MARITIMES PANORAMA
ZITAT
„Die See gibt jedem Menschen neue Hoffnung, so wie der Schlaf Träume von der Heimat bringt“ Christoph Kolumbus (1451–1506), italienischer Seefahrer und Entdecker in kastilischen Diensten
AKTUELL
Ehemaliger Kriegsfischkutter in Deutschlands nördlichstem Hafen Mit der Gret Palucca in See
W
er von List auf Sylt aus einen Ausflug zu den Rob- ben oder zum Angeln unter- nehmen will, dem steht dafür die Gret Palucca zur Verfügung. Bei diesem 24,56 Meter langen und 6,39 Meter breiten Schiffs- veteranen mit 2,11 Metern Tiefgang handelt es sich um einen ehemali- gen Kriegsfischkutter aus dem Jahr 1941. Vermutlich, aber bisher nicht verifiziert, handelt es sich bei dem Spitzgatter um KFK 138, den ersten auf der neugegründeten Zweig- werft von Burmester in Swinemün- de-Ost gebauten Kriegsfischkutter, der zunächst unter dem Namen Elisabeth für einen privaten Eigner im ostpreußischen Memel fuhr und später als Vorpostenboot diente.
Ende der 1940er-Jahre konnte der jetzt in Schleswig-Holstein ansässige ursprüngliche Eigner den Kutter von der britischen Besatzungsmacht zurückkaufen. Er benannte ihn in Erinnerung an die alte Heimat in Memel um und betrieb mit ihm von Nien- dorf/Ostsee aus wieder Fischerei. Nach mehreren Eigner-, Hei- mathafen- und Namenswechseln erwarb 1994 die Reederei Adler- Schiffe GmbH & Co. KG den zwi- schenzeitlich zum Angelkutter umgebauten Veteran, benannte diesen nach der mit Sylt eng ver- bundenen Tänzerin Gret Palucca (1902–1993) um, und setzt ihn seit- her von List aus für touristische Zwecke ein. Ulrike Ollesch
Gret Palucca , vermutlich ex KFK 138, im Hafen von List auf Sylt Foto: Ollesch
Von den Faröer-Inseln erzählt man, dass in jeder neunten Nacht Seehunde ihr Fell abwerfen und als Meerjungfrauen am Stand tanzen würden.
Einst fand ein Fischer des Nachts ein solches Fell und nahm mit ihm auch Besitz von der Meerjungfrau, der es gehörte. Nach vielen Jahren fand sie das Fell und verschwand auf Nimmerwiedersehen.
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