Schiff Classic

TECHNIK & GERÄT

BEEINDRUCKEND: Fünfmastvollschiff Preußen und Viermastbark Herzogin Cecilie unter Vollzeug. Die Anfänge der Besegelung gehen auf die alten Ägypter zurück Foto: picture-alliance/die KLEINERT.de/Enno Kleinert

SegeleinerViermastbark 1 Außenklüver(Jager) 2 Klüver 3 Binnenklüver 4 Vor-Stengestagsegel 5 Fock 6 Vor-Untermarssegel 7 Vor-Obermarssegel 8 Vor-Unterbramsegel 9 Vor-Oberbramsegel 10 Vor-Royal 11 Groß-Stengestagsegel 12 Groß-Bramstagsegel 13 Groß-Royalstagsegel 14 Großsegel 15 Groß-Untermarssegel 16 Groß-Obermarssegel 17 Groß-Unterbramsegel 18 Groß-Oberbramsegel 19 Groß-Royal 20 Kreuz-Stengestagsegel 21 Kreuz-Bramstagsegel 22 Kreuz-Royalstagsegel 23 Bagien 24 Kreuz-Untermarssegel 25 Kreuz-Obermarssegel 26 Kreuz-Unterbramsegel 27 Kreuz-Oberbramsegel 28 Kreuz-Royal 29 Besan-Stagsegel 30 Besan-Stengestagsegel 31 Besan-Bramstagsegel(Flieger)

Grafik: Anneli Nau

Räume zwischen den folgenden Masten des Schiffes zur optimalen Nutzung des Windes bald ebenfalls mit Stagsegeln gefüllt wurden. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts kamen noch die Leesegel hinzu, mit denen bei den Rahseglern die Rahsegel verbreitert und so die Segelfläche optimiert wurde. Dazu wur- den die Rahen durch Spieren verlängert, an denen man dann die Leesegel anschlug, und zwar an Fock- und Untergroßrah das recht- eckige Unterleesegel, an der Mars- bzw. Obermarsrah das trapezförmige Oberlee- segel und an der Bramrah das ebenfalls tra- pezförmige Bramleesegel. Sie alle wurden bei leichtem, rauem Wind auf beiden Seiten gefahren oder nur auf der Luvseite. Insofern ist die Bezeichnung Leesegel irreführend. Letztlich muss es aber ein Bild für die Götter gewesen sein, wenn die schlan- ken, eleganten Klipper mit Vollzeug und ge- setzten Leesegeln über die See rauschten – unter einer Wolke von Segeln.

naldurchzogenen Niederlande und wurde in Nordeuropa rasch das verbreitetste Segel auf den kleineren Booten der Küsten- und Fluss- schifffahrt. Bald wurde es auch auf größe- ren Fahrzeugen gefahren und dürfte am be- kanntesten auf den heute noch fahrenden Themse-Ewern sein. Mit dem Setzen des Sprietsegels hinter dem Mast entstand unter dem Stag an der vorderen Seite des Mastes ein leerer Raum, den man folgerichtig für ein weiteres, dreieckiges Segel nutzte: das Stag- segel oder, wie in diesem Fall, die Stagfock; eben das Stagsegel am Fockstag. Der Stagfock folgten bald die Klüver ge- nannten Stagsegel, die vom Fockmast zum Klüverbaum führten, also vor dem Steven ge- setzt wurden. Die GorchFock beispielsweise führt vier Klüversegel, die von außen nach innen wie folgt aufgeteilt sind: Außenklüver, Klüver, Innenklüver und Vorstenge-Stag- segel. Sie verbreiteten sich schnell im west- lichen Europa, und es ist nur logisch, dass die

32 Unter-Besan 33 Ober-Besan 34 Besantoppsegel

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