DEUTSCHE SCHIFFE
Bestand zu gering und nicht zeitgemäß. Mehr Argumente benötigte die Reichsmarine nicht, um den Auftrag für ein neues Artillerieschulboot zu rechtfertigen. Außerdem sollte die am 24. Januar 1931 auf der Marine- werft Wilhelmshaven vom Stapel gelaufene Bremse auch dazu dienen, die Diesel des kommenden Panzerschiffs A ( Deutschland ) zu testen. Das 103,6 Meter lange, 9,5 Meter breite und mit vier 12,7-cm-Geschüt- zen schwach bewaffnete Schiff wurde der Schiffsartillerieschule in Kiel zugeteilt und tat mit einer Besatzung von 192 Mann fortan das, was es sollte: künftige Geschützbedienungen und Artillerieoffiziere auszubilden. Mit Kriegsbeginn fuhr Bremse Fronteinsätze, erst als Minenleger, dann als Begleitschiff für Truppentransporter. Beim Unternehmen „Weser- übung“ zur Besetzung Dänemarks und Norwegens im April 1940 muss- te das Artillerieschulschiff zwei 21-cm-Treffer der norwegischen Küsten- batterien hinnehmen, konnte aber nach kurzem Werftaufenthalt wieder im Geleitdienst eingesetzt werden. Eine Ramming mit einem deutschen Dampfer und eine Grundberührung führten abermals zu Reparatur- zeiten, wohingegen Angriffe von Flugzeugen des britischen Trägers Victorious am 30. Juli 1941 in Kirkenes folgenlos blieben. Beim Sichern der Transporter Trautenfels und Barcelona ist Bremse am 6. September 1941 von den britischen Kreuzern Nigeria und Aurora vor dem Mageröy- Fjord versenkt worden. GSW Im Gefecht gesunken Artillerieschulschiff Bremse
Das Artillerieschulschiff Bremse war das erste größere Überwasserkriegsschiff der Welt mit ausschließlichem Diesel-Antrieb Foto: picture-alliance/WZ-Bilddienst
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