Flugzeug Classic

Boeing B-29

TECHNIK

I

m Morgengrauen des 5. Juni 1944 steht Boeings jüngster Fernbomber unmittelbar vor dem Einsatzdebut. Eine Premiere, der die 20. US-Luftflotte (20th AF), der das XX Bomber Command zusammen mit allen B-29-Kampfverbänden angehört, ähnlich ent- gegenfiebert wie der Vereinigte Generalstab in Washington. Auf drei Basen im ostindi- schen Raum warten erstmals knapp 100 der schweren Kampfflugzeuge – jedes mit knapp 26 000 Litern Sprit sowie fünf Tonnen Bom- ben an Bord – darauf, gegen den Feind loszu- schlagen. Quasi mit angezogener Handbrem- se zwar, denn ihr Angriffsziel liegt im eng mit Japan assoziierten Thailand, nicht aber auf ja- panischer Heimaterde. Zum Auftakt nimmt das 58th Bombardement Wing (58th BW) deswegen die ausgedehnten Anlagen der Makkasan-Eisenbahnwerke (oft Makasan ge- schrieben) inmitten von Bangkok ins Visier. Die vier Bombardment Groups (40th, 444th, 462nd und 468th BG) des Geschwa- ders sind seit Ende Mai kampfbereit. Zu die- sem Zeitpunkt umfasst ihre Gesamtstärke 138 B-29-Bomber – 112 Stück davon gefechts- klar. Das genügt Brigadier General Kenneth Wolfe, dem Chef des XX Bomber Command,

DIE ERSTEN KAMPFEINSÄTZE Bomben auf Japan Washington drängt im Frühsommer 1944 mit größtem Nachdruck darauf, die B-29 über japanisches Heimatgebiet zu schicken. Doch neben der Technik entfaltet die haarige Nachschublage besonders hohe Bremswirkung auf den strategischen Luftkrieg mit der Superfortress Von Wolfgang Mühlbauer

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