Schiff Classic

LUXURIÖSES WOHNQUARTIER Royale Jacht

Home Fleet Training Squadron, und am 13. September 1950 hisste der Befehlshaber der Home Fleet Admiral Sir Philip Vian seine Flagge für etwa drei Monate auf der Vanguard . Zwischenfall ohne Folgen In Gibraltar kollidierte sie am 10. Februar 1951 mit dem Flugzeugträger Indomitable , allerdings ohne dabei großen Schaden zu nehmen. Doch die symbolische Rache des Trägers ließ nicht lange auf sich warten: Im darauffolgenden Manöver wurde das neuer- liche Flaggschiff von dessen Flugzeugen „ver- senkt“. Es war eine neue Ära angebrochen – die der Seeluftstreitkräfte. FLOTTENBALLETT: Formationsübungen im Englischen Kanal mit der königlichen Familie an Bord, Februar 1947 Foto: Interfoto/Topfoto

Solange es Könige mit Zugang zum Wasser gibt, fahren sie zumeist auf königlichen Jachten zur See. Selbst die außergewöhn- lichen Nilschiffe der Pharaonen können zu dieser Gattung repräsentativer Schiffe gerechnet werden. In England hatte es seit der Restauration und Regierung König Karls II. ab 1660 insgesamt 84 Schiffe mit diesem Titel gegeben: von repräsentativen Booten bis hin zu riesigen Kriegsschiffen. Die große Zeit der Jachten war das 19. Jahr- hundert und die letzte war von 1954 bis 1997die Britannia . Danach charterte das Königshaus das Motorschiff Hebridean Princess 2006 und 2010 zu diesem Zweck. Während des 20. Jahrhunderts dienten auch zwei Großkampfschiffe der Royal Navy als Jachten: der Schlachtkreuzer Renown 1920/27 und die Vanguard 1947. Dazu wurde die Vanguard im Inneren um- gebaut, um ein luxuriöses Wohnquartier für die Royal Family zu schaffen.

Ende 1951 gab der Buckingham Palast be- kannt, dass der König nun doch auf der Van- guard reisen wollte, weshalb die Admirals- suite erneut umgebaut wurde. Doch auch diese Reise fand nicht statt, weil George VI. am 6. Februar 1952 starb. Eine Delegation des Schiffes nahm an den Begräbnisfeier- lichkeiten teil, danach fuhr es zu mehreren Manövern mit der U.S. Navy und der König- lich Niederländischen Marine. Operative Aufgabe Probleme mit der Stellenbesetzung und dem Gewicht des Schiffes zwangen dazu, nur für zwei der Hauptgeschütztürme Munition mitzuführen. Für die Mittelartillerie war so- gar nur Leuchtmunition an Bord. Als Queen Elizabeth II. am 15. Juni 1953 ihre Coronation Fleet Review vor Spithead absolvierte, war auch Vanguard anwesend.

FÜR DIE ROYALS: Die Umbauten mit exklusiven Salons für die königliche Familie muteten für ein Schlachtschiff kurios an, das typische Kriegsschiff-Interieur blieb ansonsten aber bestehen Fotos (2): Interfoto/Topfoto

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