GEFUNDEN! Seit über 100 Jahren liegen die Wracks im Sand vor Fehmarn und erfreuen heute Taucher bei meist guten Sichtweiten Foto: Erhard Schulz
A.& H. Klasen-Werft in Halte an der Ems ge- baut. 1896 gehörte der Segler den Gebrüdern Strenge aus Rhaudermoor in Friesland. Im November jenes Jahres war die Arnold unter Kapitän U. Hagedorn mit einer Ladung Granitsteinen aus Schweden auf dem Weg nach Hamburg-Altona. Im 19. Jahrhundert waren Landtransporte noch längst nicht so selbstverständlich wie heute. Deshalb blieb dem Skipper nur der lange Weg über den gerade eröffneten Nord-Ostsee-Kanal und die anschließende Fahrt elbaufwärts. Als am 15. November ein Sturm mit star- ken Winden aus Süd-Süd-Ost aufzog, ent- schied der Kapitän, dicht unter Landabde- ckung an der Nordküste Fehmarns zu fahren. Wenig später setzte das Schiff auf dem flachen Grund auf und schlug leck. Die vierköpfige Mannschaft wurde gerettet, das Schiff aber war verloren. Meist gut erhaltene Rümpfe Heute erfreuen sich Taucher an dem gut erhaltenen Wrack in nur vier Metern Tiefe. Der Rumpf ist noch vollständig vorhanden, auch große Teile der Bordwand verkleiden weiterhin das Spantengerüst. Je nach Strö- mung gibt das Wrack mal weniger, mal mehr Details preis. Manchmal liegen dann die Ver- kleidung des Backdecks, Decksluken und sogar Teile der Takelage oder das Ruderblatt
FILIGRANE ARBEIT: Der „Wrackzeichner.de“ vermittelt auch nichttauchenden Menschen einen Eindruck der kulturellen Hinterlassenschaften Zeichnung: Alexey Konovalov
und die gestapelte Steinladung frei. Zwei Maststümpfe grenzen den Schiffstyp ein. Hinsichtlich des Alters und der Größe könn- te es sich um eine Brigg oder einen Schoner handeln. Dies herauszufinden, ist Aufgabe von Unterwasser-Archäologen. Schicksale wie das der Arnold gibt es dort einige. Bis heute konnten hier etwa 15 Wracks gefunden wer-
den. Darunter Segelschiffe mit Pflasterstein- Ladung, Holzfässern oder der mit Zement- fässern beladene schwedische Schoner Karl Olof , der um 1900 ebenfalls Opfer des Putt- garden-Riffs wurde. Während der Küstenausbau im Westen der Republik seit der Nachkriegszeit stetig voran- schreitet, sind entlang der Mecklenburger Bucht und am Arkonabecken große Küsten-
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