MARITIMES PANORAMA
Denunziert und verhaftet Die Folgen des Hitler-Attentats vom 20. Juli 1944 MARINE UND GEDENKEN
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Offizieranwärter „ständig in Be- wegung“ zu halten und ihn so dem Zugriff der Gestapo zu entziehen. Ein Zwischenstopp in Hamburg in der elterlichen Wohnung wur- de ihm zum Verhängnis, da eine Nachbarin ihn denunzierte. Eine Polizeistreife verhaftete Linde- mann am 25. August 1944. Der „Volksgerichtshof “ verurteilte ihn am 14. November 1944 wegen Nichtanzeige eines Hoch- und Landesverrats und wegen Mitwis- serschaft zu fünf Jahren Zuchthaus und weiteren fünf Jahren Ehrver- lust. Er überlebte den Krieg. Sein Bruder Friedrich, Leutnant im Artillerieregiment der 132. Infan- terie-Division, wurde nach dem 20. Juli denunziert und 1945 zu sieben Jahren Zuchthaus und Ehr- verlust verurteilt. Jörg Hillmann
eben den Beteiligten und unmittelbaren Mitwissern an dem Umsturzversuch am
20. Juli 1944 gerieten deren Familien ebenfalls ins Visier der Sicherheits- behörden. Die Anordnung von Sip- penhaft betraf auch die Familie des Generals der Artillerie Fritz Linde- mann. Seine Frau und die jüngste Tochter wurden in Haft genommen. Sein Sohn Georg-Wilhelm diente als Oberfähnrich zur See in der Marine (Crew 6/42). Admiral Hans- Georg von Friedeburg, Komman- dierender Admiral der U-Boote und Onkel von Georg, versetzte ihn in Absprache mit dem Inspekteur des Bildungswesens, Konteradmiral Bernhard Rogge, zu den Kleinkampf- verbänden in Timmendorf. Dort angekommen, setzte man ihn nach Italien in Marsch, um den jungen
Georg-Wilhelm Lindemann vor dem „Volksgerichtshof“; vorn rechts dessen Vorsitzender Richter Roland Freisler Foto: bpk/Bayerische Staatsbibliothek/Archiv Heinrich Hoffmann
Bezeichnung für den Versuchs-Seenotkreuzer Bremen gebraucht, als solcher umgebaut aus dem MRBBremen (III) und 1955 in Dienst gestellt. Der Begriff „Seenotkreuzer“ wurde erstmals als Standardausdruck in Verbindung mit dem Neubau des ersten Seenotkreuzers Hermann Apelt 1956 Allgemeinbezeichnung für diesen Typ Fahrzeug im Seenot-Rettungswesen. Aber dennoch: Nichts für ungut! Peter Brand, Fregattenkapitän a. D., Neustadt in Holstein Schiff Classic 4-2022, Midway Vielen Dank für den ausgezeichneten Artikel über die nicht unkomplizierte See-Luftschlacht bei Midway! Ich erlaube mir einen weiter- führenden Literaturhinweis in einem älteren Werk von Professor Jürgen Rohwer zum Thema, das aber noch sehr aktuell ist: „Entscheidungs- schlachten des zweiten Weltkrieges“, hrsg. v. Hans-Adolf Jacobsen und Jürgen Rohwer, Frankfurt a. M., 1960, S. 189–227. Dr. Michael Senhenn, Hannover
versehen war der Bericht über den Einsatz des Vorpostenbootes Polarfront nach den Erinne- rungen von Rudolf Ressel, zumal der Einsatz der Kleinkampfmittel der Marine viel zu selten gewürdigt wird. Ich hätte mir allerdings einen kurzen Hinweis gewünscht, dass Rudolf Ressel ein begabter Marine- und Landschaftsmaler war. Geprägt war sein Schaffen durch die Freund- schaft mit den bekannten Marinemalern Walter Zeeden und Adolf Bock, die ihm Anregungen gaben und ihn inspirierten. Neben kleineren Ausstellungen war Rudolf Ressel auch mehrfach persönlich und mit Bil- dern zu Gast auf der art maritim in Hamburg. Der Verfasser des Artikels über die Polarfront , Herr Rüdiger von Ancken, hat seinerzeit einen Nachruf auf Rudolf Ressel geschrieben, ver- öffentlicht im Deutschen Schiffahrtsarchiv 34/2011 (Seiten 461 ff.). Abgebildet sind dort auch einige sehr schöne Beispiele des Schaf- fens von Rudolf Ressel. Schiff Classic 4-2022, Im Griff des Mahlsands Herzlichen Dank für die Ausgabe 4-2022, die ich wieder mit Interesse gelesen habe. Jedoch ist Ihnen auf Seite 34 bei der Bildunterschrift ein kleines Malheur passiert. Das Seenotfahrzeug Hindenburg wurde in der Terminologie der DGzRS als Seenotrettungsboot (SRB) bezeich- net, ebenso wie die im Artikel genannte Juist . Der Begriff „Seenotkreuzer“ wurde erstmals als
BRIEFE AN DIE REDAKTION
Schiff Classic 3-2022, Panzerschiff Deutschland In Ihrem Artikel über das Panzerschiff Deutsch- land , den ich sehr gelungen finde, ist mir eine kleine Sache aufgefallen. Auf Seite 26 ist der mit Tarnanstrich versehene Schwere Kreuzer Lützow abgebildet. Die Bildunterschrift zeigt an, dass sichdie Lützow im Lofjord bei Drontheim im Sommer 1942 aufhielt. Nach zwei anderen Quellen zeigt das Foto die Lützow im Langfjord im März 1943 (Archiv Gröner, War history from World War II, „Langfjorden“ v. 17. März 2016, Hinweis in: www.travel-finnmark.no). Hans Jürgen Zeidler, Werder
Bernd Neumann, Kirchlinteln
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Schiff Classic 4-2022, Vorpostenboot Polarfront
Leserbriefe spiegeln nicht unbedingt die Meinung der Redaktion wider. Die Redaktion behält sich vor, Leserbriefe aus Gründen der Darstellung eines möglichst umfassenden Meinungsspektrums sinnwahrend zu kürzen.
Schiff Classic 4-2022 beinhaltet einmal mehr quer durch die Last eine geballte Ladung interessanter Artikel. Aufschlussreich und mit seltenen Fotos
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SCHIFF Classic 5 | 2022
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