Schiff Classic

FASZINATION SCHIFF

Ende 1991, nach dem „Aus“ der Volksmarine, gingen die meisten Minenräum- schiffe aus DDR-Produk- tion ins Ausland. Viele Fahrzeuge erreichten u. a. die Marine Indonesiens Die Minengefahr aus Kriegszeiten schien Anfang der 1970er-Jahre überwunden zu sein, doch bald erkannte man, dass sich die Minenwaffe rasant weiterentwickelt hatte. Zündsysteme neuartiger Minen waren völlig unbekannt, die hergebrachten Räumverfah- ren überholt. Ingenieure und Wissenschaft- ler der DDR arbeiteten fieberhaft daran, die spärlichen Informationen über neuartige Minen für neue Räumverfahren zu nutzen. So wurde ein schwachmagnetisches Minen- räumschiff Projekt 189 konzipiert, das sich aber schon bald als technisch nicht realisier- bar erwies. Dafür wurde ein amagnetisches Reede-Räumboot, Projekt 415, entwickelt,

das vorwiegend aus Plastik bestehen und in der Werft Rechlin gebaut werden sollte. Zeit- gleich arbeitete man an einem Minenidenti- fizierungs- und -vernichtungsgerät und woll-

te Minentaucher ausbilden. Schwerer Zwischenfall

Da platzte eine Hiobsbotschaft in die Ent- wicklungsbüros des Instituts für Schiffbau- technik: Im Sommer 1984 hatten sich im Roten Meer 17 schwere Unterwasser-Deto- nationen ergeben. Dabei war auch das DDR-Handelschiff MS Georg Schumann am 2. August schwer erschüttert worden – fak- tisch war es im Maschinen- und Brückenbe- reich derart zerstört, dass es abgeschleppt werden musste. Die Hintergründe blieben im Dunkeln. In einem Bekennerschreiben hieß es, dass iranische Kräfte des Jihads im Iran- Irak-Konflikt mit 192 ausgelegten Fernzün- dungsminen den internationalen Schiffs- verkehr in dieser Krisenregion stören woll- ten. Wie diese neuartigen Minen wirkten, vor allem bei einer durchschnittlichen Was- sertiefe von 1.000 Meter des Roten Meeres, blieb allerdings bis zum Ende der Volks- marine unbekannt.

VOGELPERSPEKTIVE: Minenräumschiffe des Typs Kondor 2 mit ausgefahrenen Räumstells gegen Ankertauminen Foto: Robert Rosentreter

Gewaltige Technik

Mit der Wiedervereinigung ändert sich die Struktur der seegehenden Teilstreitkräfte in Ost und West: Aus der Bundes- und der Volksmarine wird die Deutsche Marine. Der reich bebilderte Typenatlas bietet einen aktuellen Gesamtüberblick über deren sämtliche Schiffs- und Bootsklassen seit 1990. Detaillierte Informationen zur Flotte, zu Fregatten, Korvetten, U- und Schnellbooten sowie kompakte Texte zu den Aufgaben der Einheiten komplettieren den Band.

144 Seiten · ca. 250 Abb. ISBN 978-3-86245-727-4 € (D) 26,99 14 bb. ISB 9 838 2 2 4 ( ) 99 9

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