Flugzeug Classic

OLDTIMER TBM AVENGER

Ein Teil der originalen Funkanlage ist im hinteren Rumpf des Torpedobombers untergebracht

erklimmen wollte, blieb nicht viel übrig. Im Gegenteil: Als Teenager war Job eher zurück- haltend, ja geradezu introvertiert. Und das hat sich bis heute kaum geändert. Job stellt sich nie in den Vordergrund und ist eher ein Freund der leisen Worte. Was er dann aller- dings sagt, hat immer ›Hand und Fuß‹. Schon beim Briefing für unseren gemeinsa- men Fotoflug mit der Avenger fiel mir auf, dass Job mehr mit Fachkenntnis glänzt als mit markigen Sprüchen. Geradezu schüch- tern steht er mir gegenüber – mit leicht ge- senktem Kopf. Aber das ist einfach seine Art. »Als hätte Job Flügel« Wir starteten mit unserer T-6 voraus, da wir signifikant langsamer steigen konnten als die TBM. In der Luft trafen wir uns in 9000 Fuß über einer markanten Brücke und Job ließ

Zwei beindicke Auspuffrohre (hier das linke) benötigt der mächtige Doppelsternmotor zur Abgasführung

nicht lange auf sich warten. Es gab kein minutenlanges Suchen in der Luft. Wir gaben unsere genaue Position über Funk durch und wie durch Zauberhand klebte die TBM an unserer rechten Fläche. ›Donner- wetter‹, dachte ich mir, ›das ging ja mal fix!‹ Und Job hielt eisern die Position! Meine Kommandos wie ›Zehn Fuß höher!‹ und ›Zehn Fuß nach links!‹ setzte er so stabil um, dass ich kaum glauben konnte, was da gera- de vor meiner Linse passierte. Formations- flug in Perfektion gibt es eigentlich nur beim Militär und selbst dann nicht immer so prä- zise. Und dann war da ja auch noch der rie- sige Propeller, der förmlich an unserem Heck zu knabbern schien. Aber Job hielt die nöti- ge Distanz zum Desaster mit ruhiger Hand von uns fern. Wie festgenagelt blieb er in

Das sehr lange Fahrwerksbein der Avenger ist besonders verstärkt, um die zum Teil sehr harten Landungen auf den Flugzeugträgern abzufangen

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