Flugzeug Classic

Boeing B-29

TECHNIK

Szenen wie diese sieht man immer wieder auf den B-29-Flugfeldern in China. Die Maschine, die man hier für eine weitere Langstreckenmission überprüft und vorbereitet, gehört zu den Reihen der 40th BG Foto USAF Sammlung Wolfgang Mühlbauer

Technische Daten – Boeing B-29-10-BW Länge 30,10 m Höhe 8,45 m Spannweite 43,10 m Tragflügelfläche 161,27 m² Antrieb

Letzten Endes betragen die US-Verluste 14 Superfortress sowie 100 tote oder vermiss- te Besatzungsmitglieder. Drei der Bomber – zwei davon infolge einer einzelnen, gezielten Rammattacke – gehen auf das Konto gegne- rischer Jagdflugzeuge, die sich zahlreich am Himmel tummeln. Egal, ob sie schwer an der hohen Leistungsfähigkeit der B-29 zu beißen haben, sind sie zunehmend verbissener am Werk. Unabhängig davon brüsten sich beide Seiten mit überzogenen Abschussmeldungen. Die weit verstreuten Bombenschäden scheinen nicht unerheblich, wenngleich nur zwei der Hochöfen erloschen sind. Den Ver- einigten Stabschefs in Washington ist das zu ineffizient, der Preis dafür zu hoch. Nun ist Saunders der Sündenbock. Sein Kommando übernimmt der energische Curtiss Le May,

Vier luftgekühlte 18-Zylinder-Doppelsternmotoren, Wright Aeronautical R-3350-23 oder -23A mit je 2200 PS Startleistung

Maximale Startmasse 60 600 kg Höchstgeschwindigkeit 590 km/h Maximale Reichweite 6598 km Dienstgipfelhöhe 9708 m Bewaffnung

Acht oder zehn 12,7-mm-MG in ferngesteuerten Waffenständen, zwei 12,7-mm-MG und eine 20-mm-MK im Heckstand, bis zu 9071 kg Bombenlast

Besatzung

Elf Mann

auf die Yawata-Stahlwerke, diesmal bei Ta- geslicht aus großer Höhe. 75 B-29 können in den Vormittagsstunden Richtung Kyu¯shu¯ abfliegen. Dann bringt ein Startunfall den

dest die US-Presse nicht. Sie feiert vielmehr enthusiastisch die ersten Bomben auf Japan seit dem berühmten Doolittle-Raid knapp 26 Monate zuvor. Washington erwartet, dass Wolfe zeitnah weitermacht, wozu sich der Ge- neral außer Standes erklärt, da ihm schlicht genug Nachschub in China fehlt. Operation »Matterhorn« stockt, Washington braucht ei- nen Sündenbock. Drei Wochen später wird Wolfe laufbahnfreundlich abberufen. Sein Nachfolger ist Brigadegeneral LaVern Saunders, Kommodore des 58th BW und nun in Personalunion Chef des XX Bomber Com- mand. Freilich kann der Mann ebenso wenig zaubern wie sein Vorgänger. B-29-Missionen von chinesischem Territorium aus verlangen

› Postville Express ‹ wirft pressewirksam als erste Bomben über dem Zielgebiet ab.

der am 29. August vor Ort in Indien eintrifft. Ab sofort weht der Wind schärfer im XX Bomber Command. Was es bringt, wird sich zeigen. Mehr zur B-29 in einer kommenden Ausgabe von Flugzeug Classic . Bisher zur B-29 Superfortress erschienen: FC 01/20 Der Superbomber FC 07/20 Gigantische Pläne FC 11/20 Boeing an der Leine! FC 07/21 Früher Computerkrieger FC 11/21 Die »Schlacht von Kansas« FC 03/22 Auf nach China!

Ablauf durcheinander, 13 weitere Flugzeuge nähern sich darum weit verspätet bei Dunkel- heit der Zielregion. Insgesamt brechen acht der 75 Maschinen, die am Vormittag gestartet sind, vorzeitig ab, sechs andere bombardieren Gelegenheitsziele. Diesmal ist der Gegner gut vorbereitet, die Flak unangenehm präzise. Das bekommt nicht zuletzt Saunders selbst zu spüren, der zusammen mit Kriegs- berichterstattern und Fotografen in einer Maschine der 468th BG am Einsatz teilnimmt. Ob Zufall oder Absicht: » Postville Express «, so der Taufname jener B-29, wirft pressewirksam als erste Bomben über dem Zielgebiet ab.

weiterhin gehörige Zeitabstände. Ineffiziente Operationen

Nach insgesamt vier weiteren Missionen, für die Saunders seine Bomber über Japan, die Mandschurei sowie nach Sumatra entsendet, folgt am 20. August 1944 ein erneuter Angriff

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