EREIGNISSE & PERSONEN
HOCH AUSGEZEICHNET: Am 31. Dezember 1941 verlieh Hitler Kapitän zur See Rogge sowie den U-Boot-Assen Heinrich Lehmann-Willenbrock und Reinhard Suhren (von links) das Eichenlaub zum Ritterkreuz Foto: SZ-Photo/Scherl
HOCHDEKORIERT: Uniformrock von Rogge als Vizeadmiral (ab 1. März 1945) mit verschiedenen Auszeichnungen Foto: Interfoto/Hermann Historica Ende Juni 1941 entschloss sich Rogge, den Südatlantik zu verlassen und auf weit südlich verlaufenden Ostkursen bis in den Pazifik vorzustoßen. Das Wetter und die verpasste aber den Rendezvouspunkt und verlegte im November 1939 in den brasiliani- schen Hafen, um weitere Befehle abzuwar- ten. Erst Ende März 1941 erhielt der Damp- fer den Auftrag, die Atlantis zu versorgen. Rogge rekrutierte aber auch aus den auf- gebrachten Prisen Personal für sein Schiff. So konnten einige arabische Seeleute für den Maschinenraum gewonnen werden. Inder kochten Reis in der Kombüse, den Chinesen in der Offiziermesse servierten. Wie andere Hilfskreuzer-Kommandanten behielt Rogge bestimmte Prisen oder eigene deutsche Versorger in unmittelbarer Nähe, um sich immer wieder selbst mit Brennstoff versor- gen zu können. So blieb das deutsche Hilfs- schiff Babitonga für mehrere Wochen in der Nähe der Atlantis , bevor es sich nach Aufklä- ren und Beschießen durch den britischen Schweren Kreuzer HMSLondon am 21. Juni selbst versenkte.
ternierung in Argentinien durch Flucht ent- zogen und nach Brasilien durchgeschlagen. Im Hafen von Santos meldeten sie sich auf dem Versorger Dresden . Das Schiff war dazu vorgesehen, das Panzerschiff zu versorgen,
satzungsangehörige an Bord oder Offiziere, die als Kommandanten Prisen zurückge- führt hatten. Diese Personalergänzungen schätzte Rogge, da bei jeder entsandten Prise eigenes Personal von Bord gegangen war. Auf diese Weise gelangte auch sein Naviga- tionsoffizier, Kapitänleutnant Kamenz, wie- der an Bord zurück. Er hatte sich von Tokio auf das Festland durchgeschlagen und war mit der Transsibirischen Eisenbahn nach Europa zurückgekehrt, dann mit U 106 un- ter Oberleutnant zur See Jürgen Oesten in See gestochen. Am 30. März 1941 stieg er während eines Versorgungsmanövers auf das Trossschiff Nordmark um und gelangte bei einem weiteren Versorgungsmanöver wieder auf die Atlantis . Neues Personal Überraschend übergab der Versorger Dres- den drei deutsche Offiziere an Rogge. Ka- pitänleutnant Herbert Fröhlich, Leutnant zur See Werner Dittmann und Leutnant zur See Gerhard Ulpts hatten sich nach dem Verlust der Admiral Graf Spee der In-
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