TITELTHEMA
boden das Schiff gegen Minentreffer. Die Raumaufteilung und Position der wasser- dichten Schotten berücksichtigte die Erfah- rungder Prince of Wales und vermied deren Defizite. Schwachstellen in den Schweiß- nähten oder Nietlöchern wurden minimiert, damit schwere Torpedo- oder Bomben- explosionen keine sich ausweitenden Risse verursachen konnten. Das Panzerungsdesign glich dem der King George V. -Klasse. Ihr Panzergürtel war von Turm A bis Turm Y zwischen 330 und 356 Millimeter dick und nahm davor und da- nach bis auf 51 Millimeter ab, um Leckagen durch Splitterwirkung auch dort zu vermei- den. Darüber verlief ein Panzerdeck von bis zu 152 Millimetern. Selbst das Hauptdeck war von den Rudern bis zum Bug zwischen 114 und 64 Millimetern gepanzert. Alle vita- len oder gefährdeten Teile des Schiffs waren somit gut geschützt. Insgesamt waren 15.265 Tonnen an Pan- zerung und schiffbaulicher Verstärkung verbaut worden. Die Schutzeigenschaften sollten 38,1-cm-Granaten an der Seite ab
stellt und das Feuer aller Waffen ferngesteu- ert kontrolliert werden. Auch hier wies das Design in die Zukunft. Eine Lehre aus der Versenkung der Prince of Wales waren Konstruktionsdetails, die bei größeren Schadensereignissen eine hohe Überlebensfähigkeit sicherten. Das verbes- serte Schadensabwehrsystem enthielt zum Beispiel besser zugängliche Sperrventile und eine im Verhältnis größere Anzahl von Leck-Abwehrpumpen und Generatoren als auf der Vorgängerklasse. Außerdem waren diese auf eine größere Schiffsfläche verteilt, damit ein unglückli- cher Treffer nicht zu viele davon außer Ge- fecht setzen konnte. Doch der wichtigste Teil des Schutzes für ein Schlachtschiff waren die eigene Panzerung und die innere Aufteilung der wasserdichten Schotten. Hervorragende Panzerung Vanguards Schutz kann durchaus als einer der besten gelten, der jemals in einem Schlachtschiff verwirklicht worden war. Von unten her schützte ein flutbarer Doppel-
„Wir haben immerhin noch 4 x 38,1-cm- Zwillingstürme auf Lager, welche, das ist anzunehmen, nach völliger Modernisierung noch für weitere 25 Jahre verwendbar sind. Sie sind schneller verfügbar, als es dauert, den Schiffskörper für ein ganz neues Schlachtschiff zu bauen“ Director of Plans, 3. März 1939
INS MITTELMEER: Während der Frühjahrsreise 1953 mit kombinierten Manövern aller Schiffe der Heimatflotte und Einheiten der Mittelmeerflotte hat die Vanguard in Gibraltar festgemacht Foto: Interfoto/Topfoto
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