16 Das Geschützdach und die hori- zontale Fläche des Sockels sind in „Deck Blue“ B20 lackiert. Dank eines Kreis- schneiders war das eine einfache Sache gestrichen. Um aber die in Schwarz gehaltenen Decals der Laufwege verwenden zu können, wählte ich das hellere „Flight Deck Stain“ 21, welches eigentlich auf Flugzeugträgerdecks Verwendung fand. Zwei zum Vergleich her- gestellte Farbkarten verdeutlichten den Unter- schied zwischen den Farbtönen und bestärkten mich in meiner Entscheidung (6). Um mir das aufwendige Abkleben der Decks zu ersparen, hatte ich mir Masken vom Zubehörmarkt besorgt. Diese lassen sich leicht vom Träger- film lösen, sind durch die gelbe Farbe sichtbar und passen millimetergenau an die vorgese- henen Positionen (7). Selbst für die drei Geschützdächer sind Masken vorhanden. Mit Skalpell und Kopierer Aus dem Netz besorgte ich mir das Original- tarnschema, das im amerikanischen „Mea- sure“ genannt wird, und druckte es mir auf Papier aus. Wie sich zeigte, stimmte das Tarn- schema mit dem des Bauplans überein, welches aus zwei verschieden hellen Grautönen besteht. Die Lackierung der vertikalen Flächen begann mit „Light Grey“ 5-L, der helleren der beiden Farben (8). Die Papiervorlage des Measure 33a skalierte ich mit einem Kopierer auf die Länge des Zerstörers. Mit einem neuen Skalpell trennte ich die hellen Flächen aus der Vorlage, übertrug anschließend die Lücke mit einem Fineliner auf Tape und schnitt die Kontur ebenfalls mit dem Skalpell aus (9). Nachdem die hellen Flächen des Rumpfes abgeklebt waren, konnten die Aufbauten pro- visorisch auf das Deck gesetzt werden. Um den Tarnverlauf vom Rumpf hoch zu den Aufbauten fortzuführen, verwendete ich Uhu Tack. Diese umständlich wirkende Vorge- hensweise habe ich nur deshalb angewendet, weil die vertikalen Flächen der Aufbauten zu klein und zu uneben waren, um sie mit Tape sicher abkleben zu können (10). Nun konnte das dunklere „Ocean Grey“ 5-O mittels Air- brush auflackiert werden. Nach dem Demas-
17 Die Alterung erfolgte mit Künstler- Ölfarben sowie Terpentin – mittels Zahnstocher aufgetragen und mit benetz- tem Pinsel abgewischt - kieren konnte sich das Ergebnis sehen lassen und mit der Vorlage standhalten (11). Im nächsten Schritt klebte ich den kompletten Überwasserbereich ab, um nun den Unter- wasserrumpf vollständig schwarz zu lackie- ren. Nach dem Durchtrocknen der Farbe konnte der Wasserpass mittels eines ein Mil- limeter starken Tapes abgeklebt werden. Im letzten Durchgang kam Revell 37 Ziegelrot (12) als Antifoulingfarbe zum Einsatz. Geduldsspiel Decals Die Laufwege bestehen aus einer großen Anzahl von Decals. Manche sind lang und schmal, andere winzig klein. Zwar haben diese Nassschiebebilder erfreulicherweise einen geringen Überstand, aber die einzelnen Stücke sind auf dem Decalbogen ineinander ver-
18 Nachträgliches Lackieren wäre zu aufwendig. Abhilfe bringen silberne Decalstreifen, die mit Mr. Mark Setter und Softer in Form gebracht werden schachtelt, sodass das Herausschneiden zur Geduldsprobe wird (13). Anschließend über- zog ich alles mit Mattlack, um den Fortschritt zu sichern. Nach dem Aufkleben der einzelnen Decks und der Kommandobrücke habe ich die PE-Reling mittels Sekundenkleber angebracht. Bei der Anti-Aircraft-Bewaffnung griff ich auf den Hersteller FineMolds zurück. Dieser hat wunderbar detaillierte Twin- und Quad- Bofors-40-mm-AA im Angebot (14). Zum Abschluss bemalte ich noch Rettungsflöße, die Masten und das Radar. Für die Antennen und Flaggenleinen verwendete ich Monofilament aus dem Anglerbedarf. Ein leichtes Wash mit schwarzer Künstler-Ölfarbe diente zum Her- vorheben der vielen kleinen Details. Für den dezenten Rost an den Bordwänden verwende- te ich Pigmente aus dem Weathering-Set von
Das Vorbild: USS Southerland DD-743
Die Gearing -Klasse bestand aus 98 Einheiten und war eine Weiterentwicklung der Allen-M.-Summer - Klasse. Bei der Allen-M.-Summer -Klasse setzte man erstmals die 12,7-cm-Zwillingstürme ein, was zu einer räumlichen Entlastung führte. Allerdings zeigte sich, dass es durch das Gewicht der neuen Zwil- lingstürme an Position A und B zu einer höheren Buglastigkeit kam. Daraus resultierten eine geringere Geschwindigkeit und folglich eine geringere Reichweite als geplant. Um diese Defizite auszugleichen, fügte man bei der Gearing -Klasse eine 4,3 Meter lange Sektion ein, was bei gleicher Bewaffnung und derselben Maschinenanlage den gewünschten Erfolg brachte. Einige Zerstörer wurden modernisiert und fuhren teilweise unter anderen Flaggen bis in die 1980er-Jahre.
95
modellfan.de 9/2025
Made with FlippingBook flipbook maker