicht beweglich, es soll nur den Anschein haben (4). So arbeitete ich mich über das Fahrzeug und landete bei den seitlichen Schürzen. Das Spiel ging von vorne los und ich gravier- te die einzelnen Segmente der Schürzen, da- mit diese tatsächlich voneinander getrennt sind (5). Im Anschluss kamen auch hier noch Ösen und kleine Haken zum Einsatz. Die Haken waren relativ leicht aus dünnem Draht gebogen und an den feinen halbrun- den Ösen befestigt. Wenig Aufwand, viel
teil der Ösen auf den Streben der Lüftung und somit konnte ich direkt beide Probleme angehen. Weg mit dem Zeug Um besser zu erklären, was ich meine, zeige ich den direkten Vergleich zwischen vorher und nachher. Wenn man die linke bearbei- tete Seite mit der unbearbeiteten rechten vergleicht, bekommt man schnell eine Ah- nung davon, wie grob die Details bei diesen Gittern sind (1). Ich nahm mir also die ein-
Das Vorbild: Magach
Der Magach, zu Deutsch „Rammstoß“, ist eine Kampfpanzer-Baureihe der israelischen Streit- kräfte und basiert auf dem amerikanischen M48 oder M60. Israelische M60 und aus Beständen der Bundeswehr stammende M48A2 nahmen an den Kampfhandlungen während des Sechstage- krieges teil. Nach dem Krieg begann man, die ursprünglichen Fahrzeuge zu verändern. So wurde die 90-mm-Kanone gegen die britische 105-mm-Kanone ausgetauscht. Auch ein neuer Dieselmotor mit 750 PS fand seinen Platz. Über die Jahrzehnte wurde das Fahrzeug immer wie- der verbessert und modernisiert. Aktuell sind noch 1400 Magach im Einsatz.
Aufgereihte Magach bei einer Übung
Foto: Sammlung Oscar Ebrí
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