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Das Schnellboot während eines Angriffs. Die dynami- schen Effekte gelangen mit Watte und Bemalung Spritzprofil und Vorderschiff sind jetzt originaltreuer, dank leider viel zeitraubender Heimarbeit

Kit aus dünner bedruckter Transparentfolie geschnitten werden, was für Ungeübte ganz sicher kein Spaß ist. Trockenproben für ei- nen optimalen Sitz der Aufbauten machte ich alle Ritt lang. Diese Lektion hat mich mein Bau von PT-109 schmerzvoll gelehrt. Auch die Alterung trieb ich in vielen Schich- ten immer weiter, denn die Boote waren in den Kampfeinsätzen auf den Flüssen schnell stark verdreckt. Nur Salzränder gab es da eher weniger. Die ersten Decals mon- tierte ich dann auch schon, der Stern vom Kit war allerdings nicht richtig, was ich dann erst ganz zum Schluss änderte (14). Zubehörteile gehen an den Start Bei vielen Teilen wäre ich über einen Ersatz sehr erfreut gewesen, es gab aber zumindest bis Redaktionsschluss im Mai 2022 rein gar nichts zum Kit. Umso toller ist da, dass Fir- men wie Brengun und Hauler einen immer zuverlässig aus der Bredouille holen. In die-

sem Fall waren es Benzinfässer aus dem Set HLH72118, wo auch deutsche Fässer dabei sind, Munitionskisten HLH72112, geätzte Feinketten HLU35068 und nicht zuletzt, weil überall sonst ausverkauft, direkt vom freundlichen Hersteller als letzte Hilfe ge- sendete Scheibenwischer aus dem Set HLH72026 (15). Mit diesen und anderen schönen Teilchen aus den Restekisten ist

Planen, Rucksäcke und einiges mehr (11). Nebenbei schritt auch die Bemalung voran. Hierbei ging ich genau wie beim Alu-Origi- nal vor. Eine Grundierung in original Alu- Autolack stellte eine maximal harte Metall- oberfläche dar, auf die ich dann gelbliches Zinkchromat, ganz wie in echt, auftrug. Dann kam die Tarnfarbe, in meinem Fall das dunklere „Modern U.S. Navy Deck Gray“ (12). Die hellgrauen Innenräume in „Navy Inte- rior Gray“ (ähnlich wie RAL 7035 Lichtgrau) habe ich simultan bemalt und ausgestattet, die schwarzen Gummidichtungen der meis- ten Fenster habe ich mit Overheadstiften an- gelegt (13). Die Fenster mussten bei diesem

Das fertige Boot besteht am Ende aus gut 300 Einzel- teilen

man überhaupt erst in der Lage, ein dem Original entsprechendes Modell zu komplet- tieren. Mindestens ein Playboy undein Hust- ler in Magazinform, wichtiger noch als die Seekarten, mussten sowieso dabei sein. Auch CMK mit den Ketten H1017 für die Reling sowie eduard mit der zusätzlich aus- gefransten 1:350er-US-Flagge 53180 Steel halfen aus, da Revell als Decal im Kit eine sichtlich falsche Flagge anbot. Bis auf foto- geätzte Kimme und Korn sind die Kanone und die MG rein „bildhauerisch“ mit Micro- Fräsern und Bohrern optimiert, das Spiral- kabel für den Sprechfunk ebenso. Die wei- ßen und olivgrünen Granatwerfer-Kar- tuschen im Munikasten „originalisierte“ ich mit passenden Stencils (16, 17). PCF 9 hatte wie weitere Boote ein meist braun ver- schlammtes Unterwasserschiff in einem zinkchromatigen Gelbton, lackiert mit schwarzem Wasserpass (18). Hochzeit von Rumpf und Aufbauten Die von mir deutlich verbesserten Aufbau- ten habe ich mehrfach gespachtelt und

Eher Baubarkeit als Detailtreue ist die Stärke des Kits. eduards Fahne ist schön flatterfähig

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