Schiff Classic

und Geschwindigkeit, um dem gegnerischen Waffeneinsatz möglichst wenig Gelegenheit zu geben. Die beiden VII-C-U-Boote U 225 und U 628 griffen den britischen Frachter Fort Rampart an, der als Führungsschiff No. 21 in der zweiten Kolonne fuhr. An Bord befanden sich 1.400 Tonnen Metall und 7.300 Tonnen Holz. Das Frachtschiff war erst im Januar 1943 für die U.S. War Shipping Administration (WSA) in Fahrt gekommen, befand sich auf seiner Jungfernfahrt in Lend-Lease-Charter für das britische Ministry of War Transport (MoWT). Von U-Boot-Torpedos getroffen, ging die Fort Rampart am 17. April unter. Arvi- da rettete 49 Überlebende und gab drei Ver- wundete an die Duane ab. Gefahr erkannt Der erste Angriff verdeutlichte der U-Boot- Gruppe „Specht“, dass ein beherzt vorgetra- gener Angriff erfolgversprechend war. Er

Boot von vorn auf den Geleitzug. Im Okular schob sich ein US-Tanker ins Bild, die G. Har- rison Smith . Mit 165,69 Metern Länge und 22,60 Metern Breite, vor allem aber einer Tonnage von über 20.000 Tonnen hätte der Tanker die Versenkungserfolge von Bruns weiter erhöht. Hier konnte er mit einem Torpedo das erreichen, wofür sonst vier oder fünf Torpe- dos oder zahlreiche 10,5-cm-Granaten benö- tigt würden. Zudem bot die tief im Wasser liegende G. Harrison Smith ein so großes Ziel, dass ein Fehlschuss fast unmöglich erschien. Doch Bruns hatte nicht nur den Tanker im Fadenkreuz, sondern nahm auch sich schnell nähernde Schraubengeräusche und die nervenzerrenden „Pings“ des ASDIC wahr. Fuhr ein Geleitfahrzeug direkt auf das U-Boot zu? Der Kommandant blieb ruhig und hielt den Kurs. Die Mündungsklappen waren geöffnet, die Werte eingestellt. Im Bugraum

GELEITZUG MITTLERER GRÖSSE: Von 54 gemeldeten Sch i ffen nahmen 51 am Gele i t- zug HX 233 von New York nach L i verpool te i l Foto: National Archives NARA, 3321 hatte aber auch allen Fahrzeugen in dem Geleit HX 233 offenbart, dass U-Boote in der Tiefe lauerten. Fortan gab es für die U-Boote kein Überraschungsmoment mehr. Kapitän- leutnant Bruns begab sich dennoch ans Angriffssehrohr von U 175 und steuerte sein

ANGRIFF! Nachdem Spencer U 175 ASDIC geortet hatte, startete der Angr i ff m i t Wasserbomben Foto: National Archives NARA, 1515

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